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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Montags arbeiten nur die Guten. So welche wie wir«, sagte Struller und massierte seinen Daumen, der vom Drücken schmerzte.
    »Öffnet keiner«, murmelte Jensen.
    »Muss auch nicht«, gab Struller zurück und fing nach einem Blick auf das verbogene Schließblech an, heftig an der Tür zu ruckeln.
    Eine Mutter mit Kind kam von oben durchs Treppenhaus, zog ihren Erstgeborenen an sich ran, blickte misstrauisch und fragte: »Was machen Sie da?«
    »Die Tür auf«, erklärte Struller.
    Jensen ruckelte einen Ausweis aus dem Jackett und hielt ihn ihr hin.
    »Dönerimbiss Bodrum, Kölner Straße?«, fragte die Frau. »Ich hol gleich die Bullen!«
    »Oh«. Schnell wechselte Jensen den Ausweis. »Hier. Wir sind die Polizei.«
    »Ist der echt?«
    »Können diese Augen lügen?«, flötete Jensen.
    Nein, schien der wohlwollende Blick der jungen Frau zu antworten, Mutter und Kind setzten ihren Weg fort. Struller ruckelte, es knackte, mit einem Ruck sprang die Tür auf.
    »Sehr nachlässig. Er hat vergessen, die Tür zuzuziehen«, murmelte Struller zufrieden.
    Die beiden betraten hintereinander einen fensterlosen Flur, an dessen gegenüberliegendem Ende sich eine Tür mit gerissener Milchglasscheibe befand. Mehrere braune Klebestreifen hielten das Glas aneinander und im Rahmen. Durch die Scheibe fiel schwaches Licht in den Flur, der schnell durchquert war. Struller drückte die Tür vorsichtig auf. War das ein Luftzug? Struller trat in ein Wohnzimmer. Heilloses Durcheinander. Und eine Tür nach hinten raus stand offen.
    Struller ging zu dem Türrahmen, blickte nach draußen in einen schmalen Hinterhof und fuhr zusammen. »Da rennt er!«
    Jensen schob Struller beiseite und sprintete los. Knapp zwanzig Meter trennten die beiden. Der breite Rücken! Das musste Manni Freese sein. Der Typ hechtete mit Schwung auf eine Reihe von Mülltonnen, die in einer Ecke standen, und zog sich anschließend eine Steinmauer hoch. Schwupp, war er auf die andere Seite verschwunden. Jensen hinterher. Auf die Tonnen und rüber.
    »Hoppla.«
    Auf der anderen Seite standen keine Tonnen, und dementsprechend tief ging es runter. Jensen landete hart, konnte aber erkennen, dass der Kerl dabei war, durch einen Torbogen zurück auf die Aachener Straße zu flüchten. Schon ruckelte er scheppernd das Eingangstor auf. Jensen rappelte sich auf, Freese verschwand auf dem Gehweg nach links. Jensen hinterher. Gerade durchs Tor gehechtet, konnte er soeben noch erkennen, wie Freese im Eingang eines REWE-Marktes verschwand. Wahrscheinlich in der Hoffnung, Jensen so abschütteln zu können.
    »Falsch gedacht«, brummte Jensen und spurtete ihm in den Laden nach.
    Im Eingangsbereich rammte ihm eine ältere Dame ihre Einkaufstaschen in den Magen und nahm ihm so ein bisschen den Schwung. »Aufpassen, junger Mann!«
    »Mach ich«, stammelte Jensen.
    Freese hatte ganz hinten im Laden eine Dosenpyramide erreicht. Er drehte sich um und erkannte seinen Verfolger. Mit einem Hieb machte er die Pyramide kaputt. Die Dosen kullerten durch den Gang.
    »He!«, schrie der Filialleiter, der erbost aus einem Gang kommend mit großen Schritten hinzutrat. »Was ist denn hier los?«
    Mehrere Passanten brachten sich in Sicherheit. Jensen beschleunigte. Freese hechtete über die Fischbox, griff auf der anderen Seite gelandet in ein Regal und warf eine Dose Linseneintopf in Richtung Jensen.
    »
Erasco
«, murmelte Jensen und wich dem Geschoss aus.
    Freese verschwand in den nächsten Flur. Jensen hörte einen Schrei. Weiblich. Laut und spitz. Jensen gab Gas, hechtete um die Ecke rum und geriet ins Rutschen. Freese hatte die Putzfrau umgerannt, die dabei war, den Boden zu wienern. Mit richtig viel Wasser und richtig viel Putzzeug, damit es richtig schön rutschig war. Jensen schlingerte und kam erst vor einem Regal mit Fertiggerichten krachend zu Fall. Das Regal spuckte viereckige Schachteln mit Köstlichkeiten aller Art auf ihn herab. Jensen wischte sich mehrere Portionen Schweinebraten mit Püree und Sauerkraut vom Körper und rappelte sich wieder auf.
    Zwanzig Meter vor ihm hechtete Freese um die nächste Regalfront. Jensen blieb dran und ignorierte, dass es in seiner rechten Pobacke ein wenig zwickte.
    Freese hatte die Tierbedarfsabteilung erreicht und war mit einem Hundehalter zusammengekracht, der ein Paket Futter von ganz oben runtergeruckelt hatte. Der Mann stürzte, Jensen konnte ein paar Meter gutmachen. Freese rannte weiter. Jensen sprang aus vollem Lauf über den am Boden Liegenden.

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