Blutige Rache
Parteitags Nachforschungen über subkulturelle Aktivitäten angestellt und war im Hinblick auf Virgils Ermittlungen nicht auf dem Laufenden. Alle anderen wussten aus der Zeitung von den Morden, aber nicht mehr. Deshalb riet Davenport Virgil, ganz von vorn zu beginnen, bei Utecht. Virgil tat ihm den Gefallen und schloss mit einem Bericht über sein Gespräch mit Knox.
Nun fragten sie nach den Fotos, und Virgil ging zum Truck, um sie zu holen. Davenport betrachtete sie und reichte sie an Del, Sloan und Elle weiter. Letty wollte sie ebenfalls sehen, doch Davenport sagte in scharfem Ton: »Die sind nichts für dich.«
»Das ist nicht fair«, schmollte sie. Weather tätschelte tröstend ihren Oberschenkel.
»Wenn das wirklich Mr. Warren ist, hat er ganz schöne Probleme und sollte professionelle Hilfe suchen«, sagte Elle. »Möglicherweise hat er Ähnliches später hier wieder gemacht.«
»Ach«, erwiderte Virgil erstaunt und schob die Bilder zurück in den Umschlag. »Wonach müssten wir dann Ausschau halten?«
»Nach toten Prostituierten, möglicherweise in größeren Städten, die er gut kennt und die Prostituierte oder überhaupt viele Frauen anziehen. Farbige - Latinas, Filipinas, Malaysierinnen,
Vietnamesinnen. Miami, Los Angeles, Las Vegas, New York, Houston.«
»Die vor ihrem Tod gefoltert wurden?«, fragte Virgil, der an Wigge denken musste.
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht notwendigerweise. Jedenfalls nicht kaltblütig und geplant. So ein Mann würde eine Frau eher im Blutrausch umbringen, sie erschlagen oder erdrosseln, in einem Akt dominanter Sexualität.«
Virgil sah Davenport an. »Miami, Los Angeles, Las Vegas, New York, Houston.«
Davenport schüttelte den Kopf. »Zu komplex, da würden wir auf keinen grünen Zweig kommen.«
»DNS«, mischte sich Sloan ein. »Wenn er sie zuerst vergewaltigt, gibt es Proben von ihm in einer DNS-Datei. Besorgen Sie sich eine von Warren, und geben Sie sie allen, die mehr drüber rausfinden könnten.«
»Hatte Knox Angst?«, fragte Del. Del kannte Knox besser als alle anderen Anwesenden.
»Nein, er war vorsichtig«, antwortete Virgil.
Del nickte. »Klingt ganz nach ihm. Woher hatte er die Leibwächter?«
»Angeblich aus Chicago - von Chicago war im Lauf des Gesprächs mehrfach die Rede. Eine Anglerin am See meinte, die Typen hätten ausgesehen wie Gangster. Das fand ich auch.«
»Wir sollten Fotos von den Bodyguards machen«, sagte Del zu Davenport. »So kriegen wir vielleicht raus, in welche Richtung die Verbindungen von Knox gehen.«
»Warum nicht?« An Virgil gewandt, fügte Davenport hinzu: »Welchen Eindruck hat Knox auf Sie gemacht? Weiß er mehr, als er uns verraten will?«
»Das glaub ich nicht. Seine Leibwächter waren definitiv
im Einsatz. Knox glaubt, dass Warren es auf ihn abgesehen hat.«
»Möglicherweise«, meldete sich Sloans Frau zu Wort, »hat Warren weniger Angst vor dem, was damals passiert ist, als davor, dass ihr DNS-Proben von ihm kriegen könntet und was Aktuelleres gegen ihn auftaucht.«
»Was für ein Gedanke«, stöhnte Davenport.
»Für Warren ist das Leben schon seit Jahren eine Gratwanderung«, sagte Sloan. »Er hat einen Anwalt, der rund um die Uhr nichts anderes tut, als Stadtinspektoren zur Schnecke zu machen. Bei manchen von den Gebäuden in Minneapolis könnte man die Wände mit der bloßen Faust durchschlagen, so windig sind sie.«
»Das ist was ganz anderes, als Leute umzubringen«, sagte Davenport.
»Aber er hat Leute umgebracht«, erwiderte Virgil. »Das wissen wir. Warum sollte Knox lügen?«
»Der alte Utecht, Chester, interessiert mich«, sagte Elle. »Täusche ich mich, oder steht er am Anfang dieser Morde?«
»Ja, so könnte man das durchaus betrachten«, antwortete Virgil. »Er ist vor ungefähr einem Jahr als alter Mann gestorben, vermutlich eines natürlichen Todes.«
»Es wäre erhellend, mehr darüber zu erfahren.«
»Ja, stimmt. Ich überprüfe das. Weiß irgendjemand, wie spät es gerade in Hongkong ist?«
»Früher Morgen, nehme ich an«, sagte Davenport.
»Ich möchte, bevor ich ins Bett gehe, bei der dortigen Botschaft anrufen«, erklärte Virgil. »Da gibt’s doch sicher einen Verbindungsmann der Polizei.«
»Noch etwas«, meldete sich Elle erneut zu Wort. »Dieser Sinclair. Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste er in
etwa so alt wie die Mordopfer sein. Wir wissen, dass er damals in Vietnam war. Wo steckte er, als die Gräueltaten dort verübt wurden?«
Virgil saugte an
Weitere Kostenlose Bücher