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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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es gab immer noch die Drogen.
    Doch eine Sache entzog sich ihnen weiterhin. Nicht so sehr aufgrund mangelnder Verfügbarkeit, sondern weil es sich nicht um etwas Materielles handelte.
    Der ultimative Nervenkitzel.
    Callahan hatte sein ganzes Leben lang danach gesucht und mit jeder erdenklichen Substanz und Erfahrung herumexperimentiert. Natürlich gab es einiges, das er noch nicht probiert hatte, aber über kurz oder lang würden die Bemühungen von Erfolg gekrönt sein.
    Er und Laura hatten es sich zu ihrer Aufgabe gemacht.
    Es war ihr Heiliger Gral.
    Er musste über die Analogie schmunzeln. Als heilig konnte man wohl die wenigsten ihrer Zerstreuungen bezeichnen.
    In Laura hatte er die perfekte Gefährtin gefunden, ebenso hingebungsvoll wie obsessiv bei ihrer Suche nach dem ultimativen Nervenkitzel wie er. Gemeinsam hatten sie die ganze Skala der Perversionen abgeklappert und Geist und Körper mit ihrer einzigartigen Suche erschöpft, ohne jemals wirklich zu wissen, wie nah sie der Verwirklichung des flüchtigen Traums tatsächlich gekommen waren. Keiner von ihnen wusste, in welcher Form er sich ihnen offenbaren würde. Sie lebten in einem Zustand beinahe ständiger Erwartung, existierten in einer Welt gesteigerter Erregung.
    Callahan wusste, dass der ultimative Kick nicht darin bestand, ein Leben zu nehmen.
    Das hatte er bereits zweimal getan – einmal durch Schießen, das andere Mal durch Strangulation. Zu beobachten und zu spüren, wie das Leben eines Menschen verging, war in der Tat eine starke Empfindung, aber er wusste, dass es etwas geben musste, das noch darüber hinausging.
    Vielleicht sogar über den Tod an sich.
    Callahan lächelte in sich hinein und schaltete den Fernseher ein.
    Hinter dem Nachrichtensprecher erschien das Foto eines Priesters. Etwas an dem Gesicht des Mannes kam ihm vage bekannt vor. Callahan stand auf, um sein Glas nachzufüllen, und schaltete dabei den Ton an.
    »... im Laufe des heutigen Tages. Die Schüsse fielen vor Mr. Pithers’ Haus in Fermanagh und wurden von einer Nachbarin beobachtet ...«
    »David, müssen wir uns das ansehen?«, fragte Laura müde.
    Callahan hob eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Seine volle Aufmerksamkeit richtete sich auf den Bildschirm. Er kehrte zu seinem Sessel zurück und starrte verklärt auf den Fernseher.
    »... Reverend Pithers lebte zum Zeitpunkt der Einlieferung ins Krankenhaus bereits nicht mehr. Seine Frau wurde bei dem Attentat ebenfalls getötet ...«
    Callahan trank nachdenklich einen Schluck aus seinem Glas.
    »... Das Attentat wurde von Vertretern sämtlicher Parteien verurteilt, auch von der Provisional IRA, der paramilitärischen Splittergruppe, die sich im Dezember 1969 von der IRA abgespalten hat. Sie wies jegliche Beteiligung ihrer Männer an dem Attentat nachdrücklich von sich ...«
    Laura wälzte sich auf den Bauch und stützte die Arme unter ihr Kinn, während sie desinteressiert der Berichterstattung folgte.
    »... Nachdem sich dieses Attentat so kurz nach dem Massaker in Stormont ereignete, schwinden die Hoffnungen auf eine dauerhafte Lösung der militärischen und politischen Probleme in Nordirland zunehmend. Die Polizei vermutet, dass die für die Morde in Stormont verantwortlichen Täter auch für die Tötung von Reverend Pithers und dessen Frau verantwortlich sind ...«
    Callahan trank ausgiebig aus seinem Brandyglas und spürte, wie sich die bernsteinfarbene Flüssigkeit den Weg in seinen Magen brannte.
    »... die Jagd nach den Mördern hält an ...«
    Callahan hatte sich gerade erhoben, um noch einmal zur Bar zu gehen, als das Hausmädchen in der Tür zum Wohnzimmer erschien, um anzukündigen, dass das Abendessen auf dem Tisch stand. Laura dankte ihr, stand auf und machte Anstalten, im Vorbeigehen den Fernseher auszuschalten.
    »Lass ihn an.« Callahan konzentrierte sich immer noch auf den Bildschirm.
    Laura zuckte die Achseln und verließ das Zimmer.
    Das Telefon klingelte. Callahan nahm den Hörer ab.
    »Hallo«, meldete er sich, die Augen starr auf den Fernseher gerichtet. Als er bemerkte, dass das Thema gewechselt hatte, schaltete er ab. »Hallo.«
    Keine Antwort.
    »Wer ist da?«, fragte er gereizt.
    Er hörte ein Klicken, als am anderen Ende aufgelegt wurde.
    Er behielt den Hörer noch einen Moment in der Hand, dann ließ er ihn auf die Gabel fallen und folgte Laura ins Esszimmer. Sie nahmen beide Platz.
    Nachdem sie gerade den ersten Gang beendet hatten, klingelte das Telefon noch einmal.
    »Lass Julie

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