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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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ein Tröpfeln zu hören war, als das Wasser aus Joshs und Gideons Kleidern sich auf den Sitzen des Land Cruisers verteilte.
    Das Metalltor, vor dem sie anhalten mussten, war von Rost überzogen und wirkte trotzdem weitaus beeindruckender als der Wachposten, der daneben stand. Er war mindestens siebzig und nur mit einem winzigen Bogen bewaffnet. Die dazugehörigen Pfeile sahen aus wie Dartpfeile und drohten aus ihrem Köcher zu fallen, als er sich gegen das Tor warf, um es mithilfe seines ganzen Gewichts aufzudrücken.
    Die Siedlung, die für die nächste Zeit Joshs Zuhause werden würde, lag auf der Kuppe eines niedrigen Hügels und schimmerte unnatürlich hell inmitten einer Landschaft, die in tintenschwarzer Dunkelheit versank. Die Betonmauer, die das Gelände umgab, war mehr als drei Meter hoch und oben mit scharfkantigen Glasscherben versehen, um jeden, der auf die Idee kommen sollte hinüberzuklettern, sofort wieder davon abzubringen.
    Gideon ließ den Motor aufheulen und preschte vorwärts. Im Vorbeifahren streifte er fast den alten Mann. Die Ähnlichkeit, die die Siedlung zu dem Gefängnis aufwies, das er damals so schnell wie möglich wieder hatte verlassen wollen, bereitete Josh Unbehagen. Dieses ließ jedoch nach, als sie schlingernd auf einem kiesbestreuten Hof zum Stehen kamen, der vor Bougainvillea, Obstbäumen und weißen Land Cruisern schier überzuquellen schien.

    Er hatte kaum den Fuß aus dem Wagen gesetzt, als ein dünner Afrikaner auf ihn zugerannt kam, dessen Gesicht entweder außerordentlich pausbackig oder aber gefährlich angeschwollen war. Sein Grinsen entblößte jede Menge Zähne, die fast so weiß waren, dass sie sein schrilles Hawaiihemd überstrahlten, doch sie verschwanden sofort wieder, als Gideon mit bellender Stimme einige unverständliche Befehle erteilte. Einen Augenblick später hatte der Mann Joshs Taschen aus dem Heck des Wagens gezogen und sich mit ihnen schwankend in Bewegung gesetzt.
    »Moment!«, rief Josh. »Ich helfe Ihnen damit.«
    Er drehte sich um, weil er Gideon für die Fahrt danken wollte, doch der Afrikaner steuerte den Land Cruiser bereits im Rückwärtsgang auf das Tor zu. Josh fluchte leise. Er machte sich hier offenbar gerade einen Freund nach dem anderen.
    »Hey du! Neuer!«
    Auf einem Weg, der von den Bananenstauden, die ihn säumten, fast überwuchert wurde, tauchte ein weißes Gesicht auf.
    »Komm rüber und stell dich vor, Junge.«
    Josh deutete in die Richtung, in der sein Gepäck verschwunden war. »Da ist so ein wirklich magerer Kerl, der versucht, meine bestimmt hundert Kilo schweren Sachen zu schleppen, und -«
    »Luganda?«, sagte der Mann mit einem Akzent, der klang, als stamme er aus dem Nordosten der Vereinigten Staaten. »Lieber Himmel, Junge. Der braucht deine Hilfe nicht. Er könnte dir den Kopf vom Hals drehen wie einen Schraubverschluss. Also, wer zum Teufel bist du?«
    Nach einem letzten Blick zurück trat Josh auf den Mann zu und schüttelte ihm die Hand. Er schien Ende vierzig zu sein, doch angesichts seines rasierten Kopfes
und seiner sonnenverbrannten Haut war das eher geraten als rechnerisch überschlagen. Seine Kleidung war eine Safari-Ausstattung wie aus dem Versandhauskatalog, auch wenn ihr Stil und ihr abgewetzter Zustand den Schluss nahelegten, dass besagter Katalog irgendwann Anfang der Neunzigerjahre aktuell gewesen war.
    »Ich bin Josh Hagarty.«
    »NewAfrica«, sagte der Mann und musterte Josh mit derselben Skepsis, die ihm anscheinend jeder auf diesem Kontinent entgegenbrachte.
    »Stimmt. Und Sie sind?«
    Er antwortete nicht sofort, sondern nahm stattdessen einen Schluck aus einem schweißverschmierten Glas, das von einem Papierschirmchen gekrönt wurde. »JB Flannary. Vielleicht hast du schon von mir gehört.«
    »Nein.«
    »Amerikas Jugendliche sind praktisch alle Analphabeten mittlerweile, stimmt’s? Daran sind nur diese Ataris schuld.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    Flannary hielt inne, um einen weiteren Schluck zu nehmen, was sich so lange hinzog, dass die ganze Szene allmählich etwas peinlich wurde.
    »Na schön«, sagte er schließlich. »Du hast diesen ganzen langen Weg auf dich genommen, also schätze ich mal, dass ich dir zeigen sollte, wo du wohnst. Wo kommst du eigentlich her?«
    »Kentucky.«
    »Wie ist ein Südstaaten-Landei wie du an NewAfrica geraten?«
    »Das ist eine ziemlich merkwürdige Geschichte«, sagte Josh und stolperte fast über eine Kokosnuss, während er dem Mann quer durch die

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