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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Akzent ab.
    »Sie wurden zur Befragung in ein Polizeirevier gebracht«, teilte ihm Austin mit.
    »In welches?«
    »Das geht Sie nichts an, Doyle. Das ist jetzt unser Spiel«, sagte der Polizist gereizt.
    »Totaler Quatsch!«, schnauzte der jüngere Mann. »Auf welche Wache hat man sie gebracht? Ich will mit ihnen reden.«
    »Ich sagte doch schon, das fällt jetzt in unsere Zuständigkeit. Es handelte sich um eine abgestimmte Operation der Anti-Terror-Einheit und der Sondereinsatzgruppe. Das hat nichts mit Ihnen oder Ihrer Abteilung zu tun. Sie sind heute nur dabei gewesen, um zu beobachten und beratend zur Seite zu stehen. Nicht, um die verdammten Verdächtigen zu erschießen.«
    »Sie können von Glück sagen, dass ich einen umgelegt habe«, meinte Doyle. »Sie wissen nicht, wie man mit denen umgehen muss, Austin.«
    »Und sie zu erschießen, ist dann wohl die Lösung?«
    »Jedenfalls ist es meine beschissene Lösung«, schnauzte Doyle. »Also, auf welche Wache haben Sie die Kerle bringen lassen?«
    »Warum wollen Sie das wissen? Damit Sie Informationen aus ihnen herausfoltern können? Sie brauchen eine offizielle Genehmigung, bevor Sie Gefangene dieser Art verhören dürfen.«
    »Ich habe die Genehmigung. Rufen Sie meine Vorgesetzten an, wenn Sie mir nicht glauben. Was meinen Sie, warum ich heute Abend hier bin? Ich werd’s Ihnen sagen. Weil niemand Ihnen und Ihren Leuten zugetraut hat, diesen Job zu erledigen, ohne ihn gründlich zu versauen.« Doyle öffnete die Tür seines eigenen Wagens. »Wenn Sie mir nicht sagen wollen, wohin man sie gebracht hat, dann tut’s ganz sicher jemand anders.« Er klemmte sich hinter das Steuer, kurbelte das Seitenfenster herunter und sah zu Austin hoch. »Was wurde überhaupt in dem Haus gefunden?« Mit dem Daumen zeigte er hinter sich in die Richtung von Nummer 22. »Und sagen Sie mir nicht, dass mich das nichts angeht.«
    Austin betrachtete den jüngeren Mann einen Moment lang wütend, während die Muskeln an den Seiten seines Kiefers pochten.
    »Zwei AK-47, 3000 Schuss Munition und etwas Plastiksprengstoff. Semtex«, sagte er.
    »Wie viel?«
    »Ungefähr 30 Kilo.«
    Doyle nickte.
    »Genug für ein halbes Dutzend Bomben. Genug, um Gott weiß wie viele Leute umzubringen.« Er lächelte humorlos. »Und Sie beklagen sich, weil ich einen von diesen Wichsern erschossen habe.« Doyle ließ den Motor seines Wagens an und gab Gas, wobei der Motor kurz aufheulte. »Ich fahr jetzt nach Hause und zieh mich um. Wahrscheinlich sehen wir uns später noch.« Er löste die Handbremse. »Nur für ein kleines Schwätzchen mit unseren irischen Freunden.« Doyle zwinkerte dem Chief Inspector zu und fuhr los, wobei er auf die Hupe drückte, weil ihm zwei Männer den Weg versperrten. Sie sprangen hastig zur Seite, während er an ihnen vorbeifuhr.
    Austin blieb stehen und schaute dem Datsun hinterher, bis er um eine Ecke bog und verschwand. Seine großen Fäuste schlossen und öffneten sich, während sich sein Blick auf die Straße heftete, über die sich Doyle davongemacht hatte.
    »Scheißkerl«, murmelte er leise.
    VORBEREITUNG
    Vor drei Tagen hatte man den Mann aufgeknüpft.
    Sein Leichnam baumelte an dem Seil und drehte sich leicht in der Brise. Das Holz des Galgens ächzte traurig in einer letzten Totenklage.
    Schwierig, sein Alter zu schätzen. Ein großer Teil seines Gesichts war verschwunden.
    Die Krähen hatten gründliche Arbeit geleistet.
    Zuerst hatten sie sich die Augen vorgenommen, die von den Aasvögeln hungrig verschlungen wurden.
    Fliegen nisteten sich in den offenen Wunden ein und legten dort Eier ab, sodass sich jetzt Teile des Gesichts zu bewegen schienen. Als zuckten immer noch Muskeln in der toten Visage.
    Maden wanden sich unter den Hautfetzen und fraßen sich den Weg frei.
    Eine Augenhöhle wimmelte von ihnen. Die zappelnden Kleintiere kullerten eine aufgerissene Wange hinunter wie lebende, parasitäre Tränen.
    Der Leichnam drehte sich weiter, als der Nachtwind auffrischte und die Wolken wie einen Vorhang vor den Mond zog, wodurch die Dunkelheit, die über der Landschaft hing, noch zunahm.
    Die beiden Männer, die zu dem baumelnden Leichnam emporstarrten, taten dies mit Gleichmut.
    Sie kannten den Namen des Mannes nicht und wussten nicht, warum man ihn aufgehängt hatte. Es kümmerte sie nicht.
    Der Erste war ein hochgewachsenes, schlankes Individuum mit knochigen Fingern, die er immer wieder ineinanderschob, als mische er Karten. Sein Begleiter war ebenfalls groß, doch

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