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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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gesagt.
    Oh ja, er würde sich beeilen. Und wie!
    Er überquerte den kleinen Hasselbach und fuhr den Wagen vor der Unterführung der A 3 rechts an den Fahrbahnrand. Wieder über die Bergische Landstraße anzufahren, war ihm als zu heikel erschienen. Er hätte zunächst Spinnen-Petras Bertelsweg passieren müssen, und es bestand die Gefahr, dass ihn und sein Fahrzeug selbst mit ausgeschalteten Scheinwerfern dann jemand auf Weißblechs Hof von Weitem würde anfahren sehen. Darüber hinaus war der Motor seiner Kiste hier in der abgelegenen Einöde kilometerweit zu hören.
    Struller legte die Fahrertür leise hinter sich in den Rahmen und warf einen Blick in den Himmel. Dort hatte es sich wieder aufgeklart, keine Wolke war zu sehen, und der Mond gab sich Mühe, die warme Nacht in ein weiches Licht zu tauchen. Es wehte ein leichter Wind, und Struller klappte den Kragen seines schwarzen Lederblousons hoch. Zügig durchschritt er die kahle, düstere Betonröhre, die unter der Autobahn hindurch auf die Düsseldorfer Seite der Welt führte. Der Rest der Strecke war schnell zurückgelegt.
    Heikel wurde es erst, als er am Fischteich die Hügelkuppe erreichte und von hier aus bis zum Hof im Licht des Mondes relativ leicht zu entdecken war. Aber Jessica Block, die Pflegerin, hatte Jensen und ihm ja erklärt, dass der Hof nachts menschenleer war. Und die sieben Hunde, so wiederum Ronny Weißblech, sollten heute Nacht längst abgeholt sein. Das wollte er jetzt mal so annehmen.
    Geduckt schritt er den Weg entlang und erreichte ohne Zwischenfälle die Hofanlage. Kein Licht, kein Geräusch. Struller zog entschlossen seine starke Stabtaschenlampe aus dem Gürtelbund. Er nahm nicht an, hier auf Jensen zu stoßen, aber was immer es hier zu entdecken gab, er würde es finden. Außerdem war er für jeden noch so kleinen Hinweis dankbar. Dass es hier auf dem Hof nicht mit rechten Dingen zuging, wurde ihm mit jeder Sekunde klarer und klarer. Wozu brauchte man Details, wenn einem das Bauchgefühl sagte, hundertprozentig richtig zu liegen.
    »Alles nur theoretischer Schnickschnack.«
    Struller hatte die erste der beiden gegenüberliegenden Scheunen erreicht und sondierte noch einmal das Terrain. Zwei Scheunen, ein Planwagen, ein Wohnwagen und der ausrangierte VW-Bus. Kein Geräusch war zu hören, und es roch ein bisschen nach Hund. Und dann hörte er doch etwas. Er legte eine Hand ans Ohr. Doch, klar. Ganz leise, aber … wenn er sich angestrengt und genau konzentrierte, war da doch was zu hören.
    War das eine Stimme? Oder waren das mehrere?
    Vorsichtig schritt er voran, an der Eingangstür der ersten Scheune vorbei. Hundezucht, kam es ihm in den Sinn. Die Geräusche … Sollten das etwa doch Hunde sein? Nein, eher Stimmen.
    Struller überlegte kurz, die Taschenlampe einzuschalten, aber noch war das Mondlicht ausreichend, um geräuschlos und unfallfrei voranzukommen. Wenn sich keine Wolke dummerweise vor den Kerl da oben schob, würde das auch so bleiben.
    Vorsichtig wich er leeren, blauen Plastikbehältern aus, die an der Scheunenwand gestapelt waren und die ihn an irgendetwas erinnerten, was ihm aber gerade nicht sofort einfallen wollte. Er hatte eh keine Zeit, jetzt irgendwelchen Dingen nachzuhängen, denn er hörte immer noch diese Stimmen. Und denen folgte er. Sie wurden mit jedem Schritt lauter. Es schienen tatsächlich mehrere zu sein. Sorgfältig suchte sein wachsamer Blick die Anlage ab, aber nirgendwo bewegte sich irgendetwas. Mit einem Hund musste er hier natürlich jederzeit rechnen und er hatte sich noch nicht im Detail ausgemalt, wie er auf ein auf ihn zuspringendes Ungeheuer reagieren sollte. Struller ging davon aus, dass die wertvollen Hunde – wenn sie überhaupt noch hier waren – sich in einem verschlossenen Zwinger oder Stall befanden. Und Stalltüren würde er keine aufmachen, das war mal sicher.
    Struller hielt inne, meinte etwas anderes gehört zu haben. Ein Klirren? Er lauschte. Aber außer diesem Murmeln war nur das gleichmäßige Summen von Fahrzeugen auf der A 3 zu hören. Langsam ging er weiter, Schritt für Schritt, den Körper fest angespannt.
    Die Stimmen wurden lauter. Nein, er redete sich nichts ein, da unterhielten sich mindestens zwei Personen. Schnell erreichte er die andere Seite des Hofes. Das Geräusch, die Stimmen, sie kamen aus Richtung Wohnwagen. Eindeutig. Er war hier nicht alleine. Da waren noch mehr Personen, die miteinander sprachen, sich unterhielten. Struller hatte sich dem Wohnwagen bis auf

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