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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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angrenzenden Rasen und lauschte beim Näherkommen auf ein mögliches Knurren.
    Von Bull hatte er erfahren, dass Kevin Mallory eine Frau hatte. Möglicherweise würde die sich auch in dem Cottage aufhalten. Mallory war wegen seiner Verletzungen immer noch ans Bett gefesselt.Der Job war tatsächlich einfach zu erledigen. Rein, alle kaltmachen, die drin waren, alles Geld mitnehmen, alles verwüsten und wieder raus. Das Cottage hob sich von den dahinterliegenden Bergen als schwarze Silhouette ab. Jetzt waren es keine zehn Meter mehr. Der Wind änderte die Richtung.
    Da. Das Grollen eines Hundes, der Witterung bekommen hatte. Der Nomade erstarrte, lauschte, wartete. Das Gewicht der Eagle fühlte sich gut an. Massiv, die Macht Gottes in seiner Hand. Er näherte sich weiter dem Haus.
    Aus dem Grollen wurde ein Knurren und Winseln. Der Nomade konnte die Erregung und Angst des Tieres hören. Noch war es in der Dunkelheit nirgendwo auszumachen. Er lauschte auf ein anderes Geräusch; das helle Rasseln einer Kette. Niemand würde hier draußen einen großen Hund frei herumlaufen lassen, aber er wollte sichergehen.
    Inzwischen bellte der Hund stürmisch, der tiefe Bass eines Tieres mit mächtigem Brustkorb. Bull hatte gesagt, Mallory sei ein Arschloch. Wenn er ein Arschloch war, dann hatte er sich vermutlich einen Hund angeschafft, der ihn knallhart aussehen ließ. Eher ein stupides, brutales Tier – vielleicht einen Rottweiler oder Mastiff – als einen intelligenten Wachhund wie einen Schäferhund oder Dobermann.
    Das Gekläff wurde lauter, und er hörte, wie schwere Pfoten über den Kies kratzten. Dann ein Trappeln, das Rasseln einer Kette und ein Winseln, als sie sich straffte. Mehr musste er nicht wissen.
    Er griff in seine Tasche und holte die Vater -Ohrstöpsel heraus. Drummer benutzten sie, um ihr Gehör zu schützen. Die Gummiteile, die aussahen wie kleine Bienenkörbe, wehrten zwar alle gefährlichen Frequenzen ab, ließen aber die Umgebungsgeräusche durch. Sie blendeten den schlimmsten Schusslärm aus, doch gleichzeitig konnte man noch eine Maus furzen hören. Er drücktesich die zwei mit einer zwanzig Zentimeter langen Plastikschnur verbundenen Stöpsel ins Ohr. Dann riss er einmal weit seinen Mund auf, schloss ihn wieder und ging los.
    Da war er. Irgendeine Art von Mastiff. Das Cottage war von einem Mäuerchen umgeben. Direkt hinter dem Tor stand der Hund. Er hörte auf zu bellen und beobachtete den Nomaden beim Näherkommen. Es war noch hell genug, um das Funkeln in seinen Augen zu erkennen. Der Nomade zog den Schlitten der Eagle zurück, lud eine Patrone in die Kammer und entsicherte die Waffe. Die Läufe des Tieres zitterten, aus seinem Brustkorb kam ein Grollen.
    Der Nomade hob die Eagle beidhändig und versteifte die Handgelenke, damit die Schultern den Rückstoß abfedern konnten. Dann spannte er den Abzug , bis er Widerstand spürte. Manchmal vergaß er, welche die rechte und welche die linke Hand war. Noch etwas, was sein Hirn zusammen mit dem Kevlarsplitter verloren hatte. Nicht, dass es eine große Rolle spielte, er hatte sich antrainiert, dass beide Hände in etwa gleich stark waren.
    Er zielte über Kimme und Korn zwischen die Augen des Hundes. Das Tier sprang. Er zerschoss ihm den Schädel.
    Der Knall hallte von den Bergen wider. Der Nomade kontrollierte, ob sich im Haus etwas rührte. Jetzt nur keine Überraschungen, einfach rein und die Sache erledigen. Er marschierte auf die alte Holztür zu und trat unterhalb des Griffes mit dem Stiefel dagegen. Er trat noch einmal zu, und sie schwang auf. Mit vorgehaltener Waffe drang er ein, bereit, auf alles zu schießen, was sich rührte.
    Die kleine offene Küche und das angrenzende Wohnzimmer waren leer. Zahlreiche leere Flaschen und Bierdosen standen um das Spülbecken herum. Die Überreste eines chinesischen Essens übersäten den Küchentisch. Der Raum stank nach abgestandenemZigarettenqualm und Alkohol, Feuchtigkeit und verdorbenem Essen. Nur zwei Türen gingen von diesem Raum ab. Eine davon stand offen, eine dreckige Badewanne und eine Toilette waren zu sehen. Der Nomade bewegte sich, die Eagle in Schulterhöhe, auf die andere zu.
    Kaum hatte er die Tür aufgestoßen, explodierte um ihn herum der Türrahmen. Er feuerte dreimal blindlings in den Raum, der Rückstoß schleuderte ihn gegen den Tisch zurück. Ein greller Schmerz durchzuckte sein Handgelenk, Holzsplitter und Putz brannten auf seinem Gesicht.
    »Mistkerl«, fluchte er und wischte sich mit dem

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