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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Richtung Grillplatz, um sich den Mann im roten Hemd genauer anzusehen. Als er sich ihm näherte, wandte der zuerst den Blick ab und hob ihn dann. Das war nicht Bunton, doch er trug ähnliche Kleidung wie dieser.
    »Verdammt«, fluchte Virgil und kehrte zu Hunt zurück, der sich gerade mit einem hageren, graubärtigen Mann um die siebzig unterhielt.
    »Darrell Johnson«, stellte Hunt ihn Virgil vor. »Er ist Leader of the Gang.«

    Virgil trat näher an Johnson heran. »Wie lang ist er schon weg? Mit oder ohne Maschine?«
    Johnson wandte den Blick ab. »Tja …«
    »Darrell, legen Sie uns keine Steine in den Weg«, sagte Virgil. »Es liegt ein Haftbefehl gegen Bunton vor, wissen Sie das nicht? Radio und Fernsehen berichten schon die ganze Zeit darüber.«
    »Unterwegs bekommen wir nichts mit.«
    »Es geht um Ermittlungen in vier Mordfällen - darunter drei Männer, deren Leichen an den Veteranendenkmälern abgelegt wurden. Von denen haben Sie doch sicher gehört, oder? Wir fragen uns, ob Sie und Ihre Leute nur Trauergäste bei den Beisetzungen sind oder selber die Leichen liefern.«
    »Was reden Sie da? Woher sollen wir wissen, dass Ray was damit zu tun hat? Seiner Aussage nach ging’s bloß um Strafzettel.«
    »Nein, um Mord, Darrell. Wann hat er sich aus dem Staub gemacht?«
    Mittlerweile hatte sich eine größere Gruppe von Bikern um sie geschart. Bevor Johnson antworten konnte, meinte einer seiner Kumpel: »Ich hab’s euch doch gesagt, dass wir mit dem bloß Schwierigkeiten kriegen.«
    »Wir wollen zu der Beerdigung«, erklärte Johnson, »und dafür sorgen, dass das Andenken des gefallenen Jungen nicht entehrt wird.«
    »Ich bin selber Veteran, Darrell«, bemerkte Virgil, »und weiß zu würdigen, was Sie tun. Aber wir haben vier Leichen und müssen die zugehörigen Mörder finden.«
    Johnson nickte seufzend. »Er hat sich ungefähr fünfzehn Minuten nach unserer Ankunft hier abgesetzt, angeblich, um einen Freund zu treffen.«
    »Haben Sie den Freund gesehen?«

    Noch mehr Biker gesellten sich zu ihnen. »Ich hab ihn gesehen«, meldete sich einer von ihnen zu Wort. »Der hatte einen uralten weißen Astro-Van von’nem Teppichreinigungsdienst. Ich glaub, sie haben die Maschine in den Wagen geladen.«
    »Danke. Könnte der Mann im roten Hemd bitte rüberkommen? Wir würden gern mit ihm reden.«
    Der Mann im roten Hemd hieß Bill Schmidt. »Er hat gesagt, Sie sind ihm wegen Strafzetteln auf den Fersen«, erklärte er in fast schon jämmerlichem Tonfall. »Von Morden weiß ich nichts.« Er erzählte weiter, Bunton sei unterwegs zum Reservat, ein Cousin habe ihn abgeholt. Dann fragte er: »Verhaften Sie mich jetzt?«
    »Nur wenn ich rausfinde, dass Sie mir was verschweigen«, antwortete Virgil. »Hier geht’s um eine ernste Sache.«
    »Er hat wirklich nur was von wegen Strafzetteln gemurmelt …«
    Virgil sah Hunt an. »Nun hat er mich schon das zweite Mal drangekriegt!«
     
    Virgil lenkte den Truck auf den Highway 2 und fuhr in Richtung Nordwesten, nach Bemidji. Unterwegs rief er im örtlichen Büro des SKA an. Charles Whiting, der diensthabende Beamte, versprach, alle Polizisten zwischen Grand Rapids und Red Lake zu alarmieren.
    »Das lässt sich nicht Mann zu Mann lösen, wir brauchen eine Abriegelung der gesamten Gegend«, erwiderte Virgil. »Dazu benötigen wir so viele Leute, wie wir kriegen können, und die postieren wir an der Ost- und Südseite von Red Lake.«
    »Da oben gibt’s Tausende von winzigen Straßen.«
    »Das weiß ich. Aber er wird sich nicht an den Seen rumtreiben,
weil er so schnell wie möglich vorankommen möchte. Wenn wir überall Leute aufstellen, haben wir eine gute Chance, ihn zu finden.«
    »Überall? Virgil, zwischen hier und Kanada stehen uns ungefähr zwanzig Leute zur Verfügung.«
    »Tun Sie, was Sie können, Chuck. Wahrscheinlich wird er’s nicht riskieren, den Highway 2 zu nehmen, weil es da von Cops nur so wimmelt. Eher entscheidet er sich für die 46 über Squaw Lake.«
    »Und was ist, wenn er gar nicht nach Red Lake will, sondern zum Leech Lake?«
    »Dann ist er jetzt schon da, und wir haben Pech gehabt. Aber seine Verwandten und Freunde sind in Red Lake. Konzentrieren Sie Ihre Leute dort; ich fahr von der 2 runter auf die 46.«
    Virgil vermutete, dass Bunton und sein Cousin etwa eine halbe Stunde Vorsprung hatten und schnell fuhren, allerdings nicht zu schnell, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Virgil hingegen brachte Blaulicht und Sirene zum Einsatz und versuchte, so

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