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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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meinerseits!«
    »Kompetente Polizisten sind selten!«
    »Wem sagen Sie das!«, pflichtete Struller ihm lautstark bei.
    Jensen rieb sich verwundert die Augen und die schmerzenden Ohren. Es pfiff immer noch, als sie draußen auf den Gehweg traten. »Was war denn das jetzt, Pit? Ich habe höchstens vier, fünf Minuten mit der Kroppik geredet und schon trinkst du ´nen Kurzen mit dem Kaminski? Du wolltest den vor ´ner Stunde noch umbringen?«
    »Du musst noch viel lernen, Jensen. Als ich die Treppe runterkam, stand der Kaminski schon im Türrahmen. Er winkte mich heran und wollte mir was erzählen. Damit es nicht wieder das ganze Haus mitbekommt, bin ich natürlich mit reingegangen. So alte Kriminalinskis wie der, die immer auf alles achten, was im Haus so passiert – vorausgesetzt, sie bekommen was mit – haben fast immer irgendwas gesehen. Die wissen nahezu alles über die Mitbewohner. Sind nie beliebt, aber immer auskunftsfreudig.«
    »Und, hat es was gebracht?«, fragte Jensen, ob der Belehrung betont gelangweilt.
    »Klar«, grinste Struller triumphierend. »Der Alte hat mir gesagt, dass Rempe vor knapp zwei Monaten Damenbesuch hatte.«
    »Ach, hat die Kroppik nicht mitbekommen«, wunderte sich Jensen.
    »Kann ich mir denken, da hat sie bestimmt schon geschlafen, das war nämlich um vier Uhr morgens. Kaminski macht um die Zeit immer noch einen Toilettengang.«
    »Aha. Schon interessant, worüber ihr euch austauscht.«
    »Nächtliche Toilettengänge werden mit zunehmendem Alter ein sehr gegenständliches Thema.«
    »Das wird die ominöse Informantin gewesen sein. Hatte Kaminski zur Dame mehr Details?«
    »Keine. Junge Dame, das ist alles.«
    Sie hatten ihr Fahrzeug auf der anderen Seite erreicht.
    »Hat er sonst noch was erzählt?«, fragte Jensen.
    Struller klemmte sich hinters Lenkrad und deutete nach schräg oben. »Er sagt, dass er scharf auf die Blockwart-Dame da oben ist. Die staubsaugt abends immer in Unterwäsche und vergisst ab und zu, ihre Vorhänge zuzuziehen. Du weißt schon: versehentlich.«
    Jensen lachte und zitierte seine Oma: »Auch der Herbst hat schöne Tage.«
    Struller startete den Wagen. »So sagt man.«
    Er gab kräftig Gas und hämmerte noch vor einer heranrauschenden Bahn auf die Fahrbahn. Der Bahnfahrer belohnte Strullers Fahrkünste mit einer Einheit Hupen und Klingeln, dass es nur so eine Pracht war.
    Struller räusperte sich entspannt und legte seinen Ellbogen ins geöffnete Fenster. »Sportsfreund, wir machen für heute Feierabend. Ich geh noch ins
Aquarium
. Ein bisschen nachdenken. Und so. Da kannst du mich absetzen. Und morgen holst du mich zu Hause ab.«
    »Jawohl, Mrs. Daisy«, knurrte Jensen.
    »Dann geht’s morgen früh für uns in die Gerichtsmedizin. Um halb neun sollte Doc Stich mit Rempes Obduktion durch sein. Wir brauchen langsam Ergebnisse.«

    Struller zog die Tür auf, trat ein und verdrehte die Augen. »Mist.«
    Gerade heute, wo ihm der Sinn nach ein bisschen Ruhe stand, war Krakes
Aquarium
richtig gut gefüllt. Die runden Stammtische waren besetzt, Jugendliche spielten lärmend Billard. Sogar die beiden Daddelautomaten und die Dartmaschine waren belegt. Mürrisch zog er die Augenbrauen zusammen. Zu allem Überfluss saß da doch glatt ein Typ auf seinem Stammplatz am äußersten Ende der Theke. Unschlüssig blieb er in der Mitte des Raums stehen. Der kleine Tisch neben den Dartspielern war noch frei. Besser nicht. Die Typen tranken ein Bier zu viel und schon hatte man ein Ohrloch.
    Krake entdeckte ihn. »Tag, Struller, alte Säge. Was stehst du mitten im Raum rum? Haste einen Tisch bestellt?«
    »Wieso? Bist du Schreiner?«, konterte Struller.
    Krake verdrehte die Augen.
    »Altbier«, sagte Struller und trat an die Theke.
    »Guten Abend«, grüßte sein Lieblingswirt zurück und ließ den Zapfhahn schnippen.
    »Voll hier«, bemerkte Struller.
    »Fast nur nette Menschen. Setz dich!«, summte Krake gut gelaunt, klebte Strullers Bier auf einen Pappdeckel und deutete zunächst auf den Stammplatzklauer und dann auf den noch freien Barhocker direkt daneben. »Das ist mein neuer Nachbar, vorgestern eingezogen. Er beißt nicht«, erklärte Krake.
    Zögerlich glitt Struller auf den Sitz. »Tag!«
    »Das ist Niko, aus Laos.«
    »Hallo, gibst du mil ein Biel aus?«, fragte Niko freundlich.
    »IT-Branche?«, fragte Struller.
    »Ich studiele Wiltschaftswissenschaft«, antwortete Niko.
    »Da bist du hier ja richtig.« Struller leerte sein Glas auf ex und rief: »Krake, mach zwei

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