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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Polizeibericht komme ich gut weg. Was die Sache betrifft, nach der ich dich gefragt habe -«
    »Hast du es dir anders überlegt?«
    »Natürlich nicht.«
    »War es nicht nur die Laune eines Augenblicks, Alex?«
    Vielleicht war es das gewesen. »Nein.«
    Zwei Takte Pause. »Wärst du verärgert, wenn ich sagte, ich brauchte etwas Zeit zum Überlegen?«
    »Es ist ein großer Schritt«, erwiderte ich.
    »Das ist es. Was ein bisschen merkwürdig ist, wenn man bedenkt, wie viel Lebenszeit wir gemeinsam verbracht haben.«
    Ich schwieg.
    Sie sagte: »Ich werde nicht zu lange brauchen.«
     
     
    Ich hinterließ bei Erica Weiss’ Sekretärin eine Nachricht des Inhalts, dass ich mit ihr über Patrick Hauser reden wollte. Kaum hatte ich aufgelegt, rief Milo an.
    Er klang erschöpft. Wahrscheinlich hatte er die ganze Nacht in Sachen Peaty verbracht. Vielleicht verzichtete er deshalb auf Smalltalk.
    »Wendell A. Chong, der Mann, dessen Van Peaty geklaut hat, ist ein Software-Berater, der früher Büroräume in einem Gebäude gemietet hatte, das den Dowds gehört. Der Van wurde nachts von seinem gemieteten Einstellplatz gestohlen, während Chong noch spät in seinem Büro arbeitete. Chong hat Geld von der Versicherung bekommen, sich einen neuen Wagen gekauft und kein Interesse mehr, den alten zu reklamieren.«
    »Peaty hat den Wagen beobachtet und die Gelegenheit beim Schopf gepackt«, sagte ich. »Hatte Chong irgendwelche Erinnerungen an Peaty?«
    »Er hat ihn nie gesehen. Dagegen erinnert er sich sehr wohl an Billy Dowd. Er hat sich immer gefragt, ob Billy nicht etwas mit dem Diebstahl zu tun hatte.«
    »Warum?«
    »Weil Billy immer planlos dort rumhing, wenn Brad vorbeikam, um die Miete zu kassieren. Bei einer Gelegenheit kam er in Chongs Büro geschlendert und stand einfach da, als gehörte ihm der Laden. Als Chong ihn fragte, was er wolle, bekam Billy einen Gesichtsausdruck, als wäre er geistig weggetreten, und ging ohne ein Wort. Chong folgte Billy in den Flur und sah ihn auf und ab gehen wie einen Soldaten auf Patrouille. Als zwei Frauen aus einem Büro kamen, hat Billy sie sich angesehen. Ziemlich gründlich, Chong zufolge. Dann tauchte Brad auf und führte Billy nach draußen. Aber weil er Billy immer wieder mitgebracht hat, begann Chong, seine Tür abzuschließen. Interessant, nicht wahr?«
    »Billy und Peaty?«, fragte ich.
    »Verrückte Typen, die Gemeinsamkeiten entdecken. Hat man schon mal gehört, stimmt’s? Brad beschützt Billy, aber er kann nicht überall sein. Und wie du schon sagtest, er überschätzt seinen Einfluss. Vielleicht nimmt er Billy mit, wenn er die Garage am PlayHouse überprüft. Oder das PlayHouse selbst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Billy auf eigene Faust dazu kommt, eine Nummer zu schieben.«
    »Billy schien sanft zu sein.«
    »Vielleicht ist er das auch«, sagte er. »Außer wenn er’s nicht ist. Auf jeden Fall habe ich gerade von Vasquez’ Pflichtverteidiger die Erlaubnis bekommen, mit seinem Mandanten zu sprechen, und bin auf dem Weg zum Gefängnis. Ich wette, es geht um einen schnellen Kuhhandel, vielleicht bieten sie fahrlässige Tötung an. Wäre ganz nett, einen Fall rasch ad acta legen zu können.«
    »Du könntest Peaty zum Mörder Michaelas erklären und den Fall ad acta legen«, sagte ich.
    »Und trotzdem denke ich laut über Billy nach«, erwiderte er. »Warum? Weil ich ein Narr mit selbstzerstörerischen Neigungen bin und zwei Tage lang kein Auge zugemacht habe, amigo. Wenn du mir sagst, dass ich Billy vergessen soll, tu ich’s.«
    »Zwei böse Buben könnten die Erklärung dafür sein, dass der Wagen der Gaidelas’ fünfundzwanzig Meilen von Kanan Dume entfernt abgestellt wurde. Billy macht nicht den Eindruck, als käme er auf der Straße zurecht, aber Peaty könnte ihm dabei geholfen haben. Dennoch ist es schwer vorstellbar, dass er sich über einen längeren Zeitraum wegstehlen kann. Er und Brad scheinen den größten Teil des Tages zusammen zu verbringen, und nachts gibt es eine Nachbarin, die auf ihn aufpasst.«
    »Die ›nette Frau‹. Ich frage mich, wie gut sie aufpasst. Ich wollte das eigentlich überprüfen, aber bei all dem, was passiert ist … Glaubst du, es ist interessant, dass die schlimmen Dinge, von denen wir wissen, erst begonnen haben, als Billy seine eigene Wohnung hatte?«
    »Falls die schlimmen Dinge das Ergebnis der Beziehung zweier Psychopathen sind«, sagte ich, »wird Billy vielleicht nichts mehr unternehmen, jetzt, wo Peaty abgetreten

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