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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder nach draußen kletterte. »Das Telefon besitzt ein Schloss, und wir haben keinen Schlüssel. Pech. Hat wohl nicht sein sollen.« Er blieb neben Jane stehen, klopfte sich die Hose sauber und fragte: »Was jetzt?«
    »Tötet mich…«
    Die beiden hörten nicht auf das Flehen des Veränderten. »Wir wollten dem Treibhaus einen Besuch abstatten. Dabei bleibt es, mein Lieber. Komm!«
    »Sehen wir da mehr von diesen Wesen?« fragte Jack.
    »Ganz sicher. Wundere dich über nichts. Da können Sträuße stehen, die so aussehen wie er.«
    »Mein Gott.«
    Da sie in der Nähe des Gebäudes standen, sahen sie auch den plattierten Weg, der direkt vor dem Eingang des ersten großen Treibhauses endete.
    Die Tür brauchten sie nicht gewaltsam aufzubrechen, sie stand schon offen. Victor war durch sie geflüchtet.
    Vorsichtig betraten Jane Collins und Jack Adrian das Treibhaus. Nach wie vor hielt Jane den mit einem menschlichen Kopf versehenen Rosenstiel in der linken Hand, während die rechte den Griff der Astra umklammerte. Sollte sich irgendeine Gefahr zeigen, würde sie ohne Rücksicht feuern. Wie brutal die Gegenseite vorging, sah sie deutlich an dem Veränderten.
    Sie hatte Jack gesagt, er solle hinter ihr bleiben. Daran hielt er sich auch. Im Treibhaus war es düster. Jane wagte auch nicht, das Licht einzuschalten, man hätte es sehr weit sehen können, wahrscheinlich bis hin zum Hexenturm, wo sich alles konzentrieren sollte. Durch einen Mittelgang wurde das Treibhaus in zwei Hälften geteilt. Und nur Rosen wuchsen in den hüfthoch stehenden Beeten. Gelbe Rosen, die einen betörenden Duft verbreiteten, den man sogar auf der Zunge schmecken konnte, so stark war er. Der Untergrund war weich. Er bestand aus Erde. Rechts und links der hohen Beete liefen Schläuche her, die irgendwo mit einem Wasserkran verbunden waren, und aus dem Hintergrund des Treibhauses erklang ein stetes Summen, wahrscheinlich der Motor der Klimaanlage.
    Ein Feind war nicht zu sehen. Im Dämmer schauten Jane und Adrian über die gelben Rosen hinweg, die fast allesamt gleichmäßig gewachsen waren und auch die gleiche Höhe hatten.
    Jane merkte selbst, dass es ihr Mühe bereitete, ruhig zu bleiben. Da war in ihrem Innern etwas von der vibrierenden Spannung zu spüren, die sie in ihren unsichtbaren Fesseln hielt. Sie konnte den rechten Arm nicht ruhig halten, die Waffe zitterte.
    »Bitte, tötet mich!« Auch die quälende Stimme des Veränderten zerrte an ihren Nerven.
    »Sollen wir nicht umkehren?« fragte Jack. Er war wirklich kein Angsthase, doch diese Atmosphäre war ihm nicht geheuer.
    »Nein, wir gehen bis hinten durch.«
    Jack Adrian bewunderte die Detektivin, die trotz der gefährlichen Lage ihre Nerven unter Kontrolle hielt. Er wusste nicht, was Jane Collins bisher alles erlebt hatte, es musste jedoch eine ganze Menge gewesen sein, wenn sie so reagierte.
    Ihre Augen hatten sich an das miese Dämmerlicht gewöhnt, und sie konnten schon das Ende des Treibhauses erkennen, wo es von einer Glaswand abgeschlossen wurde. Und hier wäre Jane fast über ein auf dem Boden liegendes Gewehr gestolpert. Als sie sich bückte und es aufhob, hörte sie die leise Stimme des Veränderten.
    »Es hat mir gehört.«
    Jane schaute in das Gesicht. »Haben Sie daraus geschossen?«
    »Ja, im Turm.«
    Hoppla, das war ja etwas völlig Neues. Der Veränderte hatte sich bereits innerhalb des Hexenturms befunden? Dann musste er auch wissen, was dort vor sich ging. Jane fragte danach.
    »Es war niemand da, wirklich. Ich ging hinein, obwohl man mich gewarnt hatte, denn der Ort ist verflucht. Aber als ich drin war, passierte es. Ich hörte plötzlich das Heulen und Schreien der gefangenen Hexenseelen. Jawohl, die Seelen der getöteten Hexen sind innerhalb der Mauern gefangen. Stellt euch das einmal vor. Ich glaube, ich sah sogar ihre Gesichter. Vielleicht… bitte…« Er warf jetzt einiges durcheinander, das merkte Jane Collins sofort.
    Sie wurde allerdings abgelenkt, als Jack Adrian einen erschrockenen Ruf ausstieß: »Da sind sie. Neben dir!«
    Jane drehte sich. Was sich ihren Augen bot, war ein Bild des Horrors. Die blutigen Rosen kannte sie ja bereits. In ihrer Wohnung hatte sie sie zum erstenmal gesehen, doch das kleine Rosenfeld, das vor ihren Augen lag, bestand nicht nur aus blutenden Rosen, sondern auch aus Blumen, die sich bereits verwandelt hatten und Menschenköpfe zeigten. Die Frauen waren in der Überzahl. Allerdings waren auch Männer vertreten.
    Jane und

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