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Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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sollen, ihr wartet alle darauf?" Ich war einen Moment lang sprachlos.
    "Na ja, er schläft doch mit dir, und da ist es doch normal, dass er zubeißt."
    Ich hatte nicht geahnt, dass alle darüber Bescheid wussten. Man hatte Orlando also dazu bestimmt, mich in alles einzuweihen und mich auch zu beißen. Hatte ich tatsächlich geglaubt, dass der Sex mit ihm aus reiner Zuneigung geschah? Meine Denkweise war noch immer sehr menschlich und die Regeln des Vampirclans waren mir fremd. Doch ich würde sie noch lernen.
    "Orlando ist der große Lehrmeister", sagte Lucrezia, "er hat jahrhundertlange Erfahrung und er ist derjenige, der immer als erster die Neuen bekommt."
    "Das heißt, dass meine Eltern Orlando dazu bestimmt hatten, mich zu verführen, mich zu beißen und mir alles Weitere beizubringen." Das fand ich wirklich unglaublich. Ich fühlte, wie sich in mir Widerstand regte. Hatten sie nicht mich zur Fürstin ernannt? Würde ich nicht selbst entscheiden dürfen, wer mich vögelt?"
    "Aber dich haben sie bisher verschont?", fragte ich neugierig.
    "Ja, aber mit Lorenzo ist es jetzt doch passiert."
    "Wissen es die anderen schon?", fragte ich weiter.
    "In Bran gibt es keine Geheimnisse, wir sind unter ständiger Beobachtung!
    "Mein Blut ist wertvoll – war wertvoll", verbesserte Lucrezia.
    "Blut von Jungfrauen, die noch nicht gebissen wurden, kann Verletzungen von Vampiren heilen, deshalb haben sie mich bisher nicht zur Jagd mitgenommen und auch sonst auf mich aufgepasst. Deine Mutter verdankt mir ihr Leben. Sie bekam regelmäßig Blut von mir wegen ihrem Leiden. Aber das ist jetzt vorbei."
    "Wer gibt ihr dann jetzt das Blut, das sie braucht?", fragte ich entsetzt.
    "Niemand, sie sind jetzt auf der Suche nach einer neuen Jungfrau, der Clan hat deshalb getagt und sie werden sicher bald eine Neue finden."
    "Das heißt, irgendein junges Mädchen wird entführt und zum Vampir gemacht, um als Wundheilmittel dem Clan zu dienen?"
    Lucrezia zuckte mit den Schultern.
    "Mein Blut ist dafür jetzt nicht mehr zu verwenden", sagte sie mit gleichgültiger Miene.
    "Dein Vater hat sogar vorgeschlagen, dass ich mich dem Clan der Viscontis anschließe, um den Bund zwischen den beiden Clans noch enger zu knüpfen, denn ich bin jetzt nichts mehr wert. Aber ich weiß noch nicht, ob Lorenzo mich wirklich will. Ich müsste auch Italienisch lernen."
    "Oh, nein Lucrezia", entfuhr es mir. "Bleib hier bei uns. Wenn wir nach Gradara gehen, kannst du Lorenzo sicher so oft sehen wie du willst."
    Allmählich verstand ich auch, warum die Laune meines Vaters in den letzten Nächten so schlecht war. Die Probleme mit Lucrezia waren sicher daran schuld. Er machte sich Sorgen um meine Mutter. Und dann kam ich noch mit meinem Wunsch Nicholas in München zu treffen. Aber gerade in diesem Punkt würde ich nicht nachgeben. Ich musste ihn wiedersehen, um jeden Preis. Meine Gedanken waren immer bei ihm. Er hatte bereits aufgehört mir viele SMS am Tag zu schreiben, es waren jetzt nur noch 1 – 2, die aber so verzweifelt klangen, dass ich am liebsten sofort abgereist wäre. Je länger es dauerte, desto heftiger wurden meine Gefühle für ihn. Er war der Mann, den ich haben wollte.
    "Wir sollten bei Einbruch der Dunkelheit zurück sein", sagte Lucrezia,
    "sonst bekommen wir Ärger! Wenn die Jagd beginnt, kommen auch Einzelgänger, die nicht zum Clan gehören und du als Fürstin…"
    "Ja, ich weiß", antwortete ich etwas ungehalten.
    "man will mich entführen, usw. bla bla bla…"
    Lucrezias Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass sie meine Reaktion für falsch hielt. Deshalb sagte ich:
    "Ich glaube eher, dass das ein Ammenmärchen ist, um mich zu bevormunden, schließlich sitzen wir tagein tagaus nur in diesem unterirdischen Gefängnis und ich hoffe sehr, dass das bald anders wird. Außerdem verstehe ich nicht, warum meine Familie sich ausgerechnet Schloss Bran als Exil ausgesucht hat, ein Touristenort in dem tausende von Fremden auf dem Schloss herumstolzieren und die Gegend nach Dracula absuchen. Das ist doch absurd!"
    Lucrezia sagte ohne zu zögern:
    "Das ist doch genau der Grund: die vielen Touristen aus aller Welt. Es fällt viel weniger auf, wenn hier einmal jemand verschwindet, als in einem anderen Teil Europas. Außerdem ist es die beste Tarnung, die man sich vorstellen kann. Wenn nämlich die Vampire in irgendeiner Disco auftauchen, glauben alle es handelt sich um durchgeknallte Touristen in Vampir-Kostümen. Und ein Biss wird nur als ein dummer Scherz

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