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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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entfernt.
    »Ja, mich. Ich spreche Vietnamesisch und habe Kontakte in beiden Ländern - obwohl die Vietnamesen recht erstaunt
waren über die CIA-Geschichte«, bemerkte Sinclair mit einem Grinsen. »Ein alter Freund drüben lachte sich fast krumm - es stellte sich nämlich heraus, dass er für den vietnamesischen Geheimdienst arbeitete und mich ausgehorcht hatte. Eines muss man den Vietnamesen lassen: Sie haben einen verdammt guten Sinn für Humor.«
    Weniger komisch fand man es, als er versuchte, das Angebot auszuschlagen. Die Beamten der Heimatschutzbehörde legten ihm dar, wie dringend die Angelegenheit sei und dass die Vietnamesen bereits Informationen über ihn eingeholt hätten und wüssten, wo seine Tochter sei.
    »Es war eine unverhohlene Drohung«, sagte Sinclair. »Ich glaube nicht, dass sie ihr wirklich etwas angetan hätten - Familie ist den Vietnamesen heilig. Aber sicher konnte ich nicht sein. Tja, und hier sitze ich nun.«
    »Sie haben mein Treffen mit Tai und Phem arrangiert«, bemerkte Virgil.
    »Natürlich. Und sie waren tatsächlich stinksauer. Wissen Sie was? Die echten Tai und Phem wären wahrscheinlich ziemlich erstaunt, wenn sie von der Angelegenheit erführen. Sie halten sich nämlich ständig in der Stadt auf, allerdings nicht im Hyatt. Bei Larson könnte man Ihnen sagen, dass Tai und Phem mustergültige Bürger und begeisterte Verfechter des kapitalistischen Systems sind.«
     
    Jenkins bog an der Marshall ab und fuhr den Hügel hinunter in Richtung Town and Country Club, der hell erleuchtet war und vor dem sich die Leute drängten.
    »Wissen Sie, was genau Hoa vorhat?«, fragte Virgil Sinclair.
    »Nein, aber ich glaube, sie haben ein Gewehr und wollen Warren. Mehr konnte ich Hoas Telefonaten nicht entnehmen.
Eins wissen Sie noch nicht: Vermutlich haben sie einen direkten Kontakt zu jemandem in Washington, keine Ahnung wohin, wahrscheinlich zum Heimatschutzministerium. Ich kenne Hoas Passwort für den Laptop. Als sie mit Ihnen unterwegs war, bin ich ihre Dateien durchgegangen. Sie würden sich wundern, was für Informationen sich darin befinden. Die amerikanische Regierung hat ihnen alles über Utecht und Sanderson verraten.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Weil dies das Ende der Geschichte ist. Meiner Tochter wird nichts mehr passieren; die Vietnamesen haben, was sie wollen, und brauchen uns nicht mehr. Letztlich kann ich nur noch den Verantwortlichen hier ein Bein stellen. Doch das hängt davon ab, was Sie vorhaben.«
    Ein Mann im schwarzen Smoking inklusive Beretta 93R hielt sie an. Jenkins zeigte ihm seinen Ausweis. Da rief Davenport: »Die sind okay.« Der Security-Mann ließ sie durch.
    »Ob das wohl seine Ausgehpistole ist?«, fragte Sinclair.
     
    Davenport kam Virgil entgegen.
    »Unsere Leute blockieren die Straßen von allen Seiten«, teilte er ihm mit. Nach einem Blick auf Sinclair, der noch immer mit Handschellen an den Sicherheitsgurt gefesselt auf dem Rücksitz saß, fragte er: »Wie sieht der Deal mit ihm aus?«
    »Das weiß ich noch nicht so genau«, antwortete Virgil. »Aber nach allem, was Professor Sinclair mir erzählt hat, liegt die Angelegenheit jenseits meiner Gehaltsstufe.«
    »Dann sollte vielleicht ich mir die Story anhören«, schlug Davenport vor.
    »Auch jenseits der Ihren. Und der von Rose Marie«, sagte Virgil.
    »Von welcher Gehaltsstufe sprechen wir?«

    »Möglicherweise von der des Präsidenten.«
    Rose Marie Roux kam in einem orangefarbenen Kleid, groß wie ein Zelt, auf sie zugesegelt.
    »Dann muss es ja eine ganz schön große Story sein«, sagte Davenport zu Sinclair.
    »Ist es«, bestätigte Sinclair und nickte in Richtung einer Gruppe von Männern. »Der Gouverneur? Den interessiert sie bestimmt.«
     
    Sie brachten Sinclair in den Damenumkleideraum. Davenport flüsterte Rose Marie etwas zu, die sich etwas zu trinken holte und sie dann begleitete.
    »Es geht hier nicht um Maschinenpistolen, Raketen oder Bomben, oder?«, fragte Rose Marie Sinclair.
    Sinclair schüttelte den Kopf. »Sie folgen strikten Regeln: Niemand außer den ursprünglich in die Vergewaltigung und die Morde Verwickelten darf sterben. Damals wurden fünf Menschen umgebracht: die junge Frau, ihre beiden etwa zweibis dreijährigen Kinder, ihr Großvater und eine Haushälterin. Hoa und ihre Leute haben mit Wigges Leibwächter einen Fehler gemacht. Das hätte nicht passieren dürfen, genauso wenig wie die Sache mit dem Polizisten oben in Red Lake. Aber zu dem Zeitpunkt war ihnen

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