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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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war zwischen der Zeit, als Brad zur Vernehmung ins Präsidium bestellt wurde, und dem nächsten Mal, als ich von ihm hörte, und das war fünf Jahre später … ich vermute, vor zehn Jahren.«
    »Sind sie zur selben Zeit gestorben?«
    »Bei einem Autounfall«, antwortete Marcia Peaty. »Auf der Fahrt nach San Francisco. Ich glaube, der Captain ist am Steuer eingeschlafen.«
    »Sie glauben«, sagte Milo.
    »Das war Moms Version, aber sie war groß in Schuldzuweisungen. Vielleicht hatte er einen Herzinfarkt, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Bei den Geburtstagspartys«, sagte ich, »wenn Brad Sie im Haus rumführte und Ihnen seine Sachen zeigte, an was genau war er da interessiert?«
    »An typischem Jungenkram«, erwiderte sie. »Briefmarkensammlung, Münzsammlung, Sportlerkarten, er hatte eine Messersammlung - ist es das, worauf Sie hinauswollen?«
    »Das ist nur eine allgemeine Frage. Gibt es sonst noch was?«
    »Sonst noch was … mal sehen … er ließ Drachen steigen, hatte ein paar schöne. Eine Menge kleiner Modellautos - er war immer verrückt nach Autos. Es gab eine Schmetterlingssammlung - sie waren auf ein Brett gespießt. Ausgestopfte Tiere - nicht die Version für kleine Mädchen, Trophäen, die er selbst ausgestopft hatte.«
    »Taxidermie?«
    »Ja. Vögel, ein Waschbär, diese wirklich unheimliche gehörnte Echse, die auf seinem Schreibtisch stand. Er erzählte mir, er hätte in einem Sommerlager gelernt, wie man das macht. Er war ziemlich gut darin. Hatte diese Kisten - Kisten für Angelgeräte mit Fächern voller Glasaugen, Nadeln und Faden, Klebstoff, alle möglichen Werkzeuge. Ich hielt es für cool und bat ihn, mir zu zeigen, wie er es machte. Er sagte: ›Sobald ich was in Ordnung bringen muss.‹ Er hat es nie gemacht. Ich glaube, ich bin vielleicht noch zu einer Party gegangen, und zu der Zeit hatte ich einen festen Freund und nicht viel anderes im Kopf.«
    »Reden wir über Ihren anderen Cousin«, sagte Milo. »Haben Sie eine Ahnung, wie es dazu kam, dass Reynold für die Dowds arbeitete?«
    »Das war ich«, erwiderte sie. »Bei diesem Angeberanruf von Brad vor fünf Jahren, zu Weihnachten, gab es eine Menge Hintergrundgeräusche, als würde er eine wilde Party feiern. Das war nach den Schwierigkeiten, die Reynold in Reno hatte. Ich sagte zu Brad: ›Wo du doch ein großer Immobilienhai bist, wie wäre es damit, einem Cousin vom Land unter die Arme zu greifen?‹ Er wollte nichts davon hören. Er und Reyn kannten sich nicht, ich glaube, sie hatten sich seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen. Aber ich war stur und habe ihn weiter bearbeitet - habe ihn bei seinem Stolz gepackt, wissen Sie? ›Dein Geschäft ist wohl nicht so groß, dass du auf Hilfe von außen angewiesen bist‹, Sprüche in der Art. Schließlich sagte er: ›Er soll mich anrufen, aber wenn er einmal Scheiße baut, ist es aus.‹ Das Nächste, was ich höre, ist, dass Reynold mich aus L.A. anruft und mir erzählt, dass Brad ihn einstellen will, um ein paar Wohnungen zu verwalten.«
    »Brad hat ihn zum Putzen und Wischen eingestellt.«
    »Das hab ich erfahren«, sagte Marcia Peaty. »Richtig nett, nicht?«
    »Reynold hat es akzeptiert.«
    »Reynold hatte nicht sehr viele Alternativen. Hat Brad jemals irgendwem gegenüber durchblicken lassen, dass Reynold mit ihm verwandt war?«
    »Nein«, sagte Milo. »Waren Billy und Nora sich der Verbindung bewusst?«
    »Nur, wenn Brad es ihnen erzählt hat. Zwischen ihnen bestand keine Blutsverwandtschaft.«
    »Oder Reynold hat es ihnen erzählt. Wir haben gehört, dass er und Billy sich häufiger getroffen haben.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie. »Wo haben sie sich getroffen?« »Reynold hat bei Billy zu Hause reingeschaut, angeblich um Sachen vorbeizubringen, die Billy hatte liegen lassen.«
    »Angeblich?«
    »Brad streitet ab, ihn mit Botengängen betraut zu haben.«
    »Glauben Sie ihm?«
    Milo lächelte. »Sie sind beide Ihre Cousins, aber Ihnen wäre lieber, wir würden uns auf Brad konzentrieren, nicht auf Reynold. Ist das der Grund, warum Sie nach L.A. gekommen sind?«
    »Ich bin nach L.A. gekommen, weil Reynold tot ist und ihn niemand sonst begraben wird. Er ist alles, was ich noch an Verwandtschaft hatte.«
    »Außer Brad.«
    »Brad ist Ihr Problem, nicht meins.«
    »Sie mögen ihn nicht.«
    »Er ist in einer anderen Familie großgezogen worden«, sagte sie.
    Schweigen.
    Schließlich sagte sie: »Julie, die Tänzerin. Das hat mir wirklich große Sorgen gemacht. Und jetzt

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