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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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sagte Pyè. Er fing an, hin und her zu laufen. »Du sagen, Schmuck ist wert sa viel. Du kaufen Schmuck von Doyles, wie? Aber du wissen, Schmuck ist wert sa viel, und du ihn verkaufen und stecken Lajan in Tasche. Wie?«
    »Was?«, fragte Murphy.
    Fegan beugte sich zu Murphy hinunter. »Ich glaube, ich weiß, was er meint. Hast du den Doyles irgendwelchen Schmuck abgekauft?«
    Ja«, sagte Murphy. »Die wollten was loswerden. Die haben immer was loszuwerden. Ich frage nicht, wo das Zeug herkommt, ich finde nur einen Käufer dafür. Na und?«
    »Ich glaube, dass Pyè denkt, du hättest den Doyles erzählt, er sei weniger wert, als er tatsächlich war, und den Differenzbetrag eingesteckt. Klingt das plausibel?«
    Zuerst nickte Murphy, dann schüttelte er den Kopf. »Ja, nein, so war das nicht. Überhaupt nicht. Wisst ihr, der Markt, wie sagt man gleich … fluktuiert.« Er wandte sich wieder zu Pyè um. »Der Markt fluktuiert. Ich habe den Doyles den Marktpreis bezahlt, okay? Als ich das Zeug dann weiterverkauft habe, war der Markt eben günstig für mich, das ist alles.«
    »Doyles wollen ihre Lajan, ihre Geld«, sagte Pyè. Er zog ein Messer aus der Tasche, eine große Jagdwaffe mit gezackter Klinge. »Das mein Messer. Geld. Sofort, Scheißkerl.«
    Murphy drehte sich wieder zu Fegan um. »Gerry, sag ihm …«
    »Ich heiße nicht Gerry«, sagte Fegan.
    »Wie zum Teufel du auch heißt, sag ihm, dass ich den Doyles einen fairen Preis gezahlt und dann einen fairen Gewinn gemacht habe.«
    »Ich glaube nicht, dass er auf mich hört«, antwortete Fegan.
    »Ich habe das Geld nicht«, sagte Murphy. Er senkte die Stimme und reckte sich zu Fegan hoch. »Weißt du, was die Miete für diese Bude hier kostet? Na schön, es ist nur Jersey, aber die verlangen trotzdem ein Schweinegeld, Gerry. Ich hab nur noch eine Woche, dann setzen die mich auf die Straße.«
    »So heiße ich nicht«, sagte Fegan. Er sah zu Pyè hoch. »Er sagt, er hat es nicht.«
    Pyè hob die Augenbrauen. »Non? Okay.«
    »Okay?«, fragte Fegan.
    »Okay«, wiederholte Pyè. Er machte zwei Schritte vor und stach Murphy die Klinge in den Oberarm.
    Murphy schrie auf.
    Fegan fuhr zurück.
    »Lajan, Blut, egal«, sagte Pyè. Er zog das Messer aus Murphys Arm und stach ihn in den Oberschenkel.
    »Himmel, Pyè«, sagte Fegan.
    Pyè trat zurück und sagte: »Was? Li kein Geld, kriegen Messer. Kein Unterschied. Doyles zufrieden.«
    Murphy flennte. »Hör mir doch zu, Pyè. Ich hab kein Geld. Scheiße, ich blute. Das tut so weh. Mein Gott, ich brauche einen Arzt.«
    »Hol Geld, mir holen Arzt, wie?«
    »Ich hab kein Geld«, wiederholte Murphy. Er drückte eine Hand auf seinen Oberschenkel und die andere gegen den Oberarm. »Mein Gott, sieh dir bloß das ganze Blut an.«
    Pyè stach Murphy in den anderen Oberschenkel. »Kein Lajan, kein Arzt.«
    Erneut schrie Murphy auf. »Pyè, du Bastard! Scheiße!«
    Pyè beugte sich ganz dicht zu ihm hinab, die Hände auf die Knie gestemmt. »Mir sag letzte Mal. Kein Geld, kein Arzt. Konprann? Kapiert, Scheißkerl?«
    »O Gott«, stöhnte Murphy. Auf seinen Wangen mischten sich Schweiß und Tränen. »Unten im Safe habe ich ein paar Hundert. Nehmt euch so viele Waren mit, wie ihr wollt. Was immer ihr tragen könnt, okay? Nehmt alles mit. Nur stech nicht noch mal zu. Bitte.«
    »Das nicht genug, Murphy.«
    »Bitte, Pyè. Ich hab’s nicht. Bitte, nicht noch mal.«
    »Scheiße«, sagte Pyè. Er packte Murphy bei den Haaren und riss ihm den Kopf zurück, um an seine Kehle zu kommen. Er holte mit dem Messer aus, um Murphy die Halsschlagader aufzuschlitzen.
    »Bitte nicht«, wimmerte Murphy.
    Pyè holte noch weiter aus.
    Fegan beugte sich über den Stuhl und packte Pyè am Handgelenk. »Mach das nicht«, sagte er.
    Pyè starrte Fegan an. »Was du machen, Gerry?«
    »Mach das nicht«, wiederholte Fegan.
    Pyè versuchte, seinen Arm loszureißen, aber Fegan hielt ihn fest. Murphy sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen. Pyè versuchte, Fegans Finger einzeln von seinem Handgelenk zu lösen. »Lass los«, fauchte er.
    »Nein«, sagte Fegan. Er stieß Pyè zur Seite und brachte ihn aus dem Gleichgewicht.
    Murphy glitt zu Boden und kroch weg, er zog eine Blutspur hinter sich her. Über die Schulter verfolgte er die Rangelei zwischen Pyè und Fegan.
    Pyè packte Fegan mit der freien Hand an der Kehle. Der Stuhl stand immer noch zwischen ihnen. Fegan trat mit dem Knie gegen die Lehne und holte Pyè von den Beinen. Der Haitianer kippte nach vorne und

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