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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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die kleine Ausländerin an der Rezeption ihm erklärt, er könne über den Fernseher ins Internet. Das war gewesen, bevor er losgefahren war, um Quigley seinen Besuch abzustatten. Sie hatte ihn auch beobachtet, als er zurückgekehrt war und alles versucht hatte, um seinen steifen Arm zu verbergen. Beim Vorbeigehen hatte der Nomade sie angelächelt. Als er den Lift erreichte, drehte er sich noch einmal um und überprüfte, ob er etwa eine Blutspur hinterlassen hatte. Zum Glück nicht.
    Er musterte den Lichtstrahl, der zwischen den zugezogenen Vorhängen hereindrang. Wie kam es eigentlich, dass Hotelvorhänge nie ordentlich schlossen? Das Licht verursachte ihm Kopfschmerzen, und er schloss die Augen. Er rollte sich auf die rechte Seite, und schon diese kleine Bewegung reichte, um den Schmerz in seinem linken Oberarm wieder auflodern zu lassen.
    »Verdammtes altes Luder, Fotze, Miststück, beschissene Hexe«, fluchte der Nomade. Er hatte Mrs. Quigley für zu senil gehalten, als dass sie Probleme machen könnte. Und dann auch noch mit einer Scheiß-Stricknadel, zum Teufel.
    Stark geblutet hatte die Wunde eigentlich nicht, aber sie tat höllisch weh. Einen kurzen, verrückten Moment lang überlegte er, ob er noch einmal in ein anderes Krankenhaus fahren und die Sache untersuchen lassen sollte, damit er wusste, ob es etwas Ernstes war. Er konnte ja einen anderen falschen Namen angeben, das hatte er schon öfter gemacht. Aber das war immer in Notfallsituationen gewesen, wo dieses Risiko von einem noch größeren übertroffen wurde. Diesmal tat es einfach nur weh.
    Der Nomade warf die Beine über die Bettkante und stand auf. Sinnlos, nur so hier herumzuliegen und sich den Schmerzen, dem tauben Gefühl und der Wut zu überlassen. Er drehte den Arm und besah sich den Ballen Toilettenpapier, den er sich über daskleine Einstichloch geklebt hatte. Alles, was das Papier über den Schmerz verriet, war ein dunkelroter Fleck, aber inzwischen hatte sich darum herum ein riesiger Bluterguss ausgebreitet. Der Nomade hatte so etwas schon gesehen, allerdings nur einmal. Da war irgendein dämlicher Idiot namens Morgan ebenfalls von seiner Frau mit einer Stricknadel gestochen worden. Seltsame Sache. Die dünne Nadel hatte nämlich dafür gesorgt, dass die Wunde sich fast vollständig schloss und nur wenig Blut austrat. Aber die Verletzung war ja da, und unter der Haut blutete es im Verborgenen weiter. Dieser Morgan wäre fast daran abgekratzt. Der Nomade hatte die Sache dann eine Woche später mit einem Schraubenzieher zu Ende gebracht. Der Vater seiner Frau hatte ihm für den Job gutes Geld bezahlt.
    Er drehte den Wecker auf dem Nachttisch, damit er ihn besser sehen konnte. Gleich viertel vor acht. Von der University Street drang schon Verkehrslärm herauf. Er hätte sich eigentlich ein besseres Hotel gewünscht, vielleicht etwas schickes Kleines oder drüben das neue Hilton neben dem Waterfront Theatre. Aber hier fiel er weniger auf. Es gehörte zu einer billigen Hotelkette und war die Sorte Unterkunft, wo Vertreter abstiegen oder Leute, die zu betrunken waren, um noch nach Hause zu fahren. Normalerweise hätte er tief und fest geschlafen, aber wegen des Lochs in seinem Arm war daraus nichts geworden. Einen Augenblick lang überlegte der Nomade, was er jetzt so früh am Morgen anstellen sollte. Er brauchte nicht lange für seine Entscheidung, auch wenn er damit einigen Ärger auslösen würde. Er griff nach dem Mobiltelefon, gab das Passwort ein und wählte.
    »Was ist?«, meldete sich Orla O’Kane.
    »Ich bin’s«, sagte der Nomade.
    »Was zum Henker wollen Sie so früh am Morgen?«, fragte sie. »Ich bin noch nicht mal aus dem Bett.«
    »Haben Sie noch geschlafen?«
    »Nein«, gab sie zurück. »Ich schlafe nicht besonders gut.«
    Der Nomade verdrehte seinen Rücken und versuchte, eine andere Position für seinen linken Arm zu finden, der höllisch weh tat. »Das Gefühl kenne ich«, sagte er.
    Nach einer kurzen Pause fragte Orla: »Also, was wollen Sie?«
    »Erzählen Sie mir von Gerry Fegan«, verlangte der Nomade.
    »Über den hat Ihnen mein Vater doch schon erzählt«, antwortete sie. »Und Sie würden noch mehr herausfinden, wenn Sie die blöden Akten lesen könnten, die er Ihnen gegeben hat.«
    »Erzählen Sie mir von ihm«, beharrte der Nomade.
    »Warum?«
    »Quigley hat ihn gestern Abend erwähnt«, erklärte der Nomade. »Er hat über ihn gesprochen, als sei er etwas …«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht recht.« Der Nomade

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