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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Roberts im Eingang der Kirche auftauchte.
    »Sie wollen das Fenster sehen«, sagte Channing.
    Cath nickte zögernd.
    »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen«, sagte sie müde.
    Channing warf ihr einen wütenden Blick zu.
    Callahan lächelte fast unmerklich. Er und Laura folgten Cath in die Kirche.
    Als sie eintraten, traf sie beide der Geruch von Feuchtigkeit und Fäulnis. Laura musste ihre Schritte sehr vorsichtig setzen, um nicht über die Trümmer aus verrottetem Holz zu stolpern, die sich überall auf dem Steinboden verteilten. Eine mehrere Zentimeter dicke Staubschicht wurde jedes Mal, wenn sie einen Fuß auf den Boden setzte, wie Qualm aufgewirbelt. Es glich einem Marsch über Totenasche.
    »Ich muss mich für meinen Kollegen entschuldigen«, sagte Cath auf dem Weg durch das Mittelschiff. »Er ist etwas übervorsichtig bei allem, was das Fenster betrifft. Es ist ihm sehr wichtig.«
    »Es ist auch für mich sehr wichtig«, entgegnete Callahan. Dann fiel ihm ein, dass er ihren Namen nicht kannte. Sie stellten sich kurz vor.
    »Welches Interesse haben Sie an dem Fenster, Mr. Callahan?«
    »Man könnte sagen, ich bin Sammler.«
    Etwas verwirrt über diese Bemerkung öffnete Cath die Tür, die zum Altarraum führte.
    Sonnenstrahlen, die es geschafft hatten, sich durch zerbrochene Holzlatten auf der anderen Seite des Altarraums Zutritt zu erzwingen, fielen auf das Fenster und strahlten dessen Farben so lebhaft an, dass es aus sich selbst heraus zu leuchten schien.
    Callahan und Laura traten ein.
    »Meine Güte«, murmelte Callahan, der den Fund ehrfürchtig anstarrte.
    Laura blieb wie verzaubert stehen, ohne auch nur für einen Sekundenbruchteil den Blick von der Buntglasscheibe abzuwenden.
    Callahan trat näher und streckte eine Hand aus, um das Tafelbild zu berühren, das die Klaue mit dem Kind zeigte. Das Glas fühlte sich unter seinen Fingerspitzen kalt an.
    Channing betrat den Altarraum. Sein Blick fiel zuerst auf die beiden Neuankömmlinge, dann auf Cath. Für alle drei hatte er den gleichen angewiderten Blick übrig.
    »Was bedeuten die Wörter?«, wollte Callahan wissen, indem er auf die lateinischen Inschriften zeigte.
    »Daran arbeiten wir noch«, sagte Cath zu ihm.
    »Wer bezahlt Sie?«
    »Niemand«, meldete sich Channing zu Wort. »Das hier ist Forschung.«
    Callahan lächelte.
    »Es kann nicht angenehm sein, unter diesen Bedingungen zu arbeiten«, sagte er.
    »Wir kommen zurecht«, versetzte Channing schnippisch.
    »Sie müssen nicht zurechtkommen . Ich biete Ihnen die Gelegenheit, ganz privat und in Ihrem eigenen Tempo zu arbeiten, ohne Einmischung der Presse und in einer kontrollierten Umgebung. Alles, was Sie sich wünschen könnten.«
    »Wie das?« Cath klang ausgesprochen interessiert.
    »Arbeiten Sie für mich«, antwortete Callahan ruhig. »Es ist Ihre Entscheidung. Aber wenn Sie es nicht tun, dann übernimmt jemand anders diese Aufgabe. Ich mache Sie jetzt schon darauf aufmerksam, dass ich dieses Fenster will. Und was ich will, das bekomme ich auch.«
    Channing lächelte.
    »Was wollen Sie tun? Es einpacken und in Ihren Koffer stecken?«
    »Nein. Ich lasse es von einem Privatflugzeug zu meinem Anwesen in Irland fliegen.«
    »Das können Sie nicht.«
    »Wollen Sie mich daran hindern?«
    »Wie viel wären Sie bereit, für die Fortsetzung der Arbeit am Fenster zu bezahlen?«, schaltete sich Cath ein.
    »Du kannst nicht ...«, zischte Channing, doch sie brachte ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung zum Schweigen.
    »50.000 Pfund. Mehr, wenn Sie wollen«, sagte Callahan nüchtern.
    »Sie können dieses Fenster nicht kaufen, und Sie können unsere Expertise nicht kaufen«, schimpfte Channing.
    »Das Fenster gehört Ihnen nicht, und wenn Sie nicht daran arbeiten wollen, ist das Ihre Sache. Wenn Sie keine 50.000 Pfund verdienen wollen, ist das ebenfalls Ihre Sache.« Er wandte sich an Cath. »Was ist mit Ihnen, Miss Roberts? Das Angebot steht.«
    »Machen Sie 100.000 daraus.«
    »Cath, um Gottes willen«, fauchte Channing.
    »In Ordnung«, stimmte Callahan zu. »Dann also 100.000.« Er sah Channing an. »Und Sie?«
    »Nein. Ich überlasse Ihnen das Fenster nicht.« Er drehte sich um und öffnete die Tür des Altarraums. »Lieber zerstöre ich es.«
    Sie hörten seine Schritte, als er durch das Kirchenschiff verschwand.
    Callahans Blick wanderte zum Fenster, dann zu Cath.
    Er lächelte.
    56
    Channing marschierte aufgeregt in seinem Zimmer auf und ab, wobei er hin und wieder stehen blieb und Cath anstarrte,

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