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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Ackerland umgeben waren. Kinder rannten ihrem Wagen hinterher. Sie schrien, lachten und streckten ihre Hände nach Gaben aus, obwohl sie zu wissen schienen, dass sie keine bekommen würden. Josh fragte sich, ob sie das bei jedem taten, der durch diese Gegend fuhr, oder ob es seine helle Haut war, die sie anzog.
    Die einzigen Gebäude, die immer wieder aufzutauchen schienen, waren bunkerartige Leichenhallen. Es war eine Sache gewesen, über die AIDS-Rate von dreißig Prozent zu lesen, aber die Mahnmale aus Betonziegeln zu sehen, mit denen das Virus eine ansonsten so schöne Landschaft überzogen hatte, war eine ganze andere.
    Gideon drosselte das Tempo, als sie sich einem Dorf
näherten, das aus mit Schilfdächern gedeckten Betonhäusern bestand. Zwei Gebäude brannten, und schwarzer Rauch stieg in die regungslose Luft auf. Das ehemalige Fahrzeug von Save the Children, das sie zuvor passiert hatte, stand am Straßenrand; der Mann im Heck gab etwa zwanzig Soldaten Deckung, während sie schreiende Menschen aus ihren Häusern zerrten. Josh drehte sich auf seinem Sitz um, doch schon nach ein paar Augenblicken sorgten der Rauch und die Entfernung dafür, dass das Dorf nicht mehr zu sehen war. Als hätte es nie existiert.
    »Was zum Teufel war denn das?«
    »Rebellen.«
    »Sie sahen wie Bauern aus.«
    »Was wissen Sie denn schon darüber?«
    Josh schwieg wieder und starrte hinaus in die immer abgeschiedener wirkende Landschaft; er dachte an das, was er gerade gesehen hatte, und grübelte mit seinen sechsundzwanzig Jahren zum zweiten Mal im Leben über den Tod nach. In Amerika kehrte man dieses Thema so geschickt unter den Teppich, als handele es sich dabei um eine seltene Krankheit, die man eines Tages bezwingen würde.
    Nach nur wenigen Stunden in Afrika schienen die Hinweise auf die Präsenz des Todes allgegenwärtig. Genau genommen war es schwierig, überhaupt irgendetwas anderes zu sehen.

ACHT
    Im Laufe der anstrengenden siebenstündigen Fahrt hatte sich die Landschaft verändert. Die trockenen, weitläufigen Ebenen waren zerklüfteten, grasbedeckten Hügeln gewichen, die sich Hunderte von Metern in einen von schwarzen Wolken bedeckten Himmel erhoben. Die wenigen verbliebenen Sonnenstrahlen fielen von einem fernen Horizont aus schräg auf die Erde und ließen die endlose Decke der Vegetation in einem unwirklichen Grün aufleuchten.
    Josh stieg aus dem Land Cruiser, atmete tief die schwüle Luft ein und versuchte die Übelkeit zu vertreiben, die seit etwa einer Stunde an Stelle der Erschöpfung getreten war. Ein rascher Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass es in Kentucky früh am Morgen war, und er nahm an, dass seine verwirrte innere Uhr noch immer davon ausging, dass er sich nicht Millionen Meilen von zu Hause befand.
    »Wer ist verantwortlich?«, fragte er, als Gideon vor den Wagen trat. Dieser Zwischenstop war nicht die Idee des Afrikaners gewesen, und ganz offensichtlich war er nicht glücklich darüber.
    »Sie.«
    Josh stieß ein frustriertes Lachen aus. Von seinem neuen Mitarbeiter eine klare Antwort zu bekommen, könnte sich als die größte Herausforderung in seinem neuen Job erweisen. Josh hatte einen intelligenten, eifrigen Berater erwartet, einen, der ihm beibrachte, wie er sich mühelos durch die Anforderungen manövrieren könnte, die die komplizierte Politik, die Kultur und die Sprachen dieses
Landes an ihn stellten. Jemanden, der sein Leben der Aufgabe gewidmet hatte, seinem Volk zu helfen. Jemanden, mit dem Josh von Beginn an eine dauerhafte Freundschaft verbinden würde.
    Von all diesen Qualitäten besaß Gideon wohl nur eine: Er war ganz klar kein Idiot. Worin jedoch seine Motive und seine Interessen bestanden, blieb ein Rätsel. Und im Augenblick schien es eher unwahrscheinlich, dass Josh ihm gegenüber jemals etwas anderes als Wachsamkeit empfinden würde. Andererseits war er erst seit ein paar Stunden im Land. Es brachte nichts, seine Eindrücke jetzt schon in Stein zu meißeln.
    »Ich weiß, dass ich verantwortlich bin, Gideon. Was ich meinte, war: Wo ist der Vorarbeiter? Wo sind die Landwirtschaftsexperten?«
    Der Afrikaner hob seine kräftigen Schultern. Abgesehen von den wirbelnden Unwetterwolken, die sich in seinen Brillengläsern spiegelten, blieb sein Gesicht vollkommen regungslos. Es war eine überraschend ausdrucksstarke Geste, die sogar Joshs vom Jetlag umnebelter Geist deuten konnte. Gideon wollte damit nicht ausdrücken, dass er nicht wusste, wo sie waren; was er meinte, war, dass es

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