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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzichtet. Uns interessierte, was der Polizei über einen gewissen Goring vorlag.
    Eigentlich nichts. Der Mann war unbescholten. Mit wirklichem Fleiß hatte er sich hochgearbeitet und sich auch nicht gescheut, selbst mit anzupacken. Was seinen Sohn Harry anging, so waren die Informationen über ihn noch spärlicher. Das heißt, es gab keine. Er hatte sich nicht strafbar gemacht und war auch nie unangenehm aufgefallen. Sein Mitwirken bei den Weißen Engeln war nicht vermerkt worden. Wir hatten dem alten Goring nicht Bescheid gesagt, dass uns die Gärtnerei verdächtig vorkam. Er hatte bestimmt nichts mit der Sache zu tun und sollte deshalb auch nicht unnötig aufgeschreckt werden. Ich war zwar in England viel herumgekommen, aber diese Gegend, in die uns der Wind jetzt verschlagen hatte, die kannte ich nicht. Vor allen Dingen nicht den Ort Henley-on-Thames, obwohl er nur ein paar Meilen von London entfernt lag.
    Wir hatten uns im Ort erkundigt. Der Polizist und sein Stellvertreter hatten extra eine Überschicht eingelegt, um uns zu empfangen. Auch sie hegten keinerlei Verdacht gegen Mr. Goring. Wie wir erfuhren, war der Mann sogar sehr beliebt. Und von irgendwelchen seltsamen Vorgängen auf dem Gelände der Gärtnerei hatte keiner von ihnen etwas bemerkt. Allerdings gab es da einen wunden Punkt, wie der ältere Polizist zu berichten wusste. Damit meinte er den Hexenturm, nicht weit von der Gärtnerei entfernt.
    Wir hatten uns näher erkundigt und erfuhren, dass es ort nicht geheuer sein sollte. Der Hexenturm war ein Spukturm.
    Zwar brannte uns die Zeit unter den Nägeln, doch die Minuten ließen wir uns, und so erfuhren wir etwas mehr er die Geschichte des Hexenturms. Wir hörten von en schrecklichen Verbrechen, die dort verübt worden waren und dass die Seelen der Getöteten noch immer in den Steinen hausten.
    Einen anderen hätte die Geschichte wohl kaum überzeugt. Wir waren anderer Meinung, denn wir kannten Gordon Schreiber und vor allen Dingen Wikka, die sich selbst als die oberste aller Hexen auf der Welt bezeichnete.
    Wenn an der Sache mit dem Turm wirklich etwas Wahres daran war, ließ sich Wikka diese Chance nicht entgehen. Ich gab etwas mehr Gas, denn so völlig wollte ich unsere Freunde nicht aus den Augen verlieren. Ich fragte mich allerdings nur, wo sie hinwollten. In die Gärtnerei oder zum Turm.
    Man hatte uns den Weg zur Gärtnerei beschrieben. Es war einfach, denn wir brauchten nur der Straße zu folgen. Zum Turm selbst führte keine Straße, da mussten schon querfeldein fahren, was dem Bentley bestimmt nicht gut tat.
    Als ich die nächste Kurve anschnitt, hatten wir sie wieder. In der Ferne leuchteten die Rücklichter wie kleine Glühwürmchen. Zudem hüpften sie auf und ab.
    »Die haben die Straße verlassen.« Suko sprach das aus, was ich dachte.
    Ich ging vom Gas. Suko hatte sich vorgebeugt und schaute rechts an mir vorbei. »Hilft alles nichts«, sagte er, »wenn wir am Ball bleiben wollen, müssen wir auf das Feld.«
    »Und die Rosen?«
    Da schwieg der Chinese und meinte dann: »Verdammt, die habe ich ganz vergessen.«
    »Wir könnten uns teilen«, schlug ich vor.
    Das passte Suko nicht. »Nein, John, die Rosen laufen uns nicht weg. Es wird irgend etwas passieren, sonst wären die Weißen Engel nicht zum Turm gefahren.«
    »Du meinst, an der Gärtnerei tut sich nichts?«
    »Genau.«
    Seltsam, dass ich in diesem Augenblick an Jane Collins dachte. Ob sie sich vielleicht auch auf den Weg zur Gärtnerei gemacht hatte oder irgendwo anders steckte? Ich hielt an.
    »Hast du dich entschieden?« fragte Suko.
    »Ja, wir nehmen den Turm.«
    »Also querfeldein.«
    »Davor schrecke ich ein wenig zurück. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns anschleichen.«
    Der Chinese hob die Schultern. »Wir wissen nicht, wie weit es ist, denk daran.«
    »Ja, ich will allerdings auch nicht, dass sie uns zu früh bemerken.«
    »Schließen wir einen Kompromiss. Wir fahren ein Stück und lassen den Wagen stehen.«
    »Faulpelz«, knurrte ich, legte jedoch den ersten Gang ein und drehte das Lenkrad nach rechts, so dass die breiten Reifen über das Feld rumpelten.
    Vorbei war es mit der angenehmen Fahrweise. Wir holperten über einen unebenen Untergrund. Hin und wieder bekam die Bodenwanne einen Schlag ab. Zudem konnte ich schlecht sehen, wohin wir fuhren, denn ich hatte aus Sicherheitsgründen nur das Standlicht eingeschaltet. Die andere Seite sollte unsere Ankunft so spät wie möglich bemerken. Den Fluss sahen wir noch

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