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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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jahrelang der Familie auf der Tasche gelegen. Cathy hat einen Mann geheiratet, den manche Leute für schwul halten. Da gibt es schon eine gewisse Komplexität.«
    »Was du mir da aufzählst, ist Komplexität auf niedrigem Niveau. Was könnten sie für ein Motiv haben, zu Mördern zu werden?«
    »Wie wäre es mit extremer Frustration, die auf die Spitze getrieben wird? Wir reden von zwei Leuten mittleren Alters, die aus eigener Kraft nicht viel erreicht haben. Sie wagen den großen Schritt nach L.A., voller Illusionen wie Tausende anderer Möchtegernfilmstars. Ihr Alter und ihr Aussehen machen die Sache noch riskanter, aber sie wählen eine methodische Annäherungsweise: Schauspielunterricht. Vielleicht wurden sie von anderen Schulen weggeschickt, und Nora war ihre letzte Chance. Wenn sie die beiden nun mit nicht sonderlich diplomatischen Worten abgewiesen hätte? Charlie Manson hat es nicht gut verkraftet, als man ihm sagte, aus ihm würde nie ein Rockstar.«
    »Geht es hier um einen Racheakt an Nora?«, fragte er.
    »Rache an ihr und an den Symbolen für Jugend und Schönheit, mit denen sie sich umgab.«
    »Tori Giacomo wurde vor dem Verschwinden der Gaidelas’ umgebracht.«
    »Das hätte nicht verhindert, dass die Gaidelas’ mit ihr in Berührung gekommen sind. Wenn nicht im PlayHouse, dann bei der Arbeit. Vielleicht hat sie ihnen ein Hummeressen serviert, und bei der Gelegenheit haben sie erst vom PlayHouse erfahren .«
    »Sie bringen Tori um, und dann warten sie fast zwei Jahre, um Michaela umzubringen? Dann ist das Essen aber mehr als kalt geworden, Alex.«
    »Das trifft nur zu, wenn du annimmst, dass keine anderen Schüler vom PlayHouse verschwunden sind.«
    Er seufzte.
    »Die vorgetäuschte Entführung könnte als eine Art Katalysator gedient haben«, sagte ich. »Noras Name steht in der Zeitung. Die von Michaela und Dylan ebenfalls. Vom Latigo Cañon ganz zu schweigen. Ich könnte völlig danebenliegen, aber ich glaube, die Verbindung durch die 805er Vorwahl darf nicht übersehen werden. Und Armandos Geschichte auch nicht.«
    Er stand auf, streckte sich, setzte sich wieder hin, vergrub sein Gesicht eine Zeitlang in den Händen und blickte mit trüben Augen wieder hoch. »Kreativ, Alex. Phantasievoll und erfindungsreich. Das Problem, das dadurch nicht gelöst wird, ist Peaty. Ein eindeutig übler Bursche, der Zugang zu allen Opfern und einen Kasten mit Entführungszubehör in seinem Wagen hat. Falls die Gaidelas’ darauf aus waren, Stars zu werden, warum sollten sie dann irgendetwas mit einem Loser wie ihm zu tun haben, geschweige denn arrangieren, dass er erschossen wird? Und woher zum Teufel konnten sie wissen, dass sie zu diesem Zweck nur Vasquez anrufen und ihm diesen Floh ins Ohr setzen müssten?«
    Ich dachte darüber nach. »Es ist möglich, dass die Gaidelas’ Peaty im PlayHouse kennen gelernt und sie sich irgendwie gut verstanden haben - Außenseiter, die eine gewisse Verbundenheit entdecken.«
    »Das ist verdammt viel, was während eines verpatzten Vorsprechens passiert sein soll. Vorausgesetzt, die Gaidelas’ waren überhaupt je im PlayHouse.«
    »Vielleicht hat Nora sie lange warten lassen und sie dann formlos vor die Tür gesetzt. Falls sie sich mit Peaty gut verstanden, hätten sie Gelegenheit haben können, sein Apartment zu besuchen und festzustellen, dass es Spannungen in dem Haus gab. Oder Peaty hat davon geredet, dass er Vasquez nicht leiden konnte.«
    »Ertha Stadlbraun hat gesagt, Peaty hätte nie Besucher gehabt.«
    »Ertha Stadlbraun geht um elf ins Bett«, erwiderte ich. »Wäre interessant zu wissen, ob irgendjemand im Haus die Gaidelas’ anhand ihres Fotos wiedererkennt.«
    Er starrte mich an. »Peaty, Andy und Cathy. Und werfen wir doch Billy Dowd noch in den Topf, weil wir so großzügig sind. Was soll das sein, eine Art Versagerclub?«
    »Sieh dir doch die ganzen Schießereien auf den Schulhöfen an, die von Außenseitern begangen werden.«
    »Oh, Herr im Himmel«, sagte er. »Bevor ich mich in diesen Strudel der Phantasie saugen lasse, muss ich ein bisschen langweilige Polizeiarbeit alten Stils erledigen. Wie etwa die Telefonzelle identifizieren und versuchen, ein paar Fingerabdrücke abzunehmen. Wie etwa die Suche nach irgendwelchen Schätzen fortsetzen, die Peaty Gott weiß wo verstaut haben könnte. Wie etwa … lass uns diese Plauderei beenden, okay? Mein Kopf zerspringt wie eine Kokosnuss bei einem hawaiianischen Fest.«
    Er zog seinen Krawattenknoten auf, stemmte sich

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