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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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zeigen Sie mir Fotos von anderen jungen blonden Frauen. Reynold war dumm und schlampig und ein Trinker, aber er war nicht grausam.«
    »Nichts von dem, was Sie uns bis jetzt über Brad erzählt haben, war grausam.«
    »Das stimmt«, sagte Marcia Peaty. »Und ich nehme an, ich kann Ihnen nichts anderes erzählen, weil - wie ich schon sagte - er und ich nicht gerade eng befreundet waren.«
    »Aber...«
    »Wissen Sie«, sagte sie, »das hier ist richtig unheimlich, und ich glaube, es gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Was gefällt Ihnen nicht?«
    »Ausnahmsweise mal das abzukriegen, was ich früher ausgeteilt habe.«
    »Es ist für eine gute Sache, Marcia«, sagte Milo. »Was Julie das Showgirl betrifft: Hat Harold Fordebrand noch mehr über Brad gesagt, als dass er ihn zu glatt fand?«
    »Das müssten Sie Harold fragen. Sobald er hörte, dass Brad mein Cousin war, hat er mich nicht weiter informiert.«
    »Was ist mit Ihrem Instinkt?«
    »Brads Verhalten hat mich beunruhigt. Als ob er sich über einen Witz amüsiert, den nur er versteht. Sie wissen, was ich meine.«
    »Trotzdem haben Sie Reynold einen Job bei ihm besorgt.«
    »Und jetzt ist Reyn tot«, sagte sie. Ihr Gesicht verzog sich, und sie wandte sich ab, um es vor uns zu verbergen. Als sie uns wieder ansah, war ihre Stimme leise geworden. »Sie wollen sagen, dass ich echt Scheiße gebaut habe.«
    »Nein«, erwiderte Milo. »Ich will Ihnen kein schlechtes Gewissen machen, das liegt mir fern. All das, was Sie uns erzählen, ist eine große Hilfe. Wir tappen hier völlig im Dunkeln.«
    »Noch kein richtiger Fall?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Ich hoffte, ich hätte mich geirrt«, sagte sie.
    »In welcher Beziehung?«
    »Dass Brad irgendwie in den Mord an Reynold verwickelt ist.«
    »Es gibt keinerlei Anzeichen dafür.«
    »Ich weiß, es war eine Auseinandersetzung. Wollen Sie sagen, dass das alles ist?«
    »Bis jetzt.«
    »Im Mauern sind Sie nicht schlecht«, sagte Marcia Peaty. »Eine Frage hätte ich noch: Die Art, wie Brad Reyn behandelt hat, indem er ihn die Drecksarbeit machen ließ, wie die Dowds Reyn in ein Loch abgeschoben haben, wo ihnen all die Immobilien gehören - kommt Ihnen das wie eine Umsetzung des Gebots der Nächstenliebe vor? Diese Leute sind genau das, was Mom immer von ihnen gehalten hat.«
    »Und das wäre?«
    »Gift, das sich als Parfum ausgibt.«

40
    Marcia Peaty wechselte das Thema, und Milo hielt sie nicht davon ab. Verfahrensfragen, wie sie am schnellsten in den Besitz der Leiche ihres Cousins käme. Seine Zusammenfassung war nicht so verschieden von der, die er Lou Giacomo gegeben hatte.
    »Papierkram-Aerobic«, sagte sie. »Okay, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Verschwende ich meine Zeit, wenn ich Sie bitte, mich auf dem Laufenden zu halten?«
    »Falls sich etwas ergibt, werden wir Sie informieren, Marcia.«
    » Falls , nicht wenn? Haben Sie irgendwelche wichtigen Hinweise?«
    Er lächelte.
    »Das ist der Grund, warum ich nie Mord gemacht habe«, sagte sie. »Zu viel Mühe, um den Optimismuszähler hochzukriegen.«
    »Bei der Sitte kann es auch deprimierend sein.«
    »Das ist der Grund, warum ich nicht lang bei der Sitte war. Ein hübsches geklautes Auto nehme ich jederzeit.«
    »Chrom blutet nicht«, sagte Milo.
    »Wo Sie recht haben, haben Sie recht.« Sie griff nach der Rechnung. Milo legte die Hand darauf.
    »Ich möchte meinen Anteil bezahlen.«
    »Das geht aufs Haus.«
    »Auf Sie oder aufs Department?«
    »Aufs Department.«
    »Klar.« Sie legte einen Zwanziger auf den Tisch, glitt aus der Nische, bedachte uns mit einem angespannten Lächeln und eilte davon.
    Milo steckte den Geldschein ein und schob Krümel auf seinem Teller hin und her. »Der alte Brad ist ein gaaanz Schlimmer gewesen.«
    »Junge Blondinen«, sagte ich. »Zu dumm, dass Tori sich die Haare gefärbt hat.«
    »Amelia, die ganze platinblonde Sexbombennummer. Was ist los, bringt er seine Stiefmama immer wieder aufs Neue um?«
    »Seine eigene Mutter hat ihn im Stich gelassen, und dann ist er an eine andere geraten, die nicht mal so getan hat, als wäre sie an ihm interessiert. Er hatte jede Menge Gründe, Frauen zu hassen.«
    »Er war Mitte dreißig, als Julie das Showgirl verschwand. Glaubst du, sie war sein erstes Opfer?«
    »Schwer zu sagen. Die Hauptsache war, dass er damit durchgekommen ist und so viel Selbstvertrauen entwickelt hat, dass er wieder nach L.A. umziehen konnte. Nachdem Amelia und der Captain gestorben waren, hat er es

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