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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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mit unerschütterlicher Gewissheit auf, dass sie sterben würde.
    Noch eine letzte Anstrengung.
    Sie zwang Kraft in Glieder, die sie für bewegungsunfähig gehalten hatte.
    Unter Mobilisierung ihrer allerletzten Reserve an Willenskraft gelang es ihr, das linke Knie mit Wucht hochzureißen und es ihm in den Schritt zu rammen.
    Der Griff um ihren Hals wurde merklich schwächer.
    Sie hörte Channings erstickten Aufschrei und riss ihr Knie noch einmal in die Höhe, diesmal so fest, dass sie den Aufprall auf den Hüftknochen spürte.
    Er wälzte sich ächzend von ihr herunter und hielt sich die Hoden.
    Sie fiel vom Bett und schlug schwer auf den Boden. Eine Hand an der malträtierten Kehle, in halb erstickten Zügen atmend, taumelte sie zur Tür.
    Sie hatte sie beinahe erreicht, als sie die Hand an ihrer Schulter spürte.
    Channing, das Gesicht immer noch von Schmerz und Wut verzerrt, packte sie an einem Arm und schwang sie mit solcher Gewalt herum, dass sie durch den Raum katapultiert wurde. Nicht in der Lage, sich irgendwie zu fangen, krachte sie in die Kommode. Ihr Kopf ruckte vorwärts und traf den Spiegel mit katastrophaler Gewalt. Das Glas splitterte, und große, lange Scherben flogen durch die Luft.
    Sie glitt zu Boden, während ihr das Blut aus der klaffenden Stirnwunde lief.
    Durch einen Nebel aus halber Bewusstlosigkeit sah sie Channing auf sich zukommen. Er bückte sich, um eine besonders lange, messerscharfe Scherbe des zerschmetterten Spiegels aufzuheben. Die gezackten Kanten schnitten ihm in die Hände, doch er schien seinen eigenen Schmerz zu ignorieren.
    »Du nimmst das Fenster nicht«, zischte er mit verdrehtem und aufgequollenem Gesicht.
    Er sah aus wie etwas aus dem Fenster, fand Cath.
    Wie etwas Monströses.
    Es war ihr letzter Gedanke, bevor er ihr die Glasscherbe in den Kopf rammte.
    Sie schrie nicht.
    Cath richtete sich lediglich kerzengerade im Bett auf. Ihr ganzer Körper schien in Schweiß zu baden.
    Hektisch schaute sie um sich, die Augen weit aufgerissen, für einen Moment immer noch unsicher, ob sie tatsächlich nur einen Albtraum gehabt hatte. Ihre Hand fuhr an ihre Kehle, und sie spürte keine Würgemale und stellte fest, dass sie ohne Beschwerden schlucken konnte. Im Gesicht weder Blut noch eine Wunde.
    »Oh Mann!«, murmelte sie und schwang sich nackt aus dem Bett. Als sie zur Tür ging, spürte sie, wie der Schweiß auf ihrer Haut bereits trocknete. Sie blieb dort einen Augenblick stehen, die Überbleibsel des Traums immer noch in die Netzhaut eingebrannt wie der Mündungsblitz einer Pistole. Dann schloss sie rasch ab und ging zurück ins Bett, aber es dauerte lange, bis sie wieder einschlafen konnte. Stattdessen beobachtete sie, wie die Vorhänge in der Brise flatterten wie die Flügel einer riesigen Motte.
    Auf der anderen Seite des Treppenabsatzes lag Mark Channing ebenfalls wach, gerade aus seinem Albtraum hochgeschreckt.
    Dem Albtraum, in dem er Catherine Roberts ermordet hatte.
    Er blieb eine Weile reglos liegen, dann stand er auf und ging zum Kleiderschrank, in dem sein Koffer stand. Er zog ihn heraus und wühlte darin herum.
    Das Messer war fast 20 Zentimeter lang, doppelschneidig und scharf wie eine Rasierklinge. Er begutachtete es in der Dunkelheit und prüfte die Schneide mit dem Daumen. Die Klinge selbst war infolge vieler Jahre der Benutzung, in denen sie Steine aus dem Erdboden gegraben hatte, zerkratzt und abgenutzt.
    Das Messer hatte sich bei seiner Arbeit als nützliches Werkzeug erwiesen. Ein Geschenk seines Vaters kurz vor seinem Tod. Channing schätzte es nicht nur deswegen, sondern auch wegen seines praktischen Nutzens.
    Er drückte den Daumen zu fest auf die Schneide, sodass Blut aus der Fingerkuppe quoll. Er wischte den roten Tropfen ab, nahm das Messer wieder in die Hand und schielte zur Tür, wünschte sich, durch sie hindurchschauen zu können. In Catherine Roberts’ Zimmer.
    Er drehte das Messer langsam zwischen den Händen und steckte es vorsichtig in den Koffer zurück.
    57
    BELFAST, NORDIRLAND
    Das schlichte Haus in der Glenarvon Road 40 stach ebenso wenig aus der Masse hervor wie die meisten anderen Gebäude in der Siedlung Turf Lodge.
    Ein Reihenhaus mit blauer Eingangstür, deren Farbe abblätterte und die einen neuen Anstrich benötigte. Die Fensterrahmen befanden sich in ähnlichem Zustand. Auf dem Dach fehlten ein paar Ziegel, wie bei vielen der anderen Häuser in der Straße auch.
    Die Sonne hatte sich nach der frühen Morgendämmerung, die ihren

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