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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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unauffällig vorgehen. Nichts als ein Stück Flur trennte ihre Zimmer voneinander. Wenn er mitbekam, dass bei ihr die Tür aufging ...
    Catherine Roberts raffte ihre Jacke etwas enger zusammen, blieb noch einen Moment vor der Tür stehen und öffnete sie dann vorsichtig, um so geräuschlos wie möglich den Raum zu verlassen.
    Im Gasthof war alles still, und diese Stille schien jeden Laut, jedes noch so leise Geräusch zu verstärken. Sie warf einen Blick auf die große Standuhr am Treppenabsatz neben Channings Zimmer. Das Pendel schwang langsam hin und her.
    2:16 Uhr.
    Sie schlich zur Treppe und die Stufen hinunter und fluchte lautlos, als eine von ihnen unter der Last ihres Gewichts protestierend knarrte. Sie warf einen raschen Blick zurück auf die Tür von Channings Zimmer, aber dort blieb alles ruhig.
    Sie erreichte den Fuß der Treppe und huschte durch den kleinen Rezeptionsbereich.
    Die Eingangstür war verschlossen, aber nicht verriegelt.
    Langsam drehte sie den Schlüssel, wobei sie auf die Zähne biss, als er Widerstand leistete, doch dann öffnete sich das Schloss mit einem laut hallenden Klicken.
    Cath wartete einen Moment und lauschte, bevor sie die Tür ganz öffnete und nach draußen glitt.
    Der kühle Wind traf sie wie eine unsichtbare Faust, als sie auf die Straße trat, zerzauste ihre Haare und ließ sie frösteln. Sie stellte den Kragen ihrer Jacke auf, zog die Tür zum Gasthof hinter sich zu und tastete nach den Schlüsseln für den Peugeot, während sie zum Wagen eilte. Sie schob sich hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. Das durfte er ruhig mitbekommen. Selbst wenn er es hörte, vermutete er wohl kaum, dass sie etwas damit zu tun hatte.
    Er würde sie nicht verdächtigen.
    Der Motor sprang sofort an, und sie fuhr los, durch das Dorf und zu der Straße, die sie zur Kirche brachte.
    Die Häuser schienen langsam zu verschwinden, und die Landschaft drängte sich in den Vordergrund. So üppig und einladend sie bei Tageslicht auch wirkte, in der Schwärze der Nacht schien sie Cath zu bedrängen. Sie schaltete das Fernlicht ein, und die Lichtstrahlen schnitten durch das Dunkel und erleuchteten die schmale Straße, die aus dem Dorf führte.
    Nah am Straßenrand wachsende Bäume schienen Skelettfinger nach ihr auszustrecken, als wollten sie den Wagen anheben. Starker Wind kam auf, und der Fahrtwind schwoll zu einem lauten Heulen an. Der mondlose Himmel glich einer Decke aus fleckigem Samt.
    Sie versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren, aber das Bild des Fensters schlich sich immer wieder in ihre Gedanken.
    Die Fragen quälten sie immer noch. Vor allem, da es nicht einmal den Ansatz einer Erklärung gab. Wer hatte das Fenster freigelegt? Wie konnte es so perfekt erhalten sein? Als sie auf dem Sitz herumrutschte, spürte sie eine Unebenheit unter einer Pobacke, und ihr fiel wieder ein, dass Lausards Feuerzeug noch in der Tasche steckte.
    Daraus ergab sich die nächste Frage.
    Wann war der Reporter in die Kirche zurückgekehrt? Warum hatte er sein Feuerzeug zurückgelassen?
    Fragen .
    Aber keine Antworten.
    Viel zu viele Fragen. Zu viel zu bedenken. Sie bog ab und folgte einer lang gezogenen Kurve der Straße in dem Wissen, dass sie die Kirche fast erreicht hatte.
    Cath spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten.
    Nur der kalte Wind .
    Zumindest redete sie sich das ein.
    Als sie die Kuppe des Hügels erreichte, lag die Kirche unsichtbar im Tal unter ihr, wurde von der Dunkelheit verschluckt.
    Sie lenkte den Peugeot den schmalen Weg hinab und hielt das Lenkrad krampfhaft fest. Der unebene Straßenbelag brachte es zum Zittern.
    Als sie die Kirche fast erreicht hatte, erfassten die Scheinwerfer die Umrisse des Bauwerks. Es schien aus der Nacht selbst zu wachsen, behauen aus der Umbra, quasi aus der Finsternis geschnitzt.
    Etwas bewegte sich unweit der Tür.
    Cath schluckte und fuhr langsamer, weil das große Hauptportal knapp zehn Meter vor ihr aufragte.
    Was immer die Bewegung vor der Kirche verursacht hatte, schien verschwunden zu sein. Sie blinzelte angestrengt in die Schwärze.
    Erneut eine Bewegung.
    Eine Ratte huschte von der Kirche weg und verschwand im langen Gras, das in der unmittelbaren Umgebung wuchs. Cath atmete tief ein und aus, wütend auf sich selbst, weil sie so schreckhaft war, insgeheim froh, dass es zumindest einen konkreten Grund gab, sich mitten in der Nacht allein an diesem Ort unbehaglich zu fühlen.
    Sie bremste und holte eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach. Als sie

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