Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
plaudern. Einmal wackelte der Älteste ins Zimmer. Ich ließ Vasquez den Jungen küssen. Der Junge hat mich angelächelt.« Er seufzte. »Vasquez hat keine Vorstrafen als Erwachsener, also sagt er vielleicht die Wahrheit, was seine Hinwendung zu Gott betrifft. Die Nachbarn, mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, sagen, die Kinder wären manchmal laut, aber die Familie mache keine Probleme. Niemand mochte Peaty. Offensichtlich hat jeder im Haus über ihn geschwatzt, seit wir uns mit Stadlbraun unterhalten haben.«
    Er warf der alten Frau einen Blick zu. Sie hatte immer noch die Arme um sich geschlungen und starrte auf die dunkle Straße hinaus. Sie schien um Fassung zu ringen.
    Ich sagte: »Sie hat die Nachricht verbreitet, dass Peaty gefährlich ist.«
    Milo nickte. »Sie hat die Gerüchteküche in Gang gesetzt. Bevor Vasquez den Mund nicht mehr aufmachte, sagte er mir, sei Peaty immer bei ihm angeeckt.«
    »Frühere Konflikte?«
    »Keine Auseinandersetzungen, nur viele Spannungen. Vasquez gefiel nicht, dass Peatys Apartment so nahe bei ihrer Wohnung war. Der Ausdruck, den er benutzte, war ›der scheißverrückte Kerl‹. Nachdem er das gesagt hatte, begann er seinen Kopf nach links und rechts und nach oben und unten zu bewegen. Ich hab ihn gefragt: ›Was machen Sie da, Armando?‹ Da sagt er: ›Ich bekreuzige mich. Sie haben mir Handschellen angelegt, deshalb mach ich es auf diese Weise. ‹«
    »Hat Peaty je seine Frau belästigt?«
    »Er starrte sie an, was mit dem übereinstimmt, was alle anderen sagen. ›Scheißverrücktes Starren‹. Bedauerlich für Vasquez, dass es keine Rechtfertigung dafür ist, Peaty das Gehirn wegzublasen.«
    Sean Binchy kam herüber. Er sah immer noch angespannt aus. »Brauchen Sie mich noch für irgendwas, Loot?«
    »Nein, gehen Sie nach Hause. Entspannen Sie sich.«
    Binchy zuckte zusammen. »Vielen Dank. Hey, Doc. Bye.«
    Milo sagte: »Sie haben Ihre Sache gut gemacht.«
    »Wie man’s nimmt.«
    Als er ging, fragte ich: »Was macht ihm zu schaffen?«
    »Der Knabe hat einen zu stark ausgeprägten Sinn für Verantwortung. Er hat den ganzen Tag an einem Raubüberfall gearbeitet, hat um elf Schluss gemacht und von selbst beschlossen, Peaty zu beobachten. Er fuhr zuerst hierher, sah Peatys Minivan nicht, holte sich in einer rund um die Uhr geöffneten Imbissbude einen Hamburger, kam kurz nach Mitternacht wieder hier an und entdeckte den Van einen Häuserblock entfernt in dieser Richtung.« Er zeigte nach Osten. »Er hielt gerade nach einem geeigneten Platz zur Überwachung Ausschau, als er die drei Schüsse hörte. Peaty hat sie alle ins Gesicht bekommen. Man sollte nicht annehmen, dass diese Visage noch hässlicher werden könnte, aber...«
    »Sean hat ein schlechtes Gewissen, weil er nicht hier war.«
    »Wegen des Hamburgers. Wegen nichts. Auf keinen Fall hätte er es verhindern können.«
    »Hat er Vasquez verhaftet?«
    »Er hat Unterstützung angefordert und ist dann die Treppe hochgestiegen. Peatys Leiche lag draußen auf dem Gang zwischen den Apartments. An diesem Punkt hat Sean auf die Blauen gewartet, und als sie da waren, sind sie von Tür zu Tür gegangen. Als sie zu Vasquez’ Apartment kamen, saß Vasquez auf der Couch und sah fern, die Pistole direkt neben ihm und seine Frau und der älteste Junge ebenfalls. Vasquez hebt die Hände und sagt: ›Ich hab den Arsch umgelegt, tut, was ihr tun müsst.‹ Die Frau fängt an zu heulen, der Junge bleibt ganz still.«
    »Wie ist es passiert?«, fragte ich.
    »Als ich Details wissen wollte, bekam Vasquez eine Kehlkopfentzündung. Mein Eindruck ist, es hat schon eine ganze Weile wegen Peaty in ihm gebrodelt, und es begann überzukochen, als die gute Ertha ihm von unserem Besuch erzählte. Aus irgendeinem Grund war er es heute Nacht leid, untätig zu bleiben, und als er Peaty nach Hause kommen sah, ist er rausgegangen, um ihm zu sagen, dass er sich von Mrs. Vasquez fernhalten solle. Wie es in den Zeitungen heißt, kam es daraufhin zu einer Konfrontation. Vasquez behauptet, Peaty wäre auf ihn losgegangen und er hätte sich verteidigen müssen, bumm, bumm, bumm.«
    »Vasquez war bewaffnet, als er seine Wohnung verließ.«
    »Es gibt dieses unbedeutende Detail«, sagte er. »Vielleicht wird ein Anwalt versuchen, es in einen Beweis dafür zu drehen, dass Vasquez Angst vor Peaty hatte.«
    »Waren Alkohol oder Drogen im Spiel?«, fragte ich.
    »Vasquez gibt zu, vier Bier getrunken zu haben, und das passt zu den leeren Flaschen in seinem

Weitere Kostenlose Bücher