Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
Vom Netzwerk:
dachte nach. Dann blieb er stehen und nickte. »Na gut. Eines verrate ich dir, und nur das eine. Aber du musst mir versprechen, das du dann die Finger von der Sache lässt.«
    Lennon zog die Hände aus den Taschen und knetete seine Finger. »Was verrätst du mir?«
    »Versprich es.«
    »Kann ich nicht.«
    Hewitt starrte Lennon an. »Versprich es.«
    Lennon ließ die Schultern sacken und lehnte sich an den Fotokopierer. »Ach, Scheiße«, sagte er. »Na gut.«
    Hewitt holte einmal tief Luft. »Es stimmt, Marie war tatsächlich in diese Fehde verwickelt.«
    »Mein Gott«, stieß Lennon hervor.
    Hewitt hob die Hände. »Aber nur am Rande«, ergänzte er. »Nicht unmittelbar. Weggezogen ist sie nur als Vorsichtsmaßnahme. Ich weiß nicht, wo sie ist, aber …«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Jack, ich …«
    »Verdammt, du bist schließlich beim C3. Bei der Special Branch. Also erzähl mir bloß nicht, dass du nicht weißt, wo sie ist.«
    »Sie ist außer Gefahr«, sagte Hewitt. »Marie McKenna und ihr kleines Mädchen – dein kleines Mädchen – sind in Sicherheit. Mehr kann ich dir nicht sagen. Okay?«
    »Wo sind sie?«
    »In Sicherheit«, wiederholte Hewitt. »Mehr brauchst du nicht zu wissen.«
    »Himmel«, fuhr Lennon auf. Er wollte schon einen Stapel Papier vom Kopierer fegen, riss sich aber noch am Riemen. Stattdessen verschränkte er die Hände im Nacken und holte tief Luft.
    Hewitt sagte: »Eines noch.«
    Lennon atmete aus. Ihm wurde schwindelig. »Was?«
    »Es hat nichts zu bedeuten.«
    »Was?«
    »Ich will nicht, dass du dir da was zusammenreimst. Es ist nur ein Zufall.«
    Lennon nahm die Hände aus dem Nacken. »Was? Jetzt red endlich.«
    »Dieser Anwalt, Patsy Toner.«
    Lennon wurde plötzlich kalt ums Herz. Er machte ein möglichst ausdrucksloses Gesicht und nahm sich vor, auf keinen Fall irgendeine Reaktion zu zeigen, egal, was Hewitt ihm gleich mitteilen mochte. »Was ist mit dem?«, fragte er.
    »Er hat eine Wohnung in der Springfield Road. Gestern Abend gegen elf Uhr wurde in dem Haus eine Frau angegriffen. Ein Eindringling hat ihr die Nase gebrochen. Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Toners Tür wurde eingetreten. Er wird vermisst.«
    Lennon wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Ich weiß, dass du dich nach ihm erkundigt hast«, fuhr Hewitt fort. »Tom Mooney in McKennas Bar ist einer unserer Informanten. Er hat einem meiner Kollegen berichtet, dass du ihn über Toner ausgefragt hast.«
    Lennon überlegte kurz, ob er einfach alles abstreiten sollte, aber das war sinnlos. »Das stimmt.«
    Hewitt hob einen warnenden Zeigefinger. »Frag nicht noch weiter herum! Was auch immer in dieser Wohnung passiert ist, es hat nichts mit dir zu tun und auch nichts mit Marie McKenna, verstanden? Patsy Toner hat mit allen möglichen üblen Kerlen Kontakt. Egal, welchen Ärger er auch hat, es ist einzig und allein seiner. Ich habe dir das nur erzählt, damit du es nicht von jemand anderem hörst und grundlos irgendeiner blöden Verschwörungstheorie nachjagst. Und jetzt lass um Himmels willen endlich die Finger von der Sache.«
    Lennon musterte Hewitts Gesicht, seine grauen Augen und die Falten um den Mund. Er versuchte sich zu erinnern, ob er ihn eigentlich überhaupt je gemocht hatte, sogar damals in Garnerville.
    »Versprich mir, dass du dich raushältst«, sagte Hewitt. »Bitte.«
    Lennon schluckte und nickte dann. »In Ordnung«, sagte er, »Ich halte mich raus.«

32
    Der Nomade setzte sich auf einen Hocker an die Bar. Er hatte die freie Auswahl, denn er war der Einzige hier. Abgesehen vom Barmann Tom Mooney.
    Mooney legte seine Zeitung hin. »Wie geht’s?«, fragte er. Er hatte den Kopf schief gelegt, seine Augen registrierten jedes Detail.
    »Mir geht’s prima«, sagte der Nomade. Er grinste Mooney breit an.
    »Ihr Auge sieht aber ganz schön mitgenommen aus«, sagte Mooney.
    Der Nomade hob seine Finger bis an die heiße Stelle über seiner Wange und hielt kurz vor dem geschwollenen Augenlid inne. »Entzündung«, sagte er. »Brennt wie der Teufel.«
    »Damit sollten Sie mal zum Arzt gehen.«
    »Sollte ich wahrscheinlich. Mache ich wahrscheinlich aber doch nicht.«
    Mooney musterte ihn ein oder zwei Sekunden. »Was kann ich Ihnen bringen?«
    »Ein Glas Smithwick’s«, sagte der Nomade.
    Mooney hob ein Glas an den Zapfhahn. Sahnefarben und braun schäumte das Bier hinein. Er stellte das Glas auf die Theke. Der Nomade legte einen Zehner daneben.
    »Sie sind zum ersten Mal hier«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher