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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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eine Scheiße.«
    Er rief Davenport an: Sieben Uhr früh in Washington, und Davenport stand nur selten vor neun auf.
    »So schlimm kann’s gar nicht sein«, meldete sich Davenport.
    »Noch schlimmer«, erwiderte Virgil.

    Davenport hörte sich Virgils Bericht über die Ereignisse der letzten Stunden an und sagte schließlich: »Ich ruf Sie in spätestens fünf Minuten zurück.«
    Virgil betrachtete nachdenklich die Szenerie, ohne den Verkehrslärm von der I-35 richtig wahrzunehmen. Bald würden die Fernsehleute eintreffen, und die Politiker würden sich einmischen und sich auf die Suche nach einem Sündenbock machen. Der Fall würde eine Eigendynamik entwickeln …
    Ein Polizist fragte Virgil: »Was wollen Sie jetzt unternehmen?«
    »Was ich schon tue: Ich versuche, den Täter zu fassen«, herrschte Virgil ihn an.
    »Dann geben Sie sich mal mehr Mühe. Wigge war einer von uns.«
    »Warum suchen Sie ihn nicht selbst? Sind Sie zu beschäftigt mit Strafzettelschreiben oder was?«
    »Sachte, sachte«, versuchte ein anderer Polizist die beiden zu beruhigen.
     
    Da rief Davenport an. »Ich hab Rose Marie aus dem Bett geholt, sie wird sich um die Schadensbegrenzung kümmern«, informierte er Virgil. »Ich fliege zurück, komme jedoch erst gegen Mittag hier weg und bin nicht vor dem späten Nachmittag da. Bis dahin geben wir der Presse das übliche Futter; darum kümmert sich Rose Marie. Aber Sie müssen zusehen, dass Sie Fortschritte machen, Virgil. Was ist mit Bunton?«
    »Den krieg ich heute«, versprach Virgil. »So wahr mir Gott helfe.«
    »Ich rufe Carol an und sage ihr, dass sie ins Büro kommen soll. Wir klemmen uns hinters Telefon, erhöhen den Druck. Das Fernsehen wird uns sowieso keine Ruhe lassen, da können wir die Sache auch publik machen.«

    Virgil warf einen Blick auf die Uhr, erfragte telefonisch Ralph Warrens Adresse in Minneapolis und machte sich auf den Weg zu ihm. Es handelte sich um ein weißes Haus mit terrakottafarbenen Dachziegeln im spanischen Stil am Lake of the Isles. Jeder Quadratmeter dieses Anwesens, dachte Virgil, als er den Wagen in die Auffahrt lenkte, war mehr wert als sein Truck.
    Ein kräftiger Mann trat auf die Veranda, ein weiterer folgte ihm aus der Garage. Beide trugen schwarze Windjacken aus Nylon und drückten die Hände flach auf den Bauch. Virgil wusste, dass sie sie bereithielten, um ihre Waffen zu ziehen.
    Er rief: »Virgil Flowers, SKA. Ich würde gern mit Mr. Warren sprechen.«
    »Mr. Warren schläft noch«, teilte ihm der Mann auf der Veranda mit.
    Virgil ging die Auffahrt hinauf.
    »Bleiben Sie bitte stehen, damit wir Ihre Identität überprüfen können.«
    »Holen Sie Warren«, verlangte Virgil und hielt seinen Ausweis hoch.
    Der Mann sagte etwas ins Haus hinein. Daraufhin schaute ein Dritter heraus und erkundigte sich: »Darf ich fragen, warum Sie mit Mr. Warren sprechen wollen?«
    »Weil einer seiner Topleute gerade in Stücke gehackt wurde - nachdem man ihn gekreuzigt hat«, antwortete Virgil. »Würden Sie Warren freundlicherweise aus dem Bett holen?«
    »Wer?«, hakte der Mann nach.
    »John Wigge.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Kann ich jetzt mit Warren reden oder was?«

    Virgil wartete im Eingangsbereich, bewacht vom bulligsten der drei Sicherheitsleute, während die anderen Warren holten. Warren war ein Mann mittlerer Größe, hatte tiefliegende dunkle Augen, einen kleinen, ergrauenden Schnurrbart und ein struppiges Ziegenbärtchen. Er trug einen schwarzen Seidenmorgenmantel mit leuchtend roten japanischen Schriftzeichen, wie ein Bösewicht aus einem Fernsehkrimi.
    »John Wigge …«
    »… und David Ross.«
    »… Ross auch?« Warren tat verblüfft. Er weiß etwas , dachte Virgil.
    »Jemand hat ihnen bei einem Treffen mit Ray Bunton an einer Raststätte an der nördlichen I-35 aufgelauert«, erklärte Virgil. »Wissen Sie, worüber sie sich unterhalten wollten?«
    »Ich kenne keinen Ray Bunton. Geht es um diese Veteranenmorde?«
    »Woher wissen Sie das, wenn Sie keine Ahnung haben?«
    »Von John. Er hat gesagt, er kennt die Ermordeten. Deswegen war Dave Ross dabei.«
    »Aber warum beschäftigen Sie so viele Sicherheitsleute?« Virgil deutete mit dem Kinn auf den Bodyguard, der sich bei ihnen aufhielt. Die anderen beiden waren wieder auf ihre Posten zurückgekehrt. »Drei Männer rund um die Uhr?«
    Warren schüttelte den Kopf. »Das hat nichts damit zu tun. Ich organisiere die Security für den Parteitag, zweihundert Leute. Pläne dafür befinden sich in

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