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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Schmerzen. Maria schluchzte, während sie auf die Wunde glotzte.
    »Rufen Sie besser einen Krankenwagen«, riet Peters, als er die Haustür öffnete.
    Dann waren sie draußen.
    Ohne Eile kehrten sie zum Auto zurück und stiegen ein.
    Falls einer der Nachbarn den Schuss oder die Schreie gehört hatte, schienen sie es nicht gerade eilig zu haben, den Dolans zu Hilfe zu kommen. Ein paar Haustüren gingen auf, und die Hausbesitzer lugten verstohlen auf die Straße.
    »Verschwinden wir von hier«, sagte Peters. Sein Kollege ließ den Motor an und fuhr los.
    »Glaubst du, er hat die Wahrheit gesagt?«, fragte McCormick. »Über Billy, meine ich. Dass er ihn wirklich schon seit Monaten nicht mehr gesehen hat?«
    Peters nickte.
    »Ich frage mich, wo sich das Dreckschwein versteckt.«
    »Irland ist kein besonders großes Land, Luke. Er kann nicht ewig weglaufen. Wir finden ihn. Und Maguire und die anderen. Verlass dich drauf.«
    59
    BRETAGNE, FRANKREICH
    Aus seinem Zimmer drang kein Geräusch.
    Catherine Roberts stand auf dem Treppenabsatz und lauschte auf Bewegungen, doch es gab keine.
    Sie klopfte an und wartete.
    Vielleicht schlief er noch. Keiner von ihnen hatte seit der Ankunft eine Nacht durchgeschlafen. Sie mussten sich beide mit Nickerchen hier und da zufriedengeben. Denn mit dem Tiefschlaf kamen auch die Albträume.
    Von drinnen hörte sie immer noch nichts.
    »Mark«, rief sie und klopfte erneut.
    Als diesmal keine Reaktion erfolgte, öffnete sie die Tür und trat ein.
    Er hatte das Bett gemacht und das Zimmer in einem ordentlichen Zustand hinterlassen. Keine von Channings persönlichen Habseligkeiten lag auf der Kommode. Sie ging zum Kleiderschrank.
    Sein Koffer war verschwunden.
    Cath runzelte die Stirn und lief zum Fenster. Es überraschte sie nicht, als sie feststelle, dass der Renault nicht mehr auf seinem Parkplatz stand. Sie eilte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter zur Rezeption. Vor dem Tresen am Empfang blieb sie stehen und schlug auf die kleine Glocke.
    Die füllige Besitzerin des Gasthofs kam aus einem Raum auf der Rückseite und wischte sich die Hände an der Schürze ab. Sie schenkte Cath ein breites Lächeln.
    »Haben Sie Mr. Channing gesehen?«, fragte Cath.
    Sie erfuhr, dass er vor etwa einer Stunde ausgecheckt hatte.
    »Wohin ist er gegangen?«
    Die Frau wusste es nicht.
    Cath zögerte einen Moment. Dann bedankte sie sich und stürzte die Treppe hinauf. Die füllige Besitzerin schaute ihr hinterher, zuckte die Achseln und verschwand wieder im Hinterzimmer.
    Oben angekommen schnappte sich Cath die Schlüssel für ihren Peugeot und lief die Treppe hinunter auf die Straße. Sie öffnete die Wagentür, glitt hinter das Lenkrad und ließ den Motor an.
    Wo zum Teufel steckte Channing?
    Warum war er abgereist, ohne es ihr zu sagen?
    Als sie durch das Dorf raste, wusste sie nicht einmal genau, wo sie hinfahren sollte. Es erschien ihr sinnvoll, sich zuerst um das Offensichtliche zu kümmern.
    Sie bog auf die Straße in Richtung Kirche ab.
    In Gedanken hörte sie noch einmal Channings Worte:
    »Ich überlasse Ihnen das Fenster nicht. Lieber zerstöre ich es.«
    Er saß mit gekreuzten Beinen da und starrte das Fenster an wie verzaubert.
    Mark Channing verharrte bereits seit einer halben Stunde in dieser Stellung.
    Und glotzte. Benommen, von Ehrfurcht ergriffen angesichts der Muster, Farben und schieren Kunstfertigkeit. Das Fenster schien ihn noch stärker in seinen Bann zu ziehen als beim ersten Blick darauf.
    Die Augen der auf dem Buntglas dargestellten Wesen und die Augen jener, die sie umringten. Millionen von Augen, so schien es. Alle begegneten seinem Blick, hielten ihm stand und fixierten ihn ihrerseits. Er betrachtete die Wörter und sprach einige von ihnen laut aus:
    »Sacrificium. Cultus. Opes. Immortalis.«
    Obwohl er flüsterte, schienen die Worte in dem Altarraum zu hallen.
    Schließlich erhob er sich, nahm die Steifheit in seinen Gelenken und die Kälte in seiner Umgebung wahr. Sein Atem bildete Wölkchen vor seinem Gesicht.
    Ein Sonnenstrahl traf das Fenster und ließ dessen Farben noch lebendiger hervortreten. Die roten Augen der größten Kreatur erinnerten an Pfützen aus brodelndem Blut.
    Channing umklammerte das Stück Holz in seinen Händen. Schwer, einen guten Meter lang und mehr als zehn Zentimeter dick. Massiv. Er biss auf die Zähne, als er es hoch über den Kopf hob und sich damit dem Fenster näherte.
    Es wurde kälter.
    Er starrte in die Augen der gläsernen Monstrosität,

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