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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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wäre hilfreich.«
    »Nun ja«, sagte Michael Caravanza, »falls sie das gemacht hat, was sie vorhatte, hat sie sich mit einem Filmstar zusammengetan. Das war der Plan. Nach Hollywood zu gehen, in die richtigen Discos oder was auch immer, einen Filmstar kennen zu lernen und ihm zu zeigen, dass sie auch ein Star sein konnte.«
    »Sie war ehrgeizig.«
    »Ihr Ehrgeiz war es, was uns auseinandergebracht hat. Ich gehöre zur arbeitenden Bevölkerung, Tori dachte, ihre Scheiße wäre - sie dachte, sie würde jemand wie Angelina Jolie oder so - was ist los - Moment mal, Baby, ich komme gleich - tut mir leid, Sandy ist meine Verlobte.«
    »Meinen Glückwunsch«, sagte ich.
    »Ja, ich werde es mit der Heiratsnummer noch mal versuchen. Sandy ist nett, und sie will Kinder haben. Diesmal gibt es keine große kirchliche Trauung, wir machen es nur irgendwo mit einem Richter und fahren dann nach Aruba oder so.«
    »Klingt nett.«
    »Hoffe ich doch. Verstehen Sie mich nicht falsch, Tori war ein nettes Mädchen. Sie dachte nur, sie könnte jemand anders sein.«
    »Die wenigen Male, die sie angerufen hat«, sagte ich, »hat sie da irgendetwas erwähnt, das uns weiterhelfen könnte?«
    »Lassen Sie mich nachdenken«, sagte Caravanza. »Sie hat nur drei- oder viermal angerufen, ich weiß nicht genau … was hat sie da gesagt … hauptsächlich, dass sie einsam war. Das war es im Grunde, einsam. In einem beschissenen kleinen Apartment. Sie hat mich nicht vermisst oder wollte, dass wir wieder zusammenkämen, nichts dergleichen. Sie wollte mir nur sagen, dass sie sich beschissen fühlte.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts, ich hab zugehört. Das hab ich auch meistens gemacht, als wir verheiratet waren. Sie hat geredet, ich hab zugehört.«
     
     
    Ich erreichte Milo auf seinem Handy und berichtete von beiden Gesprächen.
    »Sie hat sich also mit einem Filmstar zusammentun wollen?«
    »Vielleicht hat sie sich mit jemandem zufriedengegeben, der wie einer aussah.«
    »Meserve oder ein anderer Adonis aus dem PlayHouse.«
    »Bei ihrem Grad an Naivität könnte schon jemand beeindruckend wirken, der ein bisschen länger als sie dabei war.«
    »Ich frage mich, wie lange Meserve bereits bei Nora Dowd herumhängt.«
    »Seit mehr als zwei Jahren«, sagte ich. »Er war schon da, als Michaela hinzukam.«
    »Und als Tori auftauchte. Wo zum Teufel ist er also? Okay, vielen Dank, ich will mir das durch den Kopf gehen lassen, während ich auf Michaelas Vermieter warte.«
     
     
    Der Tag verstrich mit der geballten Bedeutung eines Korkens, der im Ozean vorbeitreibt. Ich zog zunächst in Erwägung, Allison anzurufen, dann Robin, dann wieder Allison. Entschied mich für keine von beiden und verbrachte den Samstag mit Laufen und Schlafen und damit, lästigen Kleinkram im Haus zu erledigen, der in den letzten Tagen liegen geblieben war.
    Die herrliche Luft und der strahlend blaue Himmel am Sonntag machten alles nur noch schlimmer; das war ein Tag, den man mit jemandem gemeinsam verbringen musste.
    Ich fuhr zum Strand. Die Sonne hatte Menschen und Autos an die Küste gelockt. Blonde Mädchen promenierten in Bikini-Oberteilen und Sarongs, Surfer-Typen schlüpften in Neoprenanzüge oder schälten sich aus ihnen heraus, Touristen gafften Naturwunder aller Art an.
    Auf dem PCH fuhr ein Streifenwagen der Highway Patrol so auffällig langsam, dass die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs von Carbon Beach zur Malibu Road auf ein schnelles Schritttempo gesenkt wurde. Die südliche Zufahrt zum Latigo Cañon war näher, aber das bedeutete zusätzliche Haarnadelkurven. Ich fuhr also weiter bis zur Kanan Dume, bevor ich abbog.
    Allein.
    Ich brauste den Cañon hoch und hielt das Lenkrad mit beiden Händen, während die Windungen der Straße die weiche Federung des Seville auf die Probe stellten. Obwohl ich vor einigen Jahren hier oben gewesen war, überraschten mich die Schärfe der Kurven und die schroffen Abhänge, wenn man dem Straßenrand zu nahe kam.
    Keine Straße für eine gemächliche Autotour, und nach Einbruch der Dunkelheit wäre sie ausgesprochen gefährlich, falls man sie nicht gut kannte. Dylan Meserve war hier oben gewandert und dann zurückgekehrt, um eine vorgetäuschte Entführung in Szene zu setzen.
    Vielleicht wegen der Abgelegenheit. Bis jetzt war mir noch kein anderes Fahrzeug begegnet, das die Berge attackiert hätte.
    Ich fuhr noch ein paar Kilometer weiter, schaffte es, auf einem schmalen Streifen Asphalt zu wenden, bog nach rechts auf die

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