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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Wagen.«
    »Er geht nicht oft aus«, sagte Anneliese Holzer. »Manchmal bringe ich ihn sonntags ins Kino. In Century City. Ich setze ihn ab und hole ihn wieder dort ab. Meistens leihe ich für ihn DVDs aus dem Videoladen am Olympic in der Nähe des Almont Drive aus. Billy hat einen großen Fernseher mit Flachbildschirm, der ist besser als ein Kino, nicht?«
    »Fährt ihn sonst noch jemand?«
    »Mr. Dowd holt ihn morgens ab und bringt ihn nach Hause. Sie arbeiten jeden Tag.«
    Eine große Rundfahrt vom Santa Monica Cañon nach Beverly Hills und zurück zu der City am Strand. Brads unbezahlter Job.
    »Gibt es sonst noch jemanden?«
    »Was meinen Sie?«
    »Taxis, eine Fahrbereitschaft?«
    »So etwas sehe ich nie.«
    »Also geht Billy nicht oft aus.«
    »Nie allein«, sagte Anneliese Holzer. »Ich sehe ihn nie aus dem Haus gehen, nicht mal zum Spazieren. Ich gehe gern spazieren, und wenn ich ihn frage, ob er mitkommen will, sagt er zu mir: ›Anneliese, ich habe in der Schule nicht gern Sport gemacht. Ich bin eine alte Couchpotato.‹« Sie lächelte. »Ich mache Witze darüber, dass er faul ist. Da lacht er.«
    »Hat er irgendwelche Freunde?«
    »Nein - aber er ist sehr freundlich.«
    »Und häuslich«, sagte ich.
    »Ja, genau. Schaut sich auf dem f lachen Bildschirm DVDs an, isst-manchmal koche ich. Er mag einige Sachen... Sauerbraten - Rindfleisch in einer dunklen Sauce. Spätzle, das ist eine Art Nudel. Ich koche für zwei und bringe es nach unten.« Sie schaute über die Schulter. Der Raum hinter ihr war aufgeräumt und hell. Weiße Porzellanfigürchen standen gedrängt auf dem Sims einer gekachelten Kamineinfassung.
    Nach dem derzeitigen Mietspiegel würde ihre Monatsmiete drei- bis viertausend Dollar betragen. Bisschen viel für das Gehalt einer Krankenschwester.
    »Wohnen Sie hier allein, Ms. Holzer?«
    »Ja.«
    »Kommen Sie aus Deutschland?«
    »Aus Liechtenstein.« Sie legte Daumen und Zeigefinger fast gegeneinander. »Es ist ein winzig kleines Land zwischen -«
    »Österreich und der Schweiz«, sagte ich.
    »Kennen Sie Liechtenstein?«
    »Ich habe gehört, dass es hübsch sein soll. Banken, Schlösser, die Alpen.«
    »Es ist hübsch, ja«, stimmte sie zu. »Aber mir gefällt es hier besser.«
    »L.A. ist aufregender.«
    »Es gibt mehr zu tun, die Musik, die Pferde, den Strand.«
    »Reiten Sie?«
    »Alles, was mit Sonnenschein verbunden ist«, sagte sie.
    »Sie arbeiten nachts und schlafen tagsüber und erledigen Dinge für Billy.«
    »Die Arbeit ist gut. Manchmal mache ich eine Doppelschicht.«
    »Wie sehen Billys Bedürfnisse aus?«, fragte ich.
    »Sie sind sehr einfach. Falls er das Essen gebracht haben möchte und das Restaurant lange für die Anlieferung braucht, besorge ich ihm sein Abendessen. Es gibt das Domino Pizza an der Doheny Nähe Olympic. Billy isst gerne thailändisch, es gibt ein nettes Lokal an der Ecke La Cienega und Olympic. Sushi gibt es auch am Olympic. Ein nettes Lokal in der Nähe der Doheny. Ist sehr praktisch, so nahe am Olympic zu wohnen.«
    »Billy ist ein Gourmet.«
    »Billy isst alles«, sagte Anneliese Holzer. »Sie müssen ihn sich wirklich wie einen Jungen vorstellen. Einen guten Jungen.«
     
     
    Als ich wieder auf dem Olympic war, rief ich Milo auf dem Handy an und erwartete seine Voicemail, weil er bei Armando Vasquez war.
    »Abgesagt«, berichtete er. »Vasquez’ Pflichtverteidiger hatte andere Pläne, machte sich aber nicht die Mühe, mir was davon zu sagen. Das vorläufige Ergebnis von Michaelas Obduktion ist endlich gekommen. Ich wäre gern dabei gewesen, aber man hat sie früher drangenommen als geplant. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass es keine Anzeichen einer Vergewaltigung gibt, Todesursache war Ersticken, die Verletzungen an ihrer Brust waren relativ oberflächlich. Die Halswunde war ein Einstich, der Pathologe kann nicht sagen, wodurch er verursacht wurde. Bist du schon in Billys Wohnung gewesen?«
    »Damit bin ich gerade fertig geworden, und du wirst dir schlau vorkommen. Die Frau im ersten Stock ist eine Krankenschwester der Nachtschicht am Santa Monica Hospital, und das heißt, dass sie um zweiundzwanzig Uhr fünfzehn oder so das Haus verlässt. Außerdem hält sie L.A. für eine aufregende Stadt, mag Musik, den Strand und reitet gern. Ihr Teint besagt, dass sie tagsüber viel draußen ist.«
    »Nicht viel Überwachung.«
    »Hinzu kommt, dass Peaty mehrere Male zu Billys Wohnung gekommen ist. Er behauptete, Brad hätte ihn geschickt, um Sachen

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