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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Karate-Jack hörten ihre Schreie. Das war jedoch kein Bitten oder Flehen, es strömten ihnen hasserfüllte Laute entgegen. Und Jane sah die anders wirkenden Gesichter, als würden sie aus einer fernen Zeit stammen.
    Das mussten die wirklichen Hexen sein, die vor langer, langer Zeit hier umgekommen waren. In verfluchter Erde hatten sie überlebt und waren zu regelrechten Monsterblumen geworden. Ein schlimmes Bild.
    »Das kann man ja kaum ertragen«, flüsterte Adrian und schüttelte sich. »Verdammt, das ist zuviel.«
    »Du wirst bald noch mehr erleben, mein Junge«, erwiderte Jane. »Lass dir das gesagt sein. Hier stehen keine Gangster gegen uns, sondern die Kräfte der Hölle, das solltest du dir immer vor Augen halten.«
    »Wenn ich mir vorstelle, dass Freunde von mir in diese Sache mit hineingezogen werden könnten, dann…«
    »Noch ist nichts bewiesen.«
    Karate-Jack bückte sich und nahm das Gewehr. Er überprüfte es und nickte. »Geladen ist es.«
    Jane verzog die Mundwinkel. »Nur wirst du gegen Dämonen oder Hexen damit kaum etwas anrichten.«
    »Ich nehme es trotzdem.«
    Jane achtete nicht mehr auf ihn. Sie hatte sich zur Seite gedreht und dem kleinen Blumenfeld zugewandt, wo die Rosen in ihrer makabren Pracht standen.
    »Bitte«, hauchte der Mund. »Bitte, tötet mich.«
    Auch jetzt ließ sich Jane nicht überzeugen. Statt dessen steckte Sie den Rosenstiel in die lockere Erde, wo der Veränderte einen Platz zwischen all den anderen fand. Sobald er im Boden steckte, geschah das Unheimliche. Alle anderen wandten sich ihm zu. Sie lachten und kicherten, begrüßten ihn, und die kleinen Gesichter verzerrten sich zu dämonischen Fratzen. Jane und Jack lief eine Gänsehaut über den Rücken. Sie konnten es nicht mehr mit ansehen. Dieses Bild war einfach zu schlimm, zu schaurig und zu grauenhaft.
    »Man müsste die Brut vernichten!« flüsterte Jack, wobei er sein Gewehr hob. Er schaute Jane an. »Soll ich?«
    Sie nickte. »Ja, aber triff nicht den Mann.«
    »Ich werde es versuchen.« Er trat einen Schritt näher an das Beet. Sein Gesicht war unbewegt. Es wirkte grau und kantig wie Stein. Die Lippen bildeten einen Strich. Genau zielte er.
    Als ahnten die makabren Blumen die Gefahr, so bewegten sie sich von der Mündung weg. Ihre Gesichter verzogen sich angstvoll, das Kreischen der Hexen wurde lauter, und plötzlich schlug Jane ihrem Partner auf den Arm.
    »Lass es!«
    »Warum?«
    »Weil der Schuss uns verraten könnte.«
    Er ließ das Gewehr sinken. »Verdammt, du hast recht. Aber ich habe noch etwas anderes.« Bevor Jane eingreifen konnte, hatte er ein Messer aus der Tasche gezogen. Er klappte die Klinge hervor, und dann stach er zu.
    Zwei-, dreimal hieb er den Stahl in die grässlichen Blumen hinein, kappte die Stiele, und die Köpfe fielen ab. Wie eine Sense führte er das Messer, die Schreie wurden lauter, die Angst der unheimlichen Wesen steigerte sich, und Jack war wie in einem Rausch. Als er die Hand schließlich zurückzog, da hatte er über die Hälfte der teuflischen Blumen zerstört.
    »So«, sagte er und knirschte mit den Zähnen.
    Jane Collins schaute sich an, was der andere vollbracht hatte. Die Köpfe lagen noch zwischen den übriggebliebenen Stielen. Es waren nicht mehr die Gesichter wie noch vor wenigen Minuten. Sie verfielen zusehends. Die Haut wurde grau, blätterte ab wie alter Putz, und aus den Köpfen wurde Blütenstaub.
    Die Verbindung zur unheiligen, blutgetränkten Erde war ihnen genommen worden. Als Folge blieb die Vernichtung.
    »So muss man es machen!« flüsterte Jack Adrian und lachte leise. »So und nicht anders.«
    »Du hättest vorsichtiger sein sollen«, sagte Jane.
    »Wieso?«
    »Schau du mal deine Hand an.«
    Jane blickte auf seine Rechte. »Das ist Blut«, flüsterte er. »Die verdammten Köpfe haben mich gebissen.«
    »Ja, das haben sie«, erwiderte Jane leise. »Und damit haben wir auch einen Fehler gemacht.«
    Jacks Augen wurden groß. Er verstand plötzlich. »Sie… sie haben mich gebissen, nicht?« hauchte er. »Ja, wie bei Victor.«
    »Dann werde ich auch…?« Er wagte nicht den Satz auszusprechen, doch Jane wusste, was gemeint war. Allerdings traute auch sie sich nicht, etwas zu erwidern.
    Jack Adrian starrte auf seinen blutenden Handrücken. »Was… was soll ich denn jetzt machen?« Er war völlig durcheinander. »Ich kann doch nicht das gleiche…«
    Jane Collins entschloss sich blitzschnell. »Gib mir dein Messer!«
    »Was?«
    »Los, her damit.« Plötzlich hatte

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