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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Stein. Als sie zur Seite glitt, starrten die beiden Vampire in einen schwarzen Abgrund.
    Brian erschauderte kurz; er spürte etwas Dunkles, Mächtiges dort unten lauern. Oder war das nur seine Einbildung? – Sicher, er war überreizt. Selbst die Geräusche der Nacht erschienen ihm bedrohlich und unnatürlich laut.
    Gabriel räusperte sich und stand auf. Er fasste nach Brians Hand. »Damit wir uns nicht verlieren.«
    Er murmelte einige seltsame Worte, und bevor Brian etwas einwenden konnte, zog er ihn mit sich in den Tunnel.
    Der Fall war unangenehm, er dauerte länger, als Brian erwartet hatte. Vergeblich versuchte er, den rasanten Sturz zu bremsen, aber es war, als würden sie in die Tiefe hinabgesogen. Krampfhaft klammerte er sich an Gabriels Hand.
    Der harte Aufschlag war alles andere als eine geglückte Landung. Unkontrolliert prallte er auf Gabriel und begrub ihn unter sich.
    »Verdammt!«
    »In dieser Röhre herrschen andere Schwerkraftgesetze«, erklärte Gabriel und schob Brian von sich herunter. »Hier bist du wieder wie ein Mensch, das heißt: Verlass dich nicht auf deine vampirischen Kräfte.«
    Es dauerte nur Sekunden, bis ihr unerlaubtes Eindringen bemerkt wurde. Als Gabriel das Nahen der Wächter spürte, war er sofort auf den Beinen. Auch Brian sprang alarmiert auf.
    Er war mehr als überrascht, als er sich plötzlich zwei groß gewachsenen, muskulösen Männern gegenübersah, die ihn nicht eben freundlich musterten.
    Doch Gabriel schien nicht im Mindesten erschrocken. »Astaran.«
    Er nickte dem kräftigeren der beiden Männer zu. Dieser konnte sein Erstaunen kaum hinter einem gutmütigen, aber nichtssagenden Lächeln verbergen. »Gabriel?«
    »Wir suchen einen Freund«, begann Gabriel ohne Umschweife.
    Astaran nickte wissend.
    »Wird Lance ihn freigeben?«
    Brian versuchte, irgendetwas, irgendeine Regung im Gesicht des Wächters auszumachen. Doch dessen Miene war wie versteinert.
    »Frag’ ihn selbst.« Astarans Stimme war sehr dunkel. »Aber der Zeitpunkt eures Erscheinens ist alles andere als günstig.«
    Wieder spürte Brian, wie Gabriel sich verkrampfte.
    »Ich werde Lance fragen, und du führst Brian zu Alex.« Gabriels Stimme duldete keinen Widerspruch.
    »Wenn du meinst ...«
     
     

Alex lag auf dem Boden, er hatte sich in einer Ecke des Raumes zusammengerollt. Seine Wunden heilten langsam, er brauchte Blut. Um die körperlichen Schmerzen auszublenden, hatte er sich erlaubt, wegzudriften. Auf dem weiten, dunklen Meer seiner Gedanken davonzusegeln. Er war nicht wirklich ansprechbar.
    Doch in irgendeinem hinteren Winkel seines Gehirns registrierte Alex, dass er nicht mehr allein war. Er kehrte zurück aus den Untiefen seiner Ohnmacht und schlug langsam die Augen auf. Astarans Stiefel waren das Erste, was er sah – doch Astaran war nicht allein! Die Schuhe, schlichte, schwarze Lederschuhe – Alex kannte sie. Doch woher? Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Brian. Es war Brian , der dort bei Astaran stand.
    »Brian ... Brian !« Seine eigene Stimme war so leise, so weit entfernt.
    Brian war sofort neben ihm, auf dem Boden, berührte ihn vorsichtig.
    »Alex ... du siehst schrecklich aus.«
    Alex brachte ein gequältes Grinsen zustande. »Danke. Ich ... fühle mich ... noch schlimmer.«
    Brian streichelte ihn zärtlich, liebevoll. »Du brauchst ...«
    »Blut«, mischte sich Astaran ein. »Du hast viel verloren.«
    Er reichte Brian eine Flasche mit dunkelroter Flüssigkeit. »Aber dadurch wurde keiner von uns getötet. Lance hat sich an dir ausgetobt ...« Es klang wie eine Rechtfertigung, eine Entschuldigung vielleicht.
    »Ja ...«
    Brian stieß ein bitteres Lachen aus. Er sah keinen Sinn in den Worten des Wächters. Rasch öffnete er die Flasche, stützte Alex’ Kopf. Dieser war zu schwach, um sich von selbst aufzurichten.
    »Trink«, sagte er sanft. »Es ist schon ein wenig abgekühlt, doch es wird dich wieder auf die Beine bringen.«
    Alex schluckte, Widerwillen bäumte sich in ihm auf, doch er spürte augenblicklich, wie der fremde Lebenssaft seine Heilung beschleunigte.
    »Wie bist du hierher gekommen?« fragte Alex erschöpft. Er setzte sich auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Brian hielt noch immer Alex’ Hände in den seinen.
    »Gabriel hat mich zu dem Friedhof geführt. Er ... wusste sehr genau Bescheid über all das hier.« Er sah sich um, in seiner Stimme schwang eine unausgesprochene Frage mit.
    Alex nickte ein wenig. »Ich weiß. Gabriel war auch

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