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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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stämmiger gebaut.
    Er hatte das Messer.
    Der Mond verschwand hinter der nächsten Wolkenbank, und die Dunkelheit kehrte zurück.
    Der zweite Mann trat auf den Leichnam zu, wobei ihm jetzt endlich auffiel, wie tief die Beine des Toten hingen. Seine Füße schwebten nur gut einen Viertelmeter über dem Boden. Tatsächlich war derjenige, der den Knoten der Schlinge um den Hals des Mannes gebunden hatte, kein Experte gewesen. Der zweite Mann betrachtete den baumelnden Leichnam eingehender und nahm den gestreckten Hals zur Kenntnis. Die Haut über den verwelkten Muskeln spannte sich straff.
    Man hatte den Mann zu Tode gewürgt. Die Gnade eines gebrochenen Halses war ihm verwehrt geblieben.
    Der zweite Mann nahm zudem den Gestank wahr, der von dem Leichnam ausging. Der Geruch nach verwesendem Fleisch.
    Die Kleider hatte man dem Aufgehängten weggenommen, weshalb es nichts gab, das den Geruch eindämmte. Er rümpfte die Nase, als er näher herantrat, wobei sein Blick für einen Moment an den verwüsteten, geschrumpften Genitalien hängen blieb.
    Wahrscheinlich auch hier die Krähen, dachte er.
    Der Hodensack des Toten klaffte auseinander, höchstwahrscheinlich von einem kräftigen Schnabel aufgerissen. Die Hoden waren verschlungen worden, der Penis verstümmelt.
    Auch die Füße des Leichnams wiesen mehrere schlimme Verunstaltungen auf. Wahrscheinlich hatten Füchse oder Dachse, die nicht an den verwesenden Leichnam herankamen, nach den zugänglichsten Teilen geschnappt und hineingebissen. Drei Zehen fehlten.
    Der Mann schien der Betrachtung des baumelnden Leichnams überdrüssig zu sein und machte sich stattdessen an die Arbeit. Er nahm den linken Arm in seine starke Hand. Dann drückte er mit der anderen das Messer auf das Handgelenk.
    Die Haut des Toten fühlte sich weich und nachgiebig an, und er fand es relativ leicht, sie einzuschneiden.
    Bis er den Knochen erreichte.
    Die Messerklinge kratzte über die Speiche und die Elle, doch der Mann ließ nicht nach und lächelte, als er ein dumpfes Knacken hörte. Er arbeitete weiter mit dem Messer, indem er es wie eine Säge benutzte, während er gleichzeitig an der Hand zog, bis er das Glied abgetrennt hatte.
    Er hielt es wie eine Trophäe in die Höhe und ging zum ersten Mann zurück, der den gesamten Vorgang völlig ungerührt beobachtet hatte.
    Jetzt griff er in seine Jacke und holte ein kleines Holzkästchen, vielleicht 15 mal 20 Zentimeter groß, heraus. Er öffnete es und sah zu, wie sein Begleiter die Hand hineinlegte. Dann gingen die beiden Männer zufrieden zurück zu den Pferden, die ganz in der Nähe angebunden standen, schwangen sich in den Sattel und ritten davon.
    Der aufgehängte Mann drehte sich sacht in der Brise.
    12
    Das grüne Lämpchen des Anrufbeantworters blinkte, als Doyle eintrat.
    Er schaltete das Licht ein, ging zum Gerät und drückte auf den Knopf mit der Beschriftung »Eingegangene Nachrichten«. Während er darauf wartete, dass das Band zurückspulte, zog er seine Lederjacke aus und warf sie auf das Sofa. Dann ging er durchs Wohnzimmer des kleinen Apartments zur Stereoanlage.
    Die erste Nachricht wurde abgespielt.
    »Ist da Carol ...? Ist Carol da ...? ...« Danach Schweigen und ein Klicken. Verwählt.
    »Idiot«, murmelte Doyle, weil er sich über den anonymen Anrufer ärgerte. Es piepte, dann begann die Wiedergabe der zweiten Nachricht.
    »Sean, hier ist Angela. Angela O’Neal. Ich hoffe, du erinnerst dich noch an mich.« Ein Glucksen. »Ich hoffe, dir hat vorletzte Nacht genauso viel Spaß gemacht wie mir.«
    Doyle drehte sich um und lief zum Anrufbeantworter zurück.
    »Ich bin sicher, ich habe dir meine Nummer gegeben, aber falls du sie vergessen haben solltest, gebe ich sie dir noch mal, damit du mich anrufen kannst. Die Nummer ...«
    Doyle drückte auf Stop und schaltete stattdessen die Stereoanlage ein. Sofort begannen sich die Bandspulen der eingelegten Kassette zu drehen.
    »... In a hotel room, I remember the way, we’d do what we do ...«
    Doyle betrat die Küche und streifte dabei das Schulterholster ab.
    »Too long, without your touch, too long without your love ...«
    Der Sänger röhrte aus dem Wohnzimmer weiter, als Doyle einen Karton Milch aus dem Kühlschrank holte, den Deckel abschraubte und in großen Schlucken trank. Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab, holte ein Glas von der Spüle, blies hinein, um etwas Staub zu entfernen, und füllte es dann mit der weißen Flüssigkeit. Er nahm die Milch mit ins

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