Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
Vom Netzwerk:
Mooney und wischtedabei mit einem feuchten Tuch die Theke ab. »Wir haben meistens Stammgäste. Ziemlich verschworener Haufen. Kommt nicht oft vor, dass jemand hier zufällig vorbeikommt und mal hereinschneit, wenn Sie verstehen, was ich meine.« Mooney sah hoch. »Außer natürlich, man will irgendwas.«
    Der Nomade lächelte. »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich«, sagte Mooney. Als der Nomade ihn ansah, hielt er dem Blick stand. Ein kleines bisschen aggressiv, wie er da so stand.
    »Und Sie glauben also, ich will irgendwas?«
    Mooneys Hände glitten unter die Theke, wo der Nomade sie nicht sehen konnte. Er fragte sich, was der Barmann da unten hatte. Vermutlich einen Baseballschläger.
    »Ja, irgendwie hatte ich so den Eindruck«, sagte Mooney. »Sagen Sie mir doch einfach gleich, was Sie wollen, und dann schauen wir mal, ob wir klarkommen. Ich hab mir heute schon genug Scheiß anhören müssen, das langt für eine Weile. Für noch mehr bin ich nicht in Stimmung. Alles klar?«
    Der Nomade nickte. »Alles klar. Ich suche Patsy Toner. Der trinkt hier manchmal einen.«
    Mooney richtete sich auf. Er versuchte seine Überraschung angesichts dieser Worte zu verbergen, schaffte es aber nicht. »Der war schon eine ganze Weile nicht mehr da.«
    »Nein? Wo trinkt er denn sonst noch?«
    »In den verschiedensten Läden«, gab Mooney zurück.
    »Es gibt eine Menge verschiedener Läden«, sagte der Nomade.
    »Aber nur einen, wo ich am Zapfhahn stehe. Über die anderen kann ich Ihnen nicht viel sagen.«
    Der Nomade registrierte, wie sich auf Mooneys Stirn ein dünner Schweißfilm bildete. Er biss die Zähne zusammen und spannte die Unterarmmuskeln an. »Ich bin wohl nicht der Einzige, der in letzter Zeit nach ihm gefragt hat, wie?«
    Mooney schwieg und starrte feindselig zurück.
    »War es ein Cop?«, fragte der Nomade.
    »Trinken Sie aus«, sagte Mooney. »Die Tür ist da vorne.«
    »Großer, breitschultriger Typ«, fuhr der Nomade fort. Er spürte, wie ihm etwas Warmes über die Wange lief. »Sandfarbenes Haar. Schicker Anzug.«
    Mooney verzog das Gesicht. »Meine Güte, Ihr Auge.«
    Der Nomade zog ein Papiertaschentuch aus dem Päckchen in seiner Jackentasche. Er tupfte etwas Nasses von seiner Wange. Es hinterließ einen gelbroten Fleck auf seinem Taschentuch. Er zog die Nase hoch und schmeckte etwas widerlich Bitteres im Mund. »Kann ich etwas Wasser haben?«
    Mooney zögerte, dann goss er ein Glas voll. Der Nomade weichte darin ein Papiertaschentuch ein und tupfte sich das Auge ab. Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken. Das durchtränkte Tuch begann sich aufzulösen.
    Von irgendwoher förderte Mooney ein Handtuch zutage. »Hier«, sagte er. »Es ist sauber.«
    Der Nomade tauchte eine Ecke des Handtuchs ins Wasser und tupfte noch einmal sein Auge ab. »Danke«, sagte er. »Hören Sie mal, Sie scheinen ja ein anständiger Kerl zu sein. Wenn Sie sagen, Sie wissen nicht, wo Patsy Toner ist, kein Problem. Aber eins müssen Sie mir ganz ehrlich beantworten: Ist hier ein Cop aufgetaucht und hat sich nach ihm erkundigt?«
    »Ja«, antwortete Mooney. »Dem hab ich dasselbe gesagt wie Ihnen. Alles klar?«
    Der Nomade faltete das Handtuch zusammen und musterte dabei den Barmann. Ein Mann, der in so einem Laden arbeitete, würde den Cops nie etwas Entscheidendes verraten, selbst wenn Patsy Toner irgendwann als Leiche auftauchte. Das konnte er sich gar nicht leisten. Der hatte in seiner Laufbahn bestimmt schon mehr als ein Geheimnis streng für sich behalten. »In Ordnung«,sagte der Nomade. Er zeigte auf das Handtuch. »Kann ich das haben?«
    Mooney zuckte die Achseln.
    »Und ich bin nie hier gewesen und habe Sie nie was über Patsy Toner gefragt, richtig?«
    Mooney sagte: »Wie ich schon dem Cop erklärte habe, ich sehe nichts und höre nichts. Trinken Sie jetzt aus oder was?«
    Der Nomade wollte gerade antworten, da klingelte sein Telefon. Deshalb sagte er nur: »Bis demnächst.«
    Er verließ die Bar und ging auf dem Weg zu seinem Wagen ans Telefon.
    »Sie haben gestern Abend total versagt«, meldete sich Orla O’Kane.
    »Er hat …«
    »Es interessiert mich nicht, warum Sie versagt haben. Ich will nur wissen, was Sie jetzt unternehmen wollen?«
    Der Nomade schloss den Mercedes auf und stieg ein. »Ich werde den dämlichen Milchbart umlegen, was sonst?«
    »Sehen Sie zu, dass Sie es noch heute erledigen. Die Sache ist jetzt ins Rollen gekommen. Innerhalb der nächsten 24 Stunden wird es eine neue Entwicklung geben, dann sollten Sie

Weitere Kostenlose Bücher