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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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gehorchte schlagartig und ließ beide eintreten. McCormick zog die Tür hinter sich zu.
    Das Wohnzimmer war klein und unordentlich. Auf dem Sofa lagen Kleidungsstücke herum. Peters bemerkte einen Slip auf einer Sessellehne. Im Aschenbecher auf dem kleinen Kaffeetisch lag ein in ein Taschentuch gewickeltes Kondom.
    »Haben wir uns etwas amüsiert, Maria?« Er schob die 22er zurück in den Gürtel.
    Sie vergewisserte sich, dass ihr Handtuch noch fest saß, während sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. Jede Spur von Widerspenstigkeit hatte sich aus ihrer Stimme verzogen.
    »Wer seid ihr?«, fragte sie leise.
    »Wie ich schon sagte, wir sind Freunde von deinem Bruder.« Peters schaute sich in dem Zimmer um. Ein Gemälde von Maria Magdalena in einem Plastikrahmen starrte ihm von einer Wand entgegen. Gegenüber hing ein Kruzifix. Über dem Kamin zeigte ein Kalender eine Montage irischer Landschaften. Er ging hin und blätterte zum richtigen Monat.
    »Sind deine Eltern auch nicht da?«
    »Dad hat Frühschicht, Mum ist vor zwei Stunden gegangen.«
    »Also hast du deinen Freund eingeladen?« Er schmunzelte.
    McCormick warf einen Blick in die kleine Küche, dann verließ er das Wohnzimmer. Maria hörte, wie er die Treppe hinaufging.
    »Ihr werdet mir doch nichts tun, oder?«, fragte sie leise.
    Peters schüttelte den Kopf.
    »Wir wollen nur mit dir reden. Hat dich in den letzten paar Tagen sonst noch jemand besucht?«
    Sie verneinte.
    McCormick kam wieder herunter, sah Peters an, schüttelte lediglich den Kopf und verschwand in der Küche.
    Peters nahm die Jeans und ein T-Shirt vom Sofa, warf Maria die Sachen zu und drehte sich um.
    »Zieh dich an«, sagte er zu ihr, während er durch das kleine Wohnzimmerfenster nach draußen schaute. Sie beeilte sich. Als er glaubte, sie sei fertig, drehte er sich wieder um. Sie stand zitternd vor ihm wie ein unartiges Kind vor dem Schuldirektor.
    McCormick kehrte aus der Küche zurück.
    Das Hackmesser in seiner Hand war gut 25 Zentimeter lang, hatte eine breite Klinge und war extrem scharf.
    Maria wich einen Schritt in Richtung Maria Magdalena zurück.
    »Ihr habt gesagt, ihr würdet mir nichts tun«, plapperte sie. Ihr kamen die Tränen.
    »Wir tun dir auch nichts«, versicherte ihr Peters und ging auf sie zu.
    Er packte sie am Arm und zog sie an sich. Eine Hand legte sich auf ihren Mund, um den Schrei zu unterdrücken, den sie ausstoßen wollte. Er drehte ihr den Arm auf den Rücken.
    McCormick ging mit dem Messer in der Hand auf sie zu.
    Als er sie gerade packen wollte, hörten sie, wie sich ein Schlüssel in der Haustür umdrehte.
    58
    Frank Dolan zog seine Jacke aus und schloss die Haustür hinter sich, ohne aufzublicken.
    »Mr. Dolan.«
    Die Stimme ließ ihn zusammenfahren, und er blickte auf und erstarrte angesichts des Anblicks, der sich ihm bot.
    Zwei Männer hielten seine Tochter fest, einer davon mit einem Messer vor ihrem Gesicht, der andere hatte eine Pistole in der Hand. Eine Pistole, die auf ihn zeigte.
    »Was ist hier los?«, fragte Dolan mit einer Mischung aus Furcht und Empörung. Wie konnten es diese Männer wagen, in sein Haus einzudringen? Und was taten sie seiner Tochter an? Wut regte sich in ihm, wurde aber rasch von Furcht unterdrückt. Der Lauf der 22er zeigte unerschütterlich auf seine Brust.
    »Hinsetzen«, forderte Peters ihn auf. Er entfernte sich von Maria und überließ es McCormick, sie festzuhalten.
    Dolan tat, wie ihm geheißen.
    Er war Ende 40 und hatte ein dünnes, blasses Gesicht, dessen Haut aussah, als sei sie über seinen hohen Wangenknochen straff gezogen worden. Bei irgendeiner Schlägerei vor vielen Jahren hatte er sich einmal die Nase gebrochen. Unter buschigen Augenbrauen schickten seine weit aufgerissenen Augen wachsame Blicke durch das Wohnzimmer.
    »Sollten Sie nicht bei der Arbeit sein?«, erkundigte sich Peters im Plauderton.
    »Die Gewerkschaft hat einen inoffiziellen Streik ausgerufen und uns alle nach Hause geschickt.« Er schluckte. »Sie wissen, warum ich hier bin. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, warum Sie hier sind?«
    Peters lächelte gequält.
    »Wegen Ihrem Sohn. Billy. Wo ist er?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe seit ein paar Monaten nicht mehr mit ihm gesprochen.« Er warf einen Blick auf Maria, die stumm und mit dem Messer am Hals dastand. Ihre Wangen wiesen Tränenspuren auf.
    »Lassen Sie bitte meine Tochter los.«
    »Wir haben bereits gesagt, dass wir ihr nichts tun. Ganz bestimmt nicht«,

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