Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
dieser Partys.«
    »Und als Erwachsene?«
    »Von dem einen Gespräch vor zwölf Jahren abgesehen, waren es Telefonate, und das nicht oft. Vielleicht einmal alle zwei Jahre.«
    »Wer ruft wen an?«
    »Er ruft mich an. Weihnachtswünsche, Dinge dieser Art. Meistens, um anzugeben, wie reich er ist, um mir von einem neuen Auto zu erzählen, das er gekauft hat.«
    »Vor zwölf Jahren«, sagte ich. »Das ist ziemlich präzise.«
    Marcia Peaty spielte mit ihrer Serviette herum. »Dafür gibt es einen Grund, und der könnte für Sie von Bedeutung sein. Vor zwölf Jahren wurde Brad im Zusammenhang mit einem Fall in Vegas vernommen. Ich kümmerte mich seinerzeit um gestohlene Autos und werde von einem Detective aus dem Präsidium angerufen, der mir sagt, ein Mann, an dem sie interessiert sind, hätte meinen Namen ins Spiel gebracht und behauptet, wir wären enge Verwandte. Ich finde heraus, wer es ist, und rufe Brad an. Es ist schon eine Weile her, dass wir miteinander geredet haben, aber er schaltet seinen Charme ein, als wäre es gestern gewesen, schön, von dir zu hören, Cousinchen. Er besteht darauf, mich zu einem großen Abendessen im Caesars einzuladen. Dabei stellt sich raus, dass er schon seit einem Jahr in Vegas wohnt, als eine Art Immobilienmakler arbeitet und nicht daran gedacht hat, sich bei mir zu melden. Und sobald er mich nicht mehr brauchte, hab ich weitere sieben Jahre nichts mehr von ihm gehört - Weihnachten, um anzugeben.«
    »Womit?«
    »Damit, dass er wieder in L.A. ist, dass es ihm gut geht und er die Leitung des Immobiliengeschäfts der Familie übernommen hat. Er lud mich ein, ihn zu besuchen, meinte, er würde eine Spritztour in einem seiner Wagen mit mir machen. Um zu sagen, dass er eine Menge davon hätte.«
    »Eine platonische Einladung?«, fragte ich.
    »Bei Brad schwer zu sagen. Ich beschloss, sie als platonisch zu betrachten.«
    »Was war das für ein Fall, bei dem er vernommen wurde?«, fragte Milo.
    »Eine junge Frau, die vermisst wurde, eine Tänzerin im Dunes, die nie wieder aufgetaucht ist. Brad hatte sich häufiger mit ihr verabredet, war derjenige, der sie zuletzt gesehen hatte.«
    »Hat er je eine wichtigere Rolle in den Ermittlungen gespielt?«
    »Nein. Es wurde nie ein Beweis für ein Verbrechen entdeckt. Brad sagte, dass sie ihm erzählt hätte, sie wolle etwas Besseres ausprobieren, und nach L.A. aufgebrochen wäre. Das passiert in unserer Stadt ziemlich oft.«
    »Etwas Besseres im Sinne von, sich einen Namen als Schauspielerin zu machen?«, fragte ich.
    Marcia Peaty lächelte. »Was käme denn sonst in Frage?«
    »Erinnern Sie sich an den Namen der jungen Frau?«, fragte Milo.
    »Julie Soundso, den kann ich Ihnen besorgen - oder Sie können selbst anrufen. Der Detective, der den Fall ursprünglich zugewiesen bekam, heißt Harold Fordebrand, er ist im Ruhestand, aber immer noch in Vegas und steht im Telefonbuch.«
    »Ich habe mal mit einem Ed Fordebrand zusammengearbeitet.«
    »Harold hat gesagt, er hätte einen Bruder im Morddezernat von L.A.«
    »Kein Beweis für ein Verbrechen«, sagte Milo, »aber was hielt Harold von Brad?«
    »Er gefiel ihm nicht. War ihm zu glatt. Er nannte ihn ›Mr. Hollywood‹. Brad wollte sich nicht einem Lügendetektortest unterziehen, aber das ist kein Verbrechen.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Er wollte einfach nicht.«
    »Hat er sich einen Anwalt genommen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Er hat kooperiert, war völlig entspannt.«
    »Mr. Hollywood«, sagte ich. »Vielleicht haben sich doch einige Hoffnungen Amelias erfüllt.«
    »Dass er tatsächlich gelernt hat, wie man schauspielert?«, erwiderte sie. »Auf die Weise habe ich nie daran gedacht, aber vielleicht schon. Bradley kann einem jedenfalls sagen, was man hören will.«
    »Diese Geburtstagspartys, die Amelia gegeben hat«, sagte ich. »War eine von denen für ihn?«
    »Nein, nur für Billy drei und Nora. Das muss schlimm für ihn gewesen sein, aber er hat nie zu erkennen gegeben, dass er darüber wütend war. Es waren tolle Partys, Partys für Kinder reicher Eltern, ich hab mich immer darauf gefreut. Wir fuhren mit dem Auto von Downey aus hin, während meine Mutter sich darüber beklagte, wie vulgär ›diese Leute‹ seien, und mein Vater mit diesem leichten Lächeln auf den Lippen zu verstehen gab, dass es in seinen Augen keinen Sinn hatte, zu widersprechen.«
    »Brad gab überhaupt keine Verärgerung zu erkennen?«
    »Ganz im Gegenteil, er lächelte immer und machte Witze, führte mich

Weitere Kostenlose Bücher