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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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durch dieses riesige Haus, zeigte mir seine Sachen und gab neunmalkluge Kommentare dazu ab, wie lahm die Party sei. Er ist ein paar Jahre älter als ich und war süß auf diese Art, wie blonde Surfer süß sein können. Um ehrlich zu sein, damals war ich verknallt in ihn.«
    »Er hat die Partys lächerlich gemacht«, sagte ich.
    »Meistens hat er sich über Amelia lustig gemacht, wie alles bei ihr zu einer großen Inszenierung geriete. Sie hat immer versucht, den richtigen Zeitpunkt für die einzelnen Punkte präzise zu bestimmen, wie bei einer Bühnenshow. Sie neigte allerdings dazu, des Guten zu viel zu tun.«
    »Der gemietete Elefant«, sagte ich.
    »Das war irre«, erwiderte sie. »Wie haben Sie davon erfahren?«
    »Ein Nachbar hat es uns erzählt.«
    »Der mürrische alte Knabe?« Sie lachte. »Ja, ich kann mir vorstellen, warum er das nicht so schnell vergisst, allein der Gestank. Das war am dreizehnten Geburtstag von Billy drei. Ich erinnere mich, wie ich gedacht habe: Das ist Babykram, dafür ist er viel zu alt. Nur dass er eben jünger war, was seine geistige Entwicklung anging, und es ihm sehr zu gefallen schien. Allen anderen Kindern hat es auch gefallen, weil der Elefant die Straße völlig zugeschissen hat, wir johlten und zeigten dorthin, wo das Zeug kiloweise rausgepurzelt kam, und hielten uns die Nase zu, verstehen Sie? Inzwischen sah Amelia aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Zog die volle Marilyn-Monroe-Nummer ab, platinblond, enges Seidenkleid, tonnenweise Make-up, und lief auf ihren Pumps mit den hohen Absätzen hinter dem Elefantendompteur her, während alle darauf warteten, dass sie in Elefantenkacke trat. Ein wirklich enges Kleid, es platzte regelrecht aus den Nähten. Sie war rund zehn Kilo über ihre beste Zeit hinaus.«
    Milo holte die Fotos hervor und zeigte ihr die Porträtaufnahmen von Michaela und Tori Giacomo.
    »Hübsch aussehende junge Frauen«, sagte sie. »Sind sie immer noch so süß, oder haben wir es mit schlechten Nachrichten zu tun?«
    »Besteht eine Ähnlichkeit zu Amelia?«
    »Vielleicht wegen der blonden Haare. Amelia war mehr … kräftiger gebaut. Voller im Gesicht, und sie sah so aus, als bräuchte sie den ganzen Vormittag, um sich zu stylen.«
    »Was ist mit Julie, dem vermissten Showgirl? Sehen Sie da irgendwelche Ähnlichkeiten?«
    Sie schaute sich die Fotos genauer an. »Ich habe nur ein Foto von ihr gesehen, und das ist zehn Jahre her … sie war auch blond, das ist jedenfalls klar. Sie hat es auf die Bühne im Dunes geschafft, wir reden also nicht von einer Kröte … ja, ich nehme an, über den Daumen gepeilt.«
    »Was ist mit diesen beiden?« Er hielt ihr die beiden Fotos von Cathy und Andy Gaidelas hin.
    Marcia Peatys Mund öffnete und schloss sich wieder. » Das hier könnte Amelia Dowd sein, sie ist auf genau die gleiche Weise füllig um Kinn und Wangen herum. Der Mann ist kein Doppelgänger von Bill Dowd junior, aber so viel anders sieht er auch nicht aus … eine gewisse Ähnlichkeit besteht um die Augen - die kantige Art, die Nähe zu Gregory Peck.«
    »Dowd sah aus wie Peck?«
    »Meine Mom hat gesagt, Amelia hätte die ganze Zeit damit geprahlt. Ich vermute, da war was Wahres dran, abgesehen davon, dass Captain Dowd etwa eins fünfundsechzig war. Mom pflegte zu sagen: ›Er ist Gregory Peck am Morgen nach einem Erdbeben und einem Tornado und einer Überschwemmung, abzüglich des Charismas und an den Knien abgesägt.‹«
    »Dieser Mann hier ist mit Dennis Quaid verglichen worden«, sagte ich.
    »Das kann ich verstehen …« Sie inspizierte die Bilder noch ein bisschen und gab sie dann wieder zurück. »Da haben Sie es mit einer wirklich schlimmen Sache zu tun, nicht?«
    »Sie haben gesagt, Captain Dowd wäre kein harter Bursche gewesen«, sagte ich. »Was können Sie uns sonst noch über ihn verraten?«
    »Er war ruhig, friedfertig, schien nie viel zu tun.«
    »Maskulin?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ein männlicher Mann?«
    »Kaum«, erwiderte sie. »Ganz im Gegenteil. Mom war überzeugt, dass er schwul war. Oder wie sie es nannte, ein Homo. Ich kann nicht sagen, dass ich das bemerkt hätte, aber ich war zu jung, um in diesen Begriffen zu denken.«
    »Hatte Ihr Vater irgendeine Meinung dazu?«, fragte Milo.
    »Dad hat seine Meinung für sich behalten.«
    »Aber Ihre Mom war sich sehr sicher.«
    »Mom war sich immer sicher. Warum spielt das eine Rolle? Amelia und der Captain sind seit mehreren Jahren tot.«
    »Seit wie vielen Jahren?«
    »Es

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