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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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unterirdischen Gang und Gewölben, die sich unter der Burg befinden sollten. Doch es gab keinen Zugang.
    Lucky sagte:
    "Ich weiß wirklich nicht, wo man da nach Ikarus suchen soll. Gehen wir zurück in den Ort und kaufen uns etwas zum Essen." Natürlich, er war wie immer hungrig. "Ikarus ist doch kein kleines Kind mehr, er wird schon wieder auftauchen." Damit war für alle die Sache erst einmal erledigt. Ich war verzweifelt. Warum hatte mir nur niemand geglaubt. Deshalb sagte ich zu Mareike:
    "Ihr könnt gerne zurückgehen, ich bleibe noch auf der Burg, ich werde mich einfach noch ein bisschen umschauen. Ich komme später nach." Sie zuckte mit den Schultern und meinte:
    "Wenn du meinst, dass das etwas bringt, dann bleibe ruhig noch hier", dann lief sie schnell hinter den anderen her.
     



7. Ein geheimer Ort
     
    Es war inzwischen richtig heiß, die Sonne schien senkrecht herunter. Meine Haut begann zu brennen und ich suchte mir ein Plätzchen im Schatten. Auf einem Mauervorsprung im Hof der Burg setzte ich mich nieder.
    Es hatte sich schon wieder eine große Menschentraube gebildet, die auf die nächste Führung wartete. Ich war froh, allein zu sein. Ich überlegte krampfhaft, wo sie Ikarus wohl versteckt haben konnten. Die unterirdischen Gewölbe gingen mir nicht mehr aus dem Sinn. Vielleicht gab es doch irgendwo einen Eingang, den wir nicht gesehen hatten. Ich stand deshalb wieder auf. Es hatte keinen Sinn, nur herumzusitzen. Ich ging aus dem Burghof hinaus und ein Stück zurück in den Wald. Von dort konnte man die ganze Burg gut sehen. Sie war wirklich trutzig und von außen fast gruseliger als von innen.
    Die vielen Touristen gingen mir auf die Nerven. Warum hatten meine Vorfahren sich ausgerechnet einen solchen Platz ausgesucht, der alles andere als verschwiegen war? Doch dann kam mir ein Gedanke, den ich sofort wieder verwarf. Vielleicht verschwand hin und wieder ein Tourist spurlos? Rumänien war groß, die Karpaten ein weitläufiges Gebirge. Da konnte sich der eine oder andere schon verlaufen und war vielleicht ein leichtes Opfer für meine Verwandten. Außerdem sollte es sogar Bären geben. Wenn auch die Sache mit Dracula erfunden war und hier niemals eine derartige Person gelebt hatte, meine Vorfahren waren sehr real. Das Bild von Graf Vlad, der angeblich hier im Burghof die Köpfe seiner Feinde auf Pfählen ausgestellt hatte, tauchte wieder vor meinem inneren Auge auf. Das lag zwar Jahrhunderte zurück und doch lebte diese Geschichte noch weiter. Was daran wahr und was nur Erfindung war, blieb offen. Doch meine Vampir Familie lebte offensichtlich hier und ich würde sie heute Abend wieder treffen.
    Ich schlug mich weiter durchs Unterholz immer in der Nähe der Burgmauer. Es war hier angenehm kühl, aber sehr abschüssig. Ich musste höllisch aufpassen, nicht abzustürzen. Ich hatte natürlich wieder die falschen Schuhe an. Wie immer! Plötzlich spürte ich einige Regentropfen auf meinen nackten Armen. Mir war nicht aufgefallen, dass sich der Himmel plötzlich mit Wolken überzogen hatte. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann prasselte ein Regenschauer nieder, der mich im Nu durchgeweicht hatte. Es donnerte und blitzte und ich versuchte, mich bis zur Burgmauer durchzuschlagen. Doch das Unterholz war sehr dicht und jetzt auch noch schlüpfrig durch die Nässe. Ich hielt mich an Wurzeln und herunterhängenden Ästen fest, um nicht den Berg hinunter zu rutschen. Trotzdem verlor ich plötzlich den Halt, ein Ast krachte ab und ich glitt ab. Ein ganzes Stück rutschte ich den Hang hinunter und landete wie durch ein Wunder in einer Mulde. Ich schlug mir dabei meinen Kopf an einem überhängenden Ast an.
    Mein rechter Fuß verfing sich in einem Metallring, der aus dem Boden ragte. Einen Moment saß ich wie benommen da. Mein Herz klopfte laut. Ich hielt mich eisern an dem Metallring fest und fegte mit der anderen Hand die Blätter beiseite. Der Ring gehörte zu einer Holztür, die waagrecht auf dem Boden lag und in einem Metallrahmen fest saß. Der Regen prasselte noch immer herab und lief mir durch den Ausschnitt an meinem Körper hinunter. Die Kleidung klebte an mir und meine Haare hingen mir wirr ins Gesicht. Ich fröstelte.
    Was war das für eine seltsame Tür? Ich zog an dem Metallring, um sie zu öffnen. Doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Mit aller Kraft, versuchte ich es mehrmals hintereinander, doch der Ring bewegte sich nicht. Dann kam mir eine Idee. Ich würde einen kräftigen Stock suchen und

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