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Blutige Verführung 5 (German Edition)

Blutige Verführung 5 (German Edition)

Titel: Blutige Verführung 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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es dir denn sagen sollen? Wir waren so oft getrennt und wenn wir uns sahen, wollte ich einfach nur mit dir zusammen sein." Meine Tränen waren noch nicht versiegt. Nicholas schüttelte den Kopf:
    "Erst jetzt begreife ich so Manches, was für mich keinen Sinn ergeben hat. Warum du nie mit mir zusammen Essen gehen wolltest und warum du auch im Sommer nur langärmelige Sachen trägst und nicht an den Strand willst." Ich blickte verlegen auf meine Hände. Er hatte weder meine langen Zähne erwähnt, noch meine Fänge, die unter den Fingernägeln deutlich zu sehen waren.
    "Ich wollte es dir immer sagen, aber es gab einfach keine Gelegenheit und dass ich dich hierher mitgenommen habe, war ein Risiko. Das war mir klar, aber ich hatte gehofft, dass du nicht auf einmal die ganze Wahrheit erfahren würdest."
    "Was ist denn die ganze Wahrheit?", fragte Nicholas vorwurfsvoll und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust gekreuzt.
    "Dass ich ein Vampir bin, dass ich ewig leben werde und dass ich in Gradara bleiben muss, weil ich die Fürstin des Clans bin." Die Wahrheit ging mir viel leichter von den Lippen, als jede Lüge. Mit diesem Eingeständnis würde ich ihn für immer verlieren und trotzdem fühlte ich mich irgendwie erleichtert. Sein Blick ruhte noch immer auf mir.
    "Das weiß ich alles schon", sagte er,
    "doch wie soll das mit uns weitergehen? Dafür gibt es doch keine Lösung, oder?"
    Resigniert schüttelte ich den Kopf:
    "Ich kann dich nicht zwingen, auch ein Vampir zu werden, wenn du es nicht willst." Sein Gesicht verdüsterte sich weiter:
    "Du hast mich doch schon gebissen!", sagte er.
    "Heißt das, dass ich bereits Vampirblut in mir habe?" Ich schüttelte energisch den Kopf.
    "Nein, ich habe nur ein wenig von Deinem Blut getrunken", flüsterte ich beschämt.
 Er stand auf und ging im Zimmer auf und ab. Dann sagte er:
    "Du hast gesagt, dass du mich liebst, aber ich weiß jetzt, dass das eine Lüge war. Eine infame Lüge. Du bist abartig und grausam. Du weißt gar nicht, was das ist 'Liebe', - habe ich Recht? Er blieb vor mir stehen und stemmte die Hände in die Hüften. Ich fühlte, wie feindselig sein Blick war. Er hatte sich in Rage geredet. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich wagte nicht, ihm zu widersprechen. Nicholas war richtig wütend, weil ich ihn so lange belogen hatte. Er nahm seinen Gang durch das Zimmer wieder auf.
    "Ich glaube, du hast mich nur benutzt, um…, ja was eigentlich? Hast du wirklich geglaubt, das würde ewig so weitergehen? Und ich würde es nie erfahren?" Er kam zurück zum Bett, auf dem ich noch immer saß:
    "Lucia, mir ist mein Leben als Mensch lieb und allein der Gedanke, ich müsste Blut trinken wie du, finde ich abscheulich." Ich wagte nicht, ihm zu widersprechen.
    "Können wir nicht trotzdem zusammen sein?", fragte ich leise.
    "Bisher war das doch auch kein Problem." Nicholas blieb abrupt stehen:
    "Das ist unmöglich!", sagte er kurz.
    "Ich weiß nicht einmal, wer du wirklich bist. Ich bin völlig ratlos. Wir leben im 21. Jahrhundert und dass es tatsächlich noch Vampire gibt, höre ich heute zum ersten Mal. Dieses Schloss hier – das ist doch tiefstes Mittelalter. Da kann man doch nicht dauerhaft leben. Und der Vampirkult, so wie ich das sehe, ist längst Vergangenheit. "
    Ich stand vom Bett auf und wollte auf Nicholas zugehen, doch er wich vor mir zurück wie vor einer Aussätzigen.
    "Komme mir nicht zu nahe!", rief er.
    "Ich möchte jetzt gehen." Ich blieb wie angewurzelt stehen.
    "Werden wir uns nicht mehr wiedersehen?", fragte ich verzweifelt.
    Doch Nicholas gab mir keine Antwort, er machte auf dem Absatz kehrt und ging aus dem Zimmer. Er floh vor mir. Dann hörte ich, wie sich seine Schritte entfernten. Mutlos legte ich mich wieder auf mein neues Bett und weinte in die Kissen. Ich hatte nicht die Kraft aufzustehen und ihm nachzulaufen. Was hätte es auch genutzt? Er hatte sich entschieden. Ich würde ihn nie wiedersehen.
    Ich setzte mich auf und starrte in die Dunkelheit. Was hatte mein Leben für einen Sinn, wenn mich der einzige Mann, den ich je geliebt hatte und mit dem ich immer zusammen sein wollte, verließ? Mein Magen krampfte sich zusammen und mein Kopf schien zu bersten. Ich war jetzt die Fürstin, am Ziel meiner Wünsche, doch das Loch, das sich vor mir auftat, war schwärzer als die Hölle.
     

8. Der Verräter
     
     
    Der nächste Tag begann mit Düsternis, nicht nur in meinem Herzen, sondern auch draußen mit dicken grauen Wolken und

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