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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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strömten. Sie wirkten blass und verängstigt. Den Exodus in diesem Bereich des Stadions mussten mittlerweile auch die übrigen Zuschauer bemerkt haben. Sicher fragten sie sich, was hier vorging.
    Einige würden es durchschauen.
    Er sah, dass viele der Zuschauer auf der gegenüberliegenden Tribüne aufstanden und ihre Aufmerksamkeit auf den Bereich konzentrierten, der geräumt wurde. Das eigentliche Spiel nahmen sie mittlerweile nur noch nebenbei zur Kenntnis.
    Er warf einen Blick auf die Tribüne hinter sich.
    Fast leer.
    Die Polizei hatte gute Arbeit geleistet. Doyle empfand vorübergehend so etwas wie Erleichterung. Im besten Fall forderte die Bombe überhaupt keine Opfer.
    Ein dünnes Lächeln kräuselte seine Lippen.
    Vielleicht hatte er die Bombe viel früher entdeckt, als Maguire es für möglich hielt. Ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doyles Lächeln wurde breiter, als er die Nachricht über Funk hörte, dass man die Tribüne vollständig geräumt und abgesperrt hatte.
    »Zum Teufel mit dir, Maguire«, murmelte er. »Diesmal nicht.«
    Er drehte sich um und richtete den Blick auf die Haupttribüne, auf der die Zuschauer noch immer auf die leeren Plätze starrten.
    Genau in ihrer Mitte ereignete sich die Explosion.
    Sie war gewaltig, fegte durch die Haupttribüne und schleuderte Sitze, Trümmerstücke aus Beton, Metall und Plastik sowie menschliche Körper durch die Luft.
    Eine so gewaltige Explosion, dass selbst Doyle, der auf der anderen Seite des Spielfelds stand, die Druckwelle spürte. Und auch die Hitzewelle, die auf die Explosion folgte.
    Er sah, wie Leiber himmelwärts geschleudert wurden. Manche zogen Fahnen aus Blut hinter sich her wie groteske Feuerwerkskörper.
    Ein greller rot-weißer Feuerball brodelte auf der Haupttribüne und blendete Doyle vorübergehend. Ihm folgten eine Sekundärexplosion und stinkende Wolken aus schwarzem Qualm, die sich über dem Schauplatz der Verwüstung zusammenballten und eine dicke, pilzförmige Wolke bildeten, die auf zehn Meter hohen Flammenzungen zum Himmel aufstieg.
    Teile des Tribünendaches, von der fürchterlichen Wucht der Explosion weggesprengt, krachten zu Boden, und verbogene Metallplatten stürzten nun auch auf die Menschen nieder, die nicht die ursprüngliche Detonation bereits getötet oder verstümmelt hatte. Als der tosende Donner verstummte, hörte Doyle die Schmerzens- und Entsetzensschreie.
    Er lief über das Spielfeld und an Spielern vorbei, die benommen und wie gelähmt dastanden und auf das Gemetzel starrten oder sich einfach auf den Boden geworfen hatten. Andere liefen zum Spielertunnel und zur Gegengerade. Überall hin, nur weg von dem Grauen.
    Auf dem Spielfeld lagen Leichen, von der Sprengkraft der Bombe bis dorthin geschleudert.
    Doyle lief an einem Mann vorbei, dem ein Bein fehlte. Es war an der Hüfte abgerissen. Aus dem Stumpf spritzten Blutfontänen.
    Einen anderen hatte die Explosion enthauptet. Sein lebloser Körper kam auf dem inzwischen glitschig-roten Spielfeld zum Liegen.
    Eine Hand mit einem Großteil des Arms daran lag in der Nähe der Seitenlinie. Zwei oder drei Schritte weiter links der Leichnam eines Kindes, dem der Hinterkopf abrasiert worden war. Zwischen den Schulterblättern konnte man die blanken Wirbel seines Rückgrats sehen.
    Andere bewegten sich noch.
    Ein Mann, dem es den Arm auf Höhe des Ellenbogens weggefetzt hatte, versuchte, vor den lodernden Flammen davonzukriechen. Eine Frau kam schreiend aus den Überresten der Tribüne gerannt, Haare und Kleider standen in Flammen.
    Doyle packte sie, wobei er sich die Hände verbrannte, und wälzte sie auf dem Rasen hin und her, um die Flammen zu ersticken. Sie blieb auf dem Rücken liegen. Ihre Haut war infolge der unglaublichen Hitze völlig schwarz. Er konnte tatsächlich zusehen, wie Blasen in ihrem Gesicht entstanden. Sich bildeten, dann aufplatzten und ihren klebrigen Inhalt über ihre verkohlten Züge verspritzten. Sie hustete, und aus ihrem Mund drang Rauch. Als er aufstand, wusste er, dass sie nicht mehr lebte.
    Überall lagen Trümmer herum, manche davon rot glühend. Doyle schaute zu der brennenden Ruine der Tribüne empor und erspähte überall reglose Leiber quer über den Sitzen. Unfähig sich zu bewegen, konnten sie nur darauf warten, von den Flammen verschlungen zu werden, die immer noch in der kühlen Nachtluft loderten und einen neuen Gestank mit sich brachten.
    Den widerwärtig süßen Geruch von verbranntem Fleisch.
    Doyle drehte sich um und

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