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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hat sie im Griffith Park abgeladen und ihre Leiche ziemlich gut versteckt. Der Park liegt mehrere Meilen von Toris Apartment im Valley entfernt und sogar noch weiter von dem Peatys. Außerdem ist es nur ein kurzer Umweg auf der Strecke vom Valley nach Pasadena - man fährt runter vom Highway 101 und bis zur nächsten Ausfahrt auf dem Fünfer, erledigt sein Ding und fährt wieder zurück.«
    »Er hat sie auf dem Weg zur Arbeit abgelegt«, sagte er. »Auf die gleiche Weise hat er den Van gestohlen.«
    »Aber dass er mit Tori durchgekommen ist, hat ihn bei Michaela vielleicht wagemutiger werden lassen. Weil jeder dachte, er hätte keinen fahrbaren Untersatz, machte er sich keine Sorgen, dass die Leiche zu ihm zurückverfolgt werden könnte. Also ließ er sie einfach direkt im Freien liegen.«
    »Die Tatsache, dass er doch ein Auto besaß, war nicht schwer aufzudecken.«
    »Der Wunsch anzugeben war stärker als jede Vorsicht«, sagte ich. »Er war kein kriminelles Genie. Wie die meisten anderen auch.«
    Der Kuchen wurde serviert. Er aß sein Stück und griff sich dann meins. »Vielleicht war er bei Michaela nur nachlässig. Und sah keinen Grund dafür, weite Strecken zu fahren, weil sie in seiner Nähe wohnte. Tori lebte in North Hollywood, da kam es ihm nicht sinnvoll vor, sie nach Hause zu bringen. Aber wie passen die Gaidelas’ ins Bild? Peatys Videosammlung lässt sich mit seiner Verhaftung wegen Voyeurismus vereinbaren. Gut aussehende junge Frauen.«
    Ich sagte: »Es ist schwer, die Gaidelas’ damit in Einklang zu bringen, aber wie ich vorhin sagte, vielleicht hatte er andere Macken. Dass ihr Wagen in Camarillo gefunden wurde, halte ich für den schwierigeren Punkt. Falls er den Van in der Nähe des Tatorts hat stehen lassen und den Mietwagen der Gaidelas’ zu dem Einkaufszentrum gefahren hat, wie ist er dann zurück nach Malibu gekommen?«
    »Das halte ich für unproblematisch. Er ist getrampt, hat ein anderes Auto geklaut, den Bus genommen - oder er ist erst gar nicht mit dem Mietwagen gefahren. Er musste ihn doch nur an der Kanan Dume mit offenen Fenstern und dem Zündschlüssel im Schloss auf einem Parkplatz lassen. Als Einladung für irgendeinen Jungen, der eine Spritztour machen wollte.«
    »Eine Spritztour ins Einkaufszentrum?«, fragte ich. »Jugendliche Straftäter, die nach Schnäppchen Ausschau halten?«
    »Warum nicht? Was spricht dagegen, ein paar coole Nikes und Hip-Hop-Trainingsanzüge mitgehen zu lassen? Ganz egal, wie man es betrachtet, es ist kein Verlust, dass Mr. Peaty dem Drang des Irdischen entrissen wurde.«
    »Das ist richtig.«
    Mehrere Bissen später: »Worüber denkst du nach?«
    »Bei den Drehbüchern, die wir konstruiert haben, kommt es auf Planung und Geduld an. Die Art, wie Peaty gestorben ist - einem bewaffneten Mann nicht aus dem Weg zu gehen -, lässt eher auf einen Mangel an Selbstbeherrschung schließen.«
    »Er war betrunken. Oder Vasquez hat ihm keine Chance gegeben, ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Du meinst, Vasquez ist einfach rausgekommen und hat ihn erschossen?«
    »Kann passieren.«
    »Das kann es«, sagte ich. »Aber bedenk mal Folgendes: Die Leichen der Gaidelas’ sind nie gefunden und ihre Kreditkarten sind nie benutzt worden. Außerdem hat sich jemand die Mühe gemacht, die Versorgungsbetriebe in Ohio anzurufen und den Strom bei ihnen abstellen zu lassen. Das sind Planung und Vorsicht auf hohem Niveau. Peaty wurde von einem Passanten dabei erwischt, wie er Collegemädchen durchs Fenster beobachtete, während er sich einen runterholte. Auch danach hat er noch Frauen auf eine Weise angestarrt, dass sie eine Gänsehaut bekamen. Hört sich das vorsichtig an?«
    »Selbst Trottel können dazulernen, Alex. Aber lassen wir die Gaidelas’ zunächst mal außen vor. Hast du Einwände dagegen, Michaela und Tori als Opfer von Peaty zu betrachten?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gut, weil ein gestohlenes Auto, Klebeband, ein Seil, ein Messer und eine geladene Schusswaffe Dinge sind, die sich in meinem Bericht gut machen. Die Grundausstattung aus dem Psychokiller-Warenhaus.« Er massierte sich eine Schläfe. Aß etwas Kuchen und trank Kaffee. Schob den leeren Teller vor mich und bat um eine weitere Tasse.
    »Junge, Junge«, sagte die Kellnerin, »ihr beiden wart aber hungrig.«
    Milo grinste. Sie hielt es für ein amüsiertes Lächeln und erwiderte es.
    Als sie wieder gegangen war, umwölkte sich sein Blick. »Fast zwei Jahre sind zwischen Tori und Michaela vergangen. Da erhebt

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