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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Bier, aber frische – und dann möchte ich meine Ruhe haben.«
    Die nächsten drei Bier verbrachte Struller schweigend und der Musik lauschend. Krake hatte sich die neue CD der Rolling Stones zugelegt. Obwohl selbst die neuen Songs richtig gut waren, wollte sich seine eingetrübte Stimmung nicht aufhellen. Die lärmenden Jugendlichen hatten irgendwann zwischendurch gezahlt und die Kneipe verlassen. Die Daddelautomaten hatten ihren Spielern das komplette Kleingeld abgeschwatzt. An den Stammtischen wurde die Schlagzahl niedriger, alles beruhigte sich ein wenig, und Krake beugte sich über den Tresen zu Struller.
    »Morgen bleibt die Kneipe zu.«
    »Hygienemängel?«, fragte Struller.
    »Morgen ist die Vorausscheidung zum Thekencurling. Das will ich ganz in Ruhe angehen. Ist auch eine psychische Herausforderung. Man qualifiziert sich nicht so nebenbei.«
    »Du verzichtest auch auf Sex vor dem Wettkampf, oder?«
    »Ich verzichte ganz generell auf den Sex. Niko wird mich mental coachen. Die Asiaten sind auf diesem Gebiet einfach weiter als wir Europäer. Meistens ist man es ja selbst, der einem im Weg steht.«
    »Ich laufe in solchen Fällen immer um mich rum«, orakelte Struller.
    »In der Luhe liegt die Klaft!«, fügte Niko hinzu.
    Krake beugte sich über den Tresen. »Was ist dir eigentlich auf den Magen geschlagen, Pit?«
    »Nichts.«
    »Komm. Das sehe ich doch.«
    Struller grunzte und leerte sein Glas.
    »Liegt dir immer noch die Hochzeit quer?«, bohrte Krake nach. »Bertie Spurtmann war hier. Er heiratet seine Doris in der Antoniuskirche am Fürstenplatz.«
    »Das macht es nicht besser. Trauzeuge … Wie kommt der bloß auf mich?«
    Krake platzierte zwei weitere Altbiere vor Struller und Niko auf der Theke. »Optische Gründe sind es nicht. Hier. Geht aufs Haus.«
    »Wohlsein!«
    »Plost!«
    »Und?«, blieb Krake hartnäckig. »Wo drückt der Schuh?«
    »Keine Hochzeit, keine Nachwuchsgefahr, diesmal ist es ein Toter, der mir Sorgen macht.«
    »Dienstlich oder privat?«
    »Ist bei mir doch dasselbe. Wir haben eine Leiche dazu bekommen. In einem Müllwagen.«
    »Das ist ekelig!«
    »Ekelig ist, wenn sich ein Junkie mit demselben Löffel Heroin aufkocht, mit dem vorher ein alter Mann seinen Joghurt gegessen hat. Jürgen Rempe heißt der Tote.«
    »Muss ich den kennen?«
    »Ein Journalist. Ein gemeiner Terrier, ein Wadenbeißer. Hartnäckig. Immer die Nase im Dreck. Hat es drauf gehabt. Investigativer Journalismus. Rempe hat beim
Rheinkurier
gearbeitet.«
    »Investigativer Journalismus und
Rheinkurier
? Das ist doch ein Anzeigenblättchen.«
    »Sie gehen verdeckt vor. Sehr subtil.«
    »Hab ich noch nie mitgekriegt.«
    »Siehste!«, sagte Struller.
    »Sonst schimpfst du doch immer auf die Presse. Seit wann machen dir tote Journalisten Kummer?«
    »Alle Toten machen mir Kummer, Krake. Rempe war ein Knochen, eine klebrige Klette, aber ich hab ihn gemocht. Geradeaus, hartnäckig, mit nichts was zu tun. Hatte seine Prinzipien. Krake, ich sag dir, das ist eine aussterbende Art. Ein Dinosaurier.«
    »Wie du«, grinste Krake.
    Struller stutzte. Ja, genau. Das war es. In Rempe hatte er seinerzeit bei den Ermittlungen nicht nur einen würdigen Gegner, sondern eine Art Seelenverwandten gefunden. Irgendwie. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Das war doch ein Wert, der heute mit Füßen getreten wurde. Struller würde das schon alleine aus Imagegründen niemals zugeben, aber dass der hagere, kantige Rempe hatte ins Gras beißen müssen, ging ihm wirklich nahe. Scheiße, das!
    »Wie ist er denn gestorben?«
    »Der Doc sagt, er sah aus, als hätte ihn ein Tiger zwischengehabt.«
    »Laos ist das Leich der Tigel!«
    »Hast du schon mal am Staufenplatz nachgeguckt, ob dort ein Zirkus gastiert?«, schlug Krake vor.
    Struller schüttelte den Kopf. »Ich halte nichts von der Tigertheorie.«
    »Wilder, abartiger Sex?«, fragte Krake lüstern und ignorierte einen heftig winkenden Gast an der anderen Seite des Tresens.
    »Nicht heute, Krake«, lehnte Struller ab.
    »Idiot!«, kläffte der Wirt und widmete sich dem anderen Gast.
    Strullers Handy schlug an. Er frickelte es aus der Hose. »Ja?«
    Nichts.
    »Hallo?«
    Am anderen Ende blieb es ruhig.
    »Was soll die Scheiße? Sprich oder leg auf!«
    Das entsprechende Tonsignal erklärte, dass der Anrufer sich fürs Auflegen entschieden hatte. Struller zog ärgerlich seine Augenbrauen zusammen. Konnte er gar nicht leiden. Im Display erkannte er, dass jemand mit unterdrückter Nummer

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