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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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hatte mittlerweile seinen Gegner zur Seite abgedrängt und schloss wieder zu seinem Kameraden auf. Mogdas brachialer Angriff kam gerade rechtzeitig zum Stehen, um Gnunt nicht zu gefährden. Der Krieger hinter Mogda hatte seinen passenden Augenblick gefunden. Er stieß die Klinge seines Bastardschwertes vor. Im letzten Moment nahm Mogda den Angriff wahr. Er sprang beiseite und hieb nach der Spitze der Klinge. Der kalte Stahl verfehlte Mogda nur knapp, traf aber Gnunt. Die Waffe bohrte sich durch dessen Wade und trat seitlich des Schienbeins wieder aus. Gnunt brüllte vor Schmerz. Sein Bein sackte weg, und er fiel auf die Knie.
    Noch immer sahen sich Gnunt und Mogda fünf Barbaren gegenüber. Die menschlichen Krieger zeigten keine Erschöpfung, und trotz ihrer Übermacht ließen sie sich nicht zu waghalsigen Manövern hinreißen. Auch der Tod eines ihrer Kameraden schien sie nicht zu belasten. Mit blutunterlaufenen Augen und triefendem Schaum in den Mundwinkeln waren sie der Raserei nahe. Gnunt schien so gut wie bewegungsunfähig, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Mogda ein ähnliches Schicksal ereilte. Sie konnten sich nicht mehr rundherum verteidigen.
    »Gnunt, wir müssen zurück in den Turm«, schrie Mogda.
    Sein hünenhafter Kumpan hatte verstanden, doch es war ihm unmöglich aufzustehen. Sein Runenschwert vor sich hin und her schwenkend, um die Gegner auf Abstand zu halten, packte Mogda mit der freien Hand die Lederriemen, die auf Gnunts Rücken zusammenliefen, und zerrte ihn ein Stück mit sich. Gnunt gab sein Bestes, ihn dabei zu unterstützen. Mit dem unverletzten Bein stemmte er sich Stück für Stück rückwärts. Seine Schläge waren nicht mehr zielgerichtet, sondern dienten allein Mogdas und seinem Vorankommen. Mit lang gestreckten Armen schlug er die Keule im Halbkreis vor sich hin und her. Jeder, der ihm zu nahe kam, drohte von der Gewalt der Baumwurzel mitgerissen oder aufgespießt zu werden.
    Mogda schlug sich nur noch mit zweien seiner Gegner umher. Immer wenn sie ihm etwas Freiraum gaben, zerrte er wieder an Gnunt und brachte damit ihn und sich dem Turm ein Stück näher. Mogdas Gegner versuchten, ihm den Weg zu versperren. Mit Äxten oder Schwertern hieben sie nach ihm und setzten alles daran, einen Treffer auf seine Beine zu landen.
    »Nur noch zehn Schritt«, rief er Gnunt zu und hoffte, den Koloss damit anzuspornen.
    Mogda führte sein Runenschwert enger am Körper und wollte damit die Krieger etwas näher heranlocken. Sein Plan ging auf. Einer der Barbaren wagte einen Ausfallschritt nach vorne und hieb mit der Axt nach Mogdas Hals. Der Oger blockte die Waffe mit der Hand. Die Wucht des Axtstieles brach zwei seiner Fingerknochen, aber er ignorierte den Schmerz und zog den Krieger an sich heran. Er bekam ihn am Handgelenk zu packen, wirbelte ihn herum und schleuderte den Mann seinem anderen Gegner entgegen. Die beiden stießen zusammen, taumelten einige Schritte zurück und knallten gegen die Mauer des Turmes.
    »Jetzt komm!«, schrie Mogda. »Der Weg ist frei.«
    Mogda rannte los. Seine beiden Gegner hatten sich noch nicht wieder aufgerappelt, aber um sie im Vorbeilaufen zu töten, reichte die Zeit nicht. Er schlüpfte durch den Eingang in das Innere des Turmes. Als er sich umdrehte, sah er Gnunt, der verzweifelt versuchte, auf die Beine zu kommen. Mit seiner Keule zog er eine weite Bahn, um sich seine Peiniger vom Hals zu halten.
    Gnunt stützte sich auf dem gesunden Knie ab und drehte sich um, bevor sie wieder heran waren. Mogdas Widersacher waren bereits auf dem Weg zu ihm. Sie wollten es zu Ende bringen. Mit einem Hechtsprung stürzte sich der Axtkämpfer auf Gnunt. Der Oger stützte sich mit einer Hand auf sein Knie, brachte seinen Oberkörper in eine aufrechte Position und schlug mit der Keule von unten in gerader Linie nach oben. Die Waffe traf den heranspringenden Krieger frontal gegen das Brustbein. Der Barbar wickelte sich regelrecht um die Baumwurzel und wurde in die Höhe gerissen, wobei er mit den Beinen seinen Kameraden am Kopf traf. Gnunt ließ die Waffe aus seinen Fingern gleiten und katapultierte sie mitsamt seinem Opfer mehrere Schritt hoch und gegen die Steinmauer des Turmes.
    Die Aktion hatte dem Oger etwas Zeit verschafft. Gnunt humpelte los, auf den Eingang des Turmes zu. Die Gegner in seinem Rücken waren inzwischen fast wieder herangekommen. Mogda griff sich einen kopfgroßen Stein aus der Feuerstelle im Turm und schleuderte ihn an Gnunt vorbei, den

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