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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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in dem Milieu. Sie können sich
noch
sicher fühlen.«
    »Aber werden sie die Hundekämpfe trotzdem durchführen?«, fragte Kotten, der sich am Rahmen des geöffneten Fensters den Rücken schubberte.
    »Wenn sie die Kämpfe absagen, würde den Gangstern viel Geld durch die Lappen gehen. Wahrscheinlich wurde im Vorfeld Geld investiert. Ganz sicher sind bereits Wetten platziert worden. Sand im Getriebe können die Burschen nicht gebrauchen. Ich glaube, die ziehen das durch, die gehen das Risiko ein!«
    Hengstmann holte tief Luft und nieste.
    »Gesundheit!«, riefen alle.
    Der Chef der Mordkommission deutete schniefend auf den Umzugskarton, der unter Jensens Schreibtisch stand. »Ich bin nicht krank, aber ich habe eine fürchterliche Katzenallergie.«
    »Das ist Miezi«, stellte Jensen die Katze vor, die er natürlich nicht im Bunker hatte zurücklassen können.
    Jemand, der unscheinbar im Hintergrund an der Magnetwand lehnte, räusperte sich. Struller spannte sich an und musterte den Mann, mit dem er heute zum ersten Mal zu tun hatte. Er war fast zwei Meter groß, athletisch und hatte eine schneidige Kurzhaarfrisur. Seine rechte Gesichtshälfte zierte oder entstellte eine mehrere Zentimeter lange, zackige Narbe. Er trug eine teure, dunkle Anzugkombination, darunter ein weißes T-Shirt mit Rundkragen, das hauteng sitzend seinen sportlichen Körper betonte. Er sah aus wie aus dem Ei gepellt. Das Auffälligste an seiner Erscheinung war allerdings seine Hautfarbe. Schwarz. Deshalb hatte Struller zunächst angenommen, der Typ wäre einer für die Drogenfahndung. Vorurteile waren nicht
immer
hilfreich …
    Struller spannte sich an. Jetzt kam es drauf an. Was der schwarze Mann von der Sache hielt, war entscheidend.
    »Sehr interessant. Ich bin einigermaßen beeindruckt. Auch davon, wie innovativ und flexibel sie die für polizeiliche Einsatzmaßnahmen relevante Strafprozessordnung interpretieren und anwenden. Meine Vorgängerin hat mich in dieser Hinsicht vorgewarnt.« Er sprach mit ruhiger und tiefer Stimme. »Geringe Holprigkeiten in der Argumentationsführung habe ich erwartet, weil ich weiß, dass Sie zielorientiert auslegen, aber die Summe und die Intensität ihrer … ihrer … Annahmen und daraus resultierenden … Folgerungen … Kurzum. Ich bin als Leitender Staatsanwalt neu im Amt.« Der Mann machte eine Pause. »Ich denke, dass man mir einen ersten Fehlgriff verzeihen wird. Ziehen wir die Sache durch!«
    Beifälliges Gemurmel. Sieh an! Damit hatte Struller nach dieser Einleitung nicht mehr gerechnet.
    »Äh, sehr gut«, zeigte sich auch Hengstmann überrascht.
    »Aber«, mahnte der Hüne. »Ich möchte beim Zugriff auf jeden Fall dabei sein. Nicht irgendwo im Büro, sondern vor Ort.«
    »Das ist kein Problem«, versicherte Hengstmann.
    »Immer gerne«, log Struller.
    »Haben Sie einen Moment?«, zog der neue Leitende Staatsanwalt ihn plötzlich beiseite, als die anderen Kollegen schon wieder die Monitore der Computer umlagerten.
    »Gerne«, log Struller ein zweites Mal. Leute von der Staatsanwaltschaft waren ihm suspekt.
    »Mein Name ist Bruce Foxton, ich hatte noch keine Gelegenheit, mich persönlich vorzustellen. Ich soll Sie von meiner Vorgängerin, Yvette de Baron, herzlich grüßen.«
    »Oh, Danke. Wir telefonieren ab und an.«
    »Sie hat mir von Ihnen berichtet, Sie sind ausgesprochen gut weggekommen. Sie haben sich seinerzeit sehr loyal verhalten und haben daher bei mir ein oder zwei Steinchen im Brett.«
    Gut zu wissen, dachte Struller.
    »Ansonsten bestehe ich – weitaus bodenständiger als meine ehemalige Kollegin – auf saubere, korrekte Polizeiarbeit.«
    »Ist bei mir ähnlich. Sie sollten nicht vom Zustand des Büros auf meine Arbeit schließen. Die Putzfrau ist ein Mann und eine Schlampe.«
    Foxton verzog keine Miene. Nicht mal die Narbe ruckelte. »Wir wissen beide, dass ich nicht vom denkwürdigen Zustand Ihres Büros spreche.«
    Struller spitzte die Lippen. Sein großes Gegenüber wollte zeigen, wer der Herr im Haus war. Obacht! Der erste Eindruck bekam keine zweite Chance. Struller zeigte sich sensibel. »Spielen Sie eigentlich Basketball?«
    »Nein, aber ich rappe regelmäßig«, sagte Foxton gefährlich.
    »Ich dachte mir schon, dass
Sweet Home Alabama
nicht Ihr Lieblingslied ist. Morgan Freeman ist toll, oder?«, legte Struller leise nach.
    Der Mann legte eine Hand ans Ohr. »Herr Struhlmann, haben Sie das auch gehört? Da ist gerade ein Steinchen aus dem Brett gefallen.«
    »Lassen Sie es

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