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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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…« Virgils Handy begann zu klingeln. Er warf einen Blick aufs Display: Warren. »Ja, Flowers?«
    Eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung kreischte: »Die schießen auf uns, es hat Warren erwischt! Er ist tot! Wir haben die Polizei von Minneapolis und den Notarzt informiert, aber … Scheiße, kommen Sie lieber her.«
    »Sind Sie immer noch unter Beschuss?«
    »Ja. Ich bin in der Auffahrt, unterm Wagen, und die ballern hier mit Scheiß-MPs rum. Hören Sie?«
    »Warren ist wirklich tot?«
    »Er liegt vor mir. Sie haben ihm den ganzen Schädel weggeschossen; ich bin voller Blut.«
    »Wir sind schon unterwegs …«
    Virgil sah Davenport an. »Sie haben gerade Warren erschossen, offenbar mit Maschinenpistolen. Warren liegt tot in seiner Auffahrt.«
     
    Sie nahmen Davenports Wagen. Er raste zur Interstate, Del im Schlepptau. Die Gegend um Warrens Haus war abgesperrt; zwei Hubschrauber suchten mit Scheinwerfern die Büsche ab. Davenport stellte das Auto ab, und er, Virgil und Del stiegen aus. Mehr als zehn Polizisten hasteten im Garten herum, acht bis zehn Streifenwagen standen auf der Straße und auf der anderen Seite des Sees, und etwa zweihundert Leute aus dem Viertel beobachteten neugierig die hektischen Aktivitäten.

    Davenport und die anderen gesellten sich zu dem Beamten der Polizei von Minneapolis, der offenbar die Einsatzleitung hatte, einem gewissen Roark. Der nickte Lucas zu und fragte mit einem Blick auf seinen Smoking: »Ist das die neue SKA-Uniform?« Ohne auf eine Antwort zu warten, fügte er hinzu: »Sie haben also mit dem Fall zu tun?«
    Lucas nickte. »Es geht um die Zitronenmorde. Die Killer sind drei Vietnamesen, eine Frau und zwei Männer. Fingerabdrücke und DNS-Proben von ihnen können wir sehr wahrscheinlich beschaffen. Sie sind auf der Flucht.«
    »Irgendeine Vorstellung, in was für einem Fahrzeug?«
    Virgil schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ihre Flucht ist mit Sicherheit geplant, was bedeutet, dass sie mindestens dreißig Kilometer Vorsprung haben, vielleicht schon irgendwo in einen Flieger steigen.«
    »Wissen Sie, was passiert ist?«, fragte Del.
    »Sie haben ihn beim Aussteigen aus dem Wagen erwischt, als er kurz aus der Deckung hervorgetreten ist«, antwortete Roark. »Sein Leibwächter schwört, dass es nur eine Sekunde war. Sie haben keine Ahnung, aus welcher Richtung der Schuss kam; wir vermuten, von jenseits des Sees. Leute von uns haben eine flachgedrückte Stelle in den Büschen, ein Stück Moskitonetz als Schutz für den Kopf und einen Bohnensack zum Aufstützen gefunden.«
    »Unproblematischer Schuss, wenn man sich mit Gewehren auskennt«, sagte Virgil.
    »Ich hab mit einem der Bodyguards gesprochen. Er sagt, mit einer Bedrohung von der anderen Seite des Sees hätten sie nicht gerechnet. Der See wirkt psychologisch als Barriere, ist aber nur hundertvierzig Meter breit.«
    »Möglicherweise waren sie überhaupt nie am Golfplatz und haben von Anfang an hier gewartet.«

    »Und die Maschinenpistolen?«, fragte Virgil Roark. »Jemand hat uns angerufen …«
    Roark schüttelte den Kopf. »Einer von den Leibwächtern ist durchgedreht und hat eine Keramikstatue atomisiert, weil er dachte, dahinter hätte sich jemand versteckt.«
    »Also keine MPs?«
    »Wir glauben, dass es ein einziger Schuss war«, sagte Roark. »Aus einem großen Gewehr. Die Kugel hat ein ziemliches Stück von Warrens Kopf weggerissen. Er war tot, bevor er auf dem Boden aufkam.«
    Davenport sah Virgil an. »Meinen Sie, sie wollen jetzt Knox an den Kragen?«
    »Ja. Sie haben keine Ahnung, dass wir wissen, wo er ist.«
    »Tja, dann machen Sie sich mal auf den Weg«, sagte Davenport. »Ich organisier Ihnen einen Flieger und ein paar Leute vom Revier in Bemidji. Nehmen Sie schwere Ausrüstung mit.«
     
    Auf dem Weg nach draußen wählte Virgil die Nummer von Louis Jarlait in Red Lake. »Louis, wir haben die Zitronenmorde mehr oder weniger aufgeklärt. Die Killer sind drei Vietnamesen, eine Frau und zwei Männer. Sie wollen jemanden am Rainy River, außerhalb von International Falls, umlegen. Ich flieg noch heute Abend rauf und könnte Hilfe gebrauchen - Leute, die sich in den Wäldern auskennen.«
    »Ich könnte mit Rudy hinkommen«, schlug Jarlait vor.
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar. Wir bringen ein paar Männer vom SKA in Bemidji mit, doch die sind auf Verhöre spezalisiert. Wir benötigen Leute mit Gewehren.«
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, sagte er zu Davenport: »Sie sollten mit Sinclair

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