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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen. Er suchte mit seinen Blicken die unmittelbare Umgebung ab, konnte allerdings nichts Verdächtiges entdecken. »Da ist nichts«, stellte er fest.
    »Aber wir haben beide die Schreie gehört.«
    »Die verdammt dünn klangen.«
    »Vielleicht stammten sie von den Rosen?«
    Als Jack das hörte, schluckte er. So ganz glaubte er der Detektivin noch immer nicht. Er wollte jedoch kein Spielverderber sein und folgte ihr. Jane war es nicht geheuer. Irgendwie kam ihr das Gelände unheimlich vor. Es lag so ruhig vor ihr wie ein stilles Wasser, aus dem jeden Augenblick ein Geysir hochschießen konnte. Die Ruhe vor dem Sturm… Dann hörten sie abermals die leisen Schreie. Aber wirklich leise und auch jammernd. Dort schien sich eine Kreatur in großer Not zu befinden, und sie wollten helfen.
    »Das war mehr rechts«, wisperte Jack Adrian und stieß Jane an. Diesmal schritt er vor. Jane folgte ihm, wobei sie nicht vergaß, sich immer wieder umzuschauen, doch Verfolger waren nicht zu sehen. Die klagenden Schreie wiederholten sich nicht, dann blieb Jack Adrian wie vor eine Wand gelaufen stehen. »Mein Gott«, stöhnte er.
    »Was ist denn?«
    »Da, sieh doch!«
    Jane trat zu ihm. Ihr Blick folgte seiner ausgestreckten Hand. Vor ihnen auf dem Boden lag eine Rose. Statt ihres Blütenkelchs trug sie einen Menschenkopf! Es war der Kopf eines Mannes!
    Jane Collins hatte dieses Bild bisher nie gesehen. Nur von John Sinclair wusste sie, auf welch grausame Art und Weise sich die Rosen verändert hatten. Nun sah sie es selbst.
    Aus dem Blütenkelch war ein Menschenkopf entstanden, sehr viel kleiner als ein normaler, aber mit all dem versehen, was auch ein menschlicher Schädel besitzt. Da waren Augen, Mund, Nase, die Haare und der gequälte Ausdruck auf dem Gesicht. Ein Hals war nicht zu sehen, denn dort begann bereits der Blütenstiel.
    Jane Collins hatte Mühe, sich das Bild anzuschauen und nicht wegzulaufen. Dabei dachte sie, dass ihr das gleiche hätte passieren können. Noch im nachhinein zitterten ihr die Knie. Nein, so etwas war unheimlich, grauenvoll und unwahrscheinlich. Das durfte es nicht geben. Aber die Hölle nahm auf Menschen und deren Gefühle keine Rücksicht. Sie spielte eiskalt ihre grausamen Trümpfe aus, wie hier deutlich zu erkennen war.
    Neben der Detektivin atmete Jack Adrian schwer. Auch ihn hatte der Schock hart getroffen. Er war bisher ein wenig ungläubig gewesen, nun aber hatten ihn die Ereignisse vom genauen Gegenteil überzeugt. Er war in eine Situation hineingeraten, aus der er vorerst keinen Ausweg sah.
    »Was… was sollen wir tun?« hauchte er, doch Jane Collins hörte nicht. Sie schaute weiterhin in das Gesicht dieses Mannes und sah den gequälten Ausdruck in seinen Augen. Jetzt bewegte sich der Mund. Durch ihn mussten auch die leisen Schreie geklungen sein. Nun wollte der so schrecklich Veränderte etwas anderes.
    Er musste Worte sagen, wollte den anderen, die er wohl sah, von seinem Schicksal Mitteilung machen. »Bitte!« flüsterte er. »Bitte, erlöst mich… ich… kann nicht mehr. Bitte…«
    »Was will er?« hauchte Jack.
    »Du hast es doch gehört.«
    Adrian schüttelte den Kopf. Er hatte seine mächtigen Hände geballt. Die Lippen waren fest zusammengepresst, durch die Nase nur saugte er den Atem ein, und in seinen Augen stand ein harter Glanz. Dann schluchzte er auf. »Ich kann es nicht«, flüsterte er rauh. »Verdammt noch mal, ich kann es nicht…«
    »Bitte…« Das Wesen auf dem Boden röchelte. Sein hellerer Kopf hob sich deutlich von der dunkleren Unterlage ab. Er warf den Schädel von einer Seite auf die andere. Kleine Dreckkrumen flogen hoch. »Ich kann nicht mehr so leben!« stöhnte er. »Ich kann es nicht… bitte… tötet mich… ich flehe euch an.«
    »Mach du es!« zischte Jack Adrian.
    Jane Collins hielt ihre Waffe in der Hand. Sie erschrak über sich selbst, als sie ihre rechte Hand kippte und die Mündung der Pistole auf den kleinen Kopf wies. Wenn sie jetzt den rechten Zeigefinger bewegte, war mit einer Kugel alles vorbei.
    Keine Schmerzen mehr, keine Qual - nichts… nur die Leere des endgültigen Todes.
    Aber er war ein Mensch. Trotz seines Aussehens gehörte er zu den Menschen. Wenn Jane jetzt geschossen hätte, wäre ihr dies wie ein Mord vorgekommen.
    Der andere starrte in die Mündung. Der Blick seiner Augen saugte sich förmlich daran fest. Er wollte erschossen werden, wartete darauf, die Kugel zu bekommen, damit sie seine Existenz ein-für allemal

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