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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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orangefarbenen Schein über den Himmel verbreitete und auch die schlimmsten Gegenden der Stadt einladend aussehen ließ, hinter dichten Wolken versteckt, die den Boden ab und zu mit Regen besprühten. Ein grauer Himmel. Graue Straßen. Sogar die Menschen sahen grau aus: eintönige Wesen, die ein graues Leben führten.
    Hinter den Gardinen von Nummer 40 gab es Bewegung.
    Simon Peters beobachtete das Haus, während er einen Trommelwirbel auf seinem Knie schlug.
    »Jemand ist zu Hause«, meinte Luke McCormick. Er schaltete ab und zu den Scheibenwischer ein, um die Frontscheibe von Regentropfen zu befreien, damit ihr Blick auf das Haus nicht beeinträchtigt wurde.
    Nur sie beide saßen in dem Wagen. Hagen und Rice hielten sich ein paar Kilometer entfernt in Ballymurphy auf und versuchten etwas über den Verbleib von Michael Black in Erfahrung zu bringen.
    Die vier Männer wollten sich in zwei Stunden wieder treffen.
    Peters observierte weiterhin das Haus und rutschte dabei gelegentlich auf seinem Sitz hin und her. Dabei spürte er das Gewicht seiner Browning Hi-Power auf der linken Seite. Im Gürtel steckte eine Charter Arms »Pathfinder«, eine Pistole mit Kaliber 22.
    Es gab nur wenige Gelegenheiten, bei denen die IRA Pistolen dieses Kalibers einsetzte.
    Aber die kleinkalibrigen Waffen erfüllten ihren Zweck auf bewundernswerte Weise.
    Schließlich führte der Einsatz einer größeren Waffe in der Regel dazu, dass der ganze Unterschenkel abgetrennt wurde. Warum sollte man das tun, wenn eine Kniescheibe ausreichte?
    Wieder bewegte sich die Gardine von Nummer 40.
    »Ich frage mich, ob Billy daheim ist«, überlegte Peters.
    »Vielleicht ist er’s und hat uns gesehen«, mutmaßte McCormick.
    »Wenn er uns gesehen hätte, würde er nicht hinter der Gardine stehen und aus dem Fenster sehen, oder? Er wäre längst abgehauen.«
    Peters warf einen Blick auf die Uhr an der Konsole und verglich die Zeit mit seiner eigenen Uhr.
    9:26.
    Die Tür von Nummer 40 öffnete sich, und ein hochgewachsener Jugendlicher in Jeans und Jeansjacke streckte den Kopf heraus, spähte in beide Richtungen und drehte sich dann zum Haus um. Er sprach mit jemandem.
    »Ist das Billys Bruder?«, fragte McCormick.
    Peters schüttelte den Kopf.
    Der Jugendliche wartete noch einen Augenblick, dann ging er nach draußen, knallte die Tür hinter sich zu und rannte über den Bürgersteig, um hinter der nächsten Straßenecke zu verschwinden.
    Peters öffnete die Tür auf seiner Seite des Wagens und stieg aus.
    »Komm«, sagte er leise. Sein Begleiter schloss sich ihm an. Sie gingen langsam vom parkenden Fahrzeug über die Straße zum Haus.
    Eine Frau, die ihre Vordertreppe putzte, blickte auf und bemerkte sie. McCormick winkte ihr zu, und sie winkte zurück und setzte ihre Arbeit fort.
    Vor der Tür von Nummer 40 angelangt, schob Peters eine Hand in seine Jacke. Mit der anderen klopfte er.
    Keine Reaktion.
    Er klopfte noch einmal.
    Nach einer hastigen Bewegung hinter der Tür öffnete sie sich einen Spalt.
    Maria Dolan schaute zu den Männern nach draußen. Ihre Haare wirkten zerzaust, ihr Gesicht gerötet und sie hatte nichts als ein Handtuch um sich gewickelt. »Wer seid ihr?«, fragte sie und strich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn.
    Peters betrachtete sie abschätzig von oben bis unten. Knappe 20, nicht sonderlich hübsch und etwas zu dünn. Ihre Beine brauchen eine Rasur, dachte er, als er die Schatten auf ihren Schienbeinen bemerkte. Die blonde Tönung wuchs langsam aus ihrer Frisur heraus, die dunklen Ansätze am Scheitel verrieten ihre natürliche Haarfarbe.
    »Ist dein Bruder da, Maria?«, fragte Peters.
    »Wer will das wissen?«
    »Ist er da?«, fügte McCormick hinzu. »Wir wollen nur mit ihm reden.«
    Sie musterte beide Männer wachsam, und der Blick ihrer braunen Augen huschte zwischen ihnen hin und her.
    »Seid ihr von den Bullen?«
    Peters grinste.
    »Nein, sind wir nicht. Wir sind Freunde von Billy. Wir wollen uns nur mit ihm unterhalten.«
    »Er ist nicht da.« Sie versuchte, die Tür zuzuschlagen.
    Peters sah, was sie vorhatte, und schob rechtzeitig einen Fuß über die Schwelle.
    »Nun mach schon auf. Wenn Billy nicht da ist, müssen wir mit dir reden.« Seine Hand schloss sich um den Griff der Pistole in seinem Gürtel.
    »Verpisst euch!« Noch einmal probierte sie, die Tür zuzuschlagen.
    Peters zog die Pistole und richtete sie auf ihren Bauch, hielt sie aber versteckt.
    »Mach die Tür auf, du kleine Schlampe. Sofort.«
    Sie

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