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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Jack waren mittlerweile zum Du übergegangen. Sie sahen sich als eine verschworene Gemeinschaft. »Hast du schon was von dem Hexenturm gehört?« fragte die Detektivin.
    »Nein, nie.«
    »Hat auch Goring nicht davon gesprochen?«
    »Warum sollte er? Wir reden bei uns sowieso selten über unsere Herkunft oder das Zuhause. Darin machte auch Harry keine Ausnahme. Aber du hast ihn in Verdacht?«
    »Er ist zumindest die einzige Spur, die wir besitzen.«
    »Ich kann es noch immer nicht glauben.«
    Jane lächelte. »Bisher steht nichts fest. Alles kann sich auch als völlig harmlos herausstellen.«
    »Das hoffe ich.« Wegen eines Schlaglochs wurden die beiden wieder durchgeschüttelt. Adrian schimpfte. »Hätten uns die Kerle nicht auch einen anderen Weg nennen können?«
    »Den gibt es vielleicht nicht.«
    »Doch, ich sehe sogar einen.« Er streckte den Arm aus und deutete durch die Scheibe.
    Auch Jane schaute. Jack Adrian hatte sich nicht getäuscht. Vor ihnen lief in der Tat das graue Band einer Straße entlang. Allerdings nicht geradeaus, sondern ziemlich kurvig. Beide waren froh, dass die Schaukelei ein Ende gefunden hatte. Sie sahen sogar ein Schild, das auf die Gärtnerei hinwies.
    »Wer sagt's denn?« rief Jack und rieb seine schwieligen Hände. »Das hätten wir fast geschafft. Ist nicht mal eine Meile weit.«
    Jane schaltete höher und drückte das Gaspedal nach unten. Der VW beschleunigte mit heulendem Motor. Nach der dritten Kurve sahen sie ein Licht. Es brannte am Eingang der Gärtnerei.
    »Das ist es!« rief Jack und löste schon seinen Sicherheitsgurt, während Jane Collins den VW die letzten Yards ausrollen ließ, um dann zu stoppen. Sie stieg nach dem jungen Mann aus.
    Jack Adrian war ein paar Schritte zur Seite gegangen, hatte seine angewinkelten Arme in die Hüften gestützt, schaute sich um und nickte beeindruckt.
    »Was ist?« fragte Jane.
    »Ganz schöner Komplex hier.« Er machte eine ausladende Handbewegung, in die er alles mit einschloss.
    »Wenn die Zuchtanlage zu den größten der Insel gehört, kein Wunder« bemerkte Jane. »Schauen wir sie uns einmal an?«
    »Sicher. Vielleicht ist ein Tor offen.«
    »Wenn nicht, klettern wir über den Zaun, wobei ich das bei diesem fast offenen Gelände nicht als einen Hausfriedensbruch ansehe«, meinte Karate-Jack grinsend.
    Jane hob nur die Schultern.
    Es gab zwei große barackenähnliche Bauten, die praktisch in das Gelände mit hineinintegriert waren, denn sie wurden bereits von dem grünen Drahtzaun umgeben, und nur die Zufahrt lag frei.
    »Die anderen sind noch nicht zu sehen«, sagte Jane, wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellte.
    »Vielleicht kommen sie gar nicht«, erwiderte Adrian, der noch immer nicht glauben wollte, dass einer aus seiner Gruppe in ein Verbrechen mit hineingezogen worden war.
    »Sie könnten ja auch zum Hexenturm gefahren sein«, vermutete die Detektivin.
    »Du lässt dich nicht beirren, wie?«
    »Nein«, erwiderte Jane ernst.
    Sie und Jack Adrian untersuchten die Türen der Baracke. Die waren verschlossen. Als Jane sich von den Bauten trennte und zur Seite ging, konnte sie die Treibhäuser sehen.
    »Da sind wohl die Rosen«, sagte sie.
    »Wo?«
    »In den Treibhäusern.«
    Schnell stand Jack neben ihr. Bleiern schimmerte das Glas der schrägen Dächer. In den Häusern selbst brannte kein Licht. Sie sahen auch keinen Menschen auf dem Gelände, es blieb leer. Nur die zahlreichen Pflanzen, Büsche und Bäume wiegten im leichten Nachtwind.
    »Die Treibhäuser reizen mich«, gab Jane ehrlich zu. »Die werde ich mir auch ansehen. Dort finden wir bestimmt die blutigen Rosen.«
    »Auch die mit den Menschenköpfen?« fragte Jack.
    »Sicherlich.«
    Beide kletterten über den Zaun. Jack Adrian brauchte der Detektivin nicht zu helfen, sie schaffte es auch so, denn sie war wirklich durchtrainiert.
    Auf der anderen Seite versanken ihre Schuhe in weicher Erde. Sie waren auf einem Feld gelandet, das noch keine Bepflanzung zeigte. Sofort wandten sie sich nach links und erreichten einen schmalen Weg, der in Richtung der Treibhäuser führte.
    Wie auf Kommando blieben sie gleichzeitig stehen. Sie hatten das Geräusch vernommen.
    »Was war das?« wisperte Karate-Jack.
    »Hat sich angehört wie Schreie«, hauchte Jane.
    »Und wer hat geschrien?«
    »Weiß ich auch nicht.« Sicherheitshalber öffnete Jane ihre Handtasche und nahm die Astra hervor. Die Waffe gab ihr ein beruhigendes Gefühl und ein wenig Sicherheit.
    Jack Adrian hatte scharfe

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