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Blutige Vergeltung

Blutige Vergeltung

Titel: Blutige Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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auf sie aufgepasst. Vielleicht war alles nur Zufall, ganz einfach zu erklären und …“
    „Und jedes Mal, wenn wir es mit einem so glücklichen Zufall zu tun bekommen, steckt jemand dahinter, der fiese Pläne ausheckt.“ Er rutschte unruhig in seinem Sitz herum. „Also was machen wir jetzt?“
    „Wir finden heraus, was sich auf diesem Flugplatz abspielt und wofür diese neuen Gebäude gut sind. Und mit ein bisschen Glück rechnen sie nicht damit, dass wir sie hier angreifen.“ Glück. Schon wieder! Dabei ist das niemals ein geeigneter Ersatz für ordentliche Planung, Munition oder Intelligenz, wie Michail sagen würde. An mir nagte das Gefühl, irgendetwas übersehen zu haben, in eine Falle zu laufen. Aber dann verging es wieder. „Fuck.“
    „Ganz meine Meinung. – Also wie sieht dein Plan aus?“
    „Was würdest du denn vorschlagen?“ Denn immerhin würdest du dasselbe machen wie ich auch.
    Er schnüffelte. Verzog das Gesicht. „Diesen Blechhaufen mit Volldampf auf das Flugfeld fahren und dabei die Augen offen halten. Dann würde ich dich losschicken, damit sie das Feuer auf dich eröffnen, während ich mich verschanze und Rosita dir den Rücken deckt. Was natürlich nur nötig ist, wenn sie Wachposten haben.“
    „Ich sehe niemanden, aber darauf kann man sich natürlich nicht verlassen.“ Ich bekam Kopfschmerzen und schob die Brille über meine Augen. Damit sah die Welt schon besser aus, aber die letzten paar Meilen würde ich sie wieder abnehmen müssen. „Dieses Baby hier ist aus demselben Metall gemacht wie mein Impala. Solange niemand den Tank trifft, sollte es einiges aushalten. Nachdem ich in diesem Fall schon ein Auto opfern musste, will ich kein zweites explodieren sehen.“
    „Amen, Kleines.“ Leon seufzte, und während er sich in seinem Sitz in Position begab, schellte das Kupfer in seinen Haaren. Ich konnte ihm am Gesicht ablesen, dass er sich nach mehr Bier sehnte.
    Ich wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, aber es kam nichts. Also legte ich den Gang ein und trat aufs Gaspedal, froh, Leon bei mir zu haben.
    Eine gewaltige Staubwolke hüllte uns ein, als ich mit dem Lenkrad kämpfte, das Heck herumriss und auf die Bremse trat. Leon und ich hechteten im selben Augenblick aus dem Wagen und krabbelten beide zu der Stelle, von der aus wir uns am besten verteidigen konnten: zwischen dem hinteren Ende des Autos und dem am weitest entfernten Hangar. Von hier aus hatten wir freies Schussfeld auf die Rollbahn und eine gute Chance auf Deckung, während wir uns im Zickzack und Haken schlagend auf die neu gebauten Gebäude zubewegten.
    Als weder Schüsse fielen noch sonst etwas passierte, wurde die Situation irgendwie absurd.
    Ich kauerte mich nieder und ließ meinen Mantel hinter mir zu Boden hängen. Das Kupfer in Leons Haaren stimmte ein süßes Lied an. „Lauf!“, flüsterte er, Rosita im Anschlag. Seine wachsamen Augen suchten die Gasse vor uns nach Gewehrmündungen ab.
    Ich setzte mich in Bewegung, zog Sphärenenergie aus der summenden Narbe an meinem Handgelenk und rannte beinahe schneller, als ich es kontrollieren konnte. Das Ding spielt verrückt. Verflucht, Perry! Doch blitzschnell war der Gedanke wieder verschwunden. Ich erreichte eine Deckung, zielte mit beiden Pistolen auf den Weg vor mir und überprüfte das Terrain. Doch nichts rührte sich. Es herrschte Grabesstille.
    Kapiert, Jill? Grabesstille? Har, har.
    Ich pfiff, und Leon kam mir auf demselben Weg nach. Wir gaben uns gegenseitig Feuerschutz, aber gingen nun schneller vor als eben noch, denn es war offensichtlich, dass hier niemand außer uns war. Ich hörte nicht einmal einen Herzschlag. Nur das Schaben des Sands, der über den Wüstenboden getrieben wurde von einem Wind, der direkt aus der Backröhre zu kommen schien.
    Als würde ein Schuppentier sich in ein dunkles Loch wühlen.
    „Das ist unheimlich“, murmelte ich. Dann hielt ich die Klappe, während mein Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Eine Falle. Das musste eine Falle sein.
    Das größte der neuen Gebäude steckte unter einem glänzenden Blechdach, und Leon und ich blieben stehen, um einen Augenblick lang nachzudenken. An der Seite der Baracke gab es eine Tür, mit einer hübschen doppelt verstärkten Verkleidung. Man gelangte über eine nagelneue Holztreppe und eine Rampe dorthin, die breit genug für einen Gabelstapler war. Die Tür selbst hatte einen Riegel und ein Vorhängeschloss, die schimmerten wie Katzengold.
    „Meinst du …“
    Hab ich auch

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