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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Rippen. Ergo Rückkehr der Mumie.«
    »Ergo. Pogo. Logo.« Ich fasste an meine Seite und fühlte die steifen Wickel von Bandagen. »Rick ist nicht zum Operieren gekommen? Nicht der gemeinste Schnitt?«
    »Diesmal nicht, mein Freund.«
    Er hatte mir die Sicht versperrt. Als ich ihm das sagte, zog er sich in eine Ecke des Zimmers zurück.
    Ich sah die Mädchen an. Meine Mädchen.
    Sie waren so ernst, alle beide. Vielleicht war ich nicht laut genug gewesen. »Nicht der gemeineste Schnitter?«
    Zwei nette Versuche, verständnisvoll zu kichern. Ich war hier oben am Sterben .
    »Ich komme gerade aus dem Lohngrab«, sagte ich, »und Jungejunge, meine vertebrale Diskographie ist vielleicht müde.«
    Robin sagte etwas zu Allison, oder womöglich war es auch andersherum, aus alldem schlau zu werden war eine Brezel, eine hübsche Mädchenbrezel, Senf und Salz, wer zum Teufel konnte das entwirren …
    »Was?«, rief jemand, der sich anhörte wie ich. »Was ist der Gesprächsfaden, der in die Kette der Kandidatinnen gewoben wird?«
    »Du musst schlafen«, sagte Allison. Sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Robin auch.
    »Sie haben dich sediert«, sagte Robin. »Du stehst im Moment unter Beruhigungsmitteln.«
    »Demerol«, sagte Allison. »Später kannst du Percocet nehmen.«
    »Warum haben sie das getan?«, fragte ich. »Ich bin kein Junkie, mir geht langsam das Leben aus.«
    Robin stand auf und trat an mein Bett. Allison folgte ihr, blieb ein wenig im Hintergrund.
    Das ganze Parfum. Mann!
    »Hast du Chanel aufgelegt?«, wollte ich von Milo wissen. »Komm rüber, Kumpel, und beteilige dich an der olfaktorischen Feier.«
    Allison sah mir in die Augen. Es gab jetzt keine Handtasche, die sie ansehen konnte, sie hatte sie in der Hand. »Wo warst du?«, fragte ich. »Als ich in dein Büro kam, warst du nicht da.«
    »Er hatte mich im Schrank verstaut.«
    Robin sagte: »Armes Ding.«
    »Sie oder ich?«, fragte ich.
    »Ihr beide.« Robin griff nach Allisons Hand und drückte sie.
    Allison machte einen dankbaren Eindruck.
    Alle waren so traurig. Was für eine Energieverschwendung, es wurde Zeit, dass ich mich anzog und Saft und Kaffee trank, vielleicht einen englischen Muffin aß und machte, dass ich hier rauskam … wo waren meine Klamotten … ich würde mich vor ihnen allen anziehen, wir waren alle Kumpel.
    Ich musste irgendetwas in der Richtung gesagt haben, vielleicht ein bisschen vulgär, weil beide Mädchen - meine hübschen Mädchen - schockiert aussahen.
    Robin atmete ein und tätschelte die Hand, in die keine Infusion gelegt war. Allison wollte es ihr nachtun, ich merkte ihr an, dass sie es wirklich wollte, vielleicht liebte sie mich sogar noch auf diese Weise, aber die Infusion hinderte sie daran.
    Ich sagte: »Keine Hemmungen, du kannst mir auch die Hand tätscheln.«
    Sie gehorchte.
    »Haltet meine Hände!«, kommandierte ich. »Beide! Alle fassen sich an den Händen.«
    Sie taten wie befohlen. Brave hübsche Mädchen.
    Zu Milo sagte ich: »Du andererseits darfst gar nichts halten.«
    Er sagte: »Ach, verflixt.«
    Ich schlief wieder ein.

36
    Rick wollte, dass ich zur Beobachtung noch eine Nacht im Krankenhaus blieb, aber ich sagte, genug sei genug.
    Er bot seine ganze medizinische Autorität auf, aber die hat keine Chance gegen hartnäckige Entschlossenheit. Ich rief ein Taxi und checkte mich selbst aus, trug eine Tüte mit Probepackungen von Schmerzmitteln, Entzündungshemmern, Steroiden und einer kleingedruckten Liste mit unerwünschten Nebenwirkungen.
    Robin war vorher vorbeigekommen. Allison hatte einmal angerufen, war aber seit dem ersten Mal nicht mehr aufgetaucht.
    »Ich habe sie kennen gelernt«, sagte Robin. »Sie ist liebenswürdig.«
    »Weibliche Verbrüderung?«, fragte ich.
    »Sie ist nett, das ist alles.«
    »Und ihr habt über das Wetter geredet.«
    »Du Egomane.« Sie streichelte mir über die Haare. »Ich hab am Mittwoch angerufen, weil ich beschlossen habe, wieder bei dir einzuziehen. Willst du das immer noch?«
    »Ja.«
    »Allison hat nichts dagegen.«
    »Ich wusste nicht, dass wir ihre Erlaubnis brauchen.«
    »Sie verehrt dich«, sagte Robin. »Aber ich liebe dich.«
    Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Hatte so viel Kohärenz wiedererlangt, dass ich nicht nachfragte.
    »Ich hab ihr gesagt, sie könne gern vorbeikommen und dich besuchen, aber sie will uns ein wenig Zeit für uns geben. Sie macht sich schreckliche Vorwürfe, Alex.«
    »Warum?«
    »Weil sie dich zu Hauser

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