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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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lesen.«
    Ich darf vor Norris nicht so viel Mitgefühl zeigen, sonst werde ich nie sein volles Vertrauen erlangen. Immerhin habe ich schon Zugang zum Zentralrechner, auf dem alle Gräueltaten verzeichnet sind. Mir fehlt nur noch der Code, um die Daten herunterladen zu können …
    Was für eine mächtige Armee Norris mit Dr. Harcourts Hilfe bereits geklont hat. Es wird zum Glück noch Jahre dauern, um diese »Menschen« wie am Fließband zu produzieren. Ich muss immer an den Jungen aus Winola denken. Mit seiner Hilfe hätte Norris längst den Durchbruch errungen. Doch jetzt hat er den Schlüssel, die Krieger mit unglaublichen Selbstheilungskräften auszustatten. Wenn ihnen im Gefecht der Arm abgerissen wird, dann wird er wieder nachwachsen …
    »Oh Gott, Jack, wir müssen doch etwas dagegen unternehmen können. Das Quälen und Töten muss endlich ein Ende haben!«, rief ich. Mein Herz pulsierte heftig. Was mein Vater alles erlebt hatte … Machtlos hatte er den Grausamkeiten gegenübergestanden.
    »Was willst du denn machen? Die Regierung steht hinter MUTAHELP und der Scheinfirma, die stecken doch alle unter einer Decke. Unser Staat hat ein geheimes Projekt laufen, das sie mit allen Mitteln verteidigen werden. Und wir Mutanten haben ohnehin nichts zu melden. Du weißt doch, wie viele von uns bereits verhaftet wurden. Wahrscheinlich wussten sie zu viel.«
    Ich hörte Jack kaum zu. »Sam hat etwas von einem Passwort erzählt.« Hastig blätterte ich das Büchlein durch und traute meinen Augen kaum, als mir auf der letzten Seite das Masterpasswort für den Lago-Pharm-Zentralrechner förmlich entgegensprang.
    Mein Vater hatte es am Tag seines Todes herausgefunden:
    OPERATION ORPHANAGE
    Ich schnappte nach Luft und mir wurde es abwechselnd heiß und kalt. Warum war ich nicht schon eher auf die Idee gekommen, das Buch danach zu durchsuchen? »Das Passwort! Da steht es!« Vor Aufregung ließ ich beinahe das Büchlein fallen.
    Jack sah weniger begeistert aus. »Es ist bestimmt längst veraltet.«
    »Ich muss es trotzdem sofort Ron sagen. Wo ist das MP?«
    »Auf dem Tisch.« Jack deutete hinter sich auf die Tür. »Aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen.«
    Während ich in die Hütte eilte, las ich den letzten Eintrag meines Vaters, den er einen Tag vor dem Unfall verfasst hatte:
    Seit Norris auf mysteriöse Weise ums Leben kam und Dr. Harcourt seine Nachfolge angetreten hat, habe ich das Gefühl, er lässt Rose und mich überwachen. Hat er herausgefunden, dass wir Spione sind? Gott stehe uns bei, Harcourt ist um ein Vielfaches gewissenloser, als Norris es war …
    Mir wurde schwindlig. Alles sah danach aus, dass meine Eltern aufgeflogen waren. Verdammt, warum hatte das nicht einen Tag später passieren können? Vielleicht wären sie noch am Leben.
    Als sich Ron auf dem MP meldete, erzählte ich ihm alles, was im Tagebuch stand.
    »Das ist mal ein Durchbruch, Torri!« Es war ungewohnt, dass Ron mich bereits mit meinem neuen Namen ansprach, während Jack das nicht ansatzweise in Erwägung zog. Zumindest hatten wir uns darauf geeinigt, dass, wenn wir unter uns waren, ich für Jack immer Kate bleiben würde, jedoch niemals vor anderen.
    Ron seufzte. »Leider sieht es im Moment verdammt schlecht aus, jemanden bei Lago-Pharm einzuschleusen. Die AMH ist aktiver denn je.«
    Irgendeinen Weg musste es geben. »Könnt ihr denn nicht von außen an die Daten gelangen? Es muss doch möglich sein, sich in den Zentralrechner zu hacken.«
    »Leider nicht«, sagte Ron. »Der Computer ist nicht mit dem öffentlichen Netz verbunden. Die Regierung hat an alles gedacht. Wir brauchen jemanden vor Ort, um die Daten herunterzuladen.«
    »Mist!« Nervös ging ich in der Hütte auf und ab.
    Jack stand im Türrahmen. »Außerdem ist das Passwort uralt.«
    Ron stimmte ihm zu.
    »Dann sind wir jetzt also keinen Schritt weiter?« Ich fasste es nicht. »Das muss endlich ein Ende haben! Immer wieder verschwinden Mutanten oder sie werden eingesperrt. Ich wette, die landen alle bei Lago-Pharm.«
    »Die Wette gewinnst du.« Rons Gesicht leuchtete mich traurig an.
    Was? Ich hatte mit meiner Vermutung recht? Oh Himmel, das durfte nicht wahr sein! »Sie halten uns wie Vieh, nur um mit ihren geklonten Superkriegern Menschen töten zu können.« Das war so furchtbar.
    »Kann MALVE das Gebäude nicht einfach stürmen?« Das musste doch möglich sein. Ich hatte bereits gesehen, wie gut der Untergrund organisiert war und über welche Mittel er verfügte.
    Ron kratzte

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